DIE EUPHORIE IST IMMER NOCH SPÜRBAR

Jahresrückblick Teil II: Endlich wieder Bundesliga

Die Mannschaft beim gemeinsamen Jubel.
Wir haben unsere Rückkehr in die Bundesliga 2022 gefeiert (Foto: W.DE)
Profis
Dienstag, 27.12.2022 / 12:00 Uhr

Von Moritz Studer

Es liegt eines der aufregendsten Jahre der grün-weißen Vereinsgeschichte hinter uns. Zum Ende des letzten Jahres wäre es noch vermessen gewesen, von einer Bundesliga-Rückkehr zu träumen. 365 Tage später findet sich der SV Werder im gesicherten Mittelfeld des Oberhauses wieder. Neben unserer #11 des Jahres wollen wir in zwei Teilen nochmal Monat für Monat die unzähligen Erlebnisse nacherzählen. Das hier ist Teil II - endlich wieder Bundesliga. 

„Es ist auch für mich eine neue Liga“, sagte Cheftrainer Ole Werner in der Mixed Zone, vor der ersten Einheit auf dem Platz in der Vorbereitung auf die Bundesliga-Saison. Die Pause war ungewöhnlich kurz und dennoch lag eine Euphorie in der Luft, die an und um den Osterdeich zu spüren war. Nach einem Jahr Abstinenz und langer Corona-Durststrecke winkte endlich wieder Bundesliga-Fußball im wohninvest WESERSTADION.

Die Werder-Profis kamen daher mit einem Lächeln am 22. Juni zurück auf den Trainingsplatz, an dem bereits einige Fans mit Autogrammwünschen auf ihre Helden warteten. Besonders begehrt waren natürlich auch die Neuzugänge Niklas Stark, Amos Pieper und Dikeni Salifou. Nur knapp eine Woche ging es für die Werner-Elf vom 30. Juni bis 10. Juli ins Trainingslager im Zillertal. Dort absolvierten auch Oliver Burke, Jens Stage und Lee Buchanan ihre ersten Einheiten mit ihren neuen Teamkollegen.

Für das Trainerteam bot sich das erste Mal die Gelegenheit, eine komplette Sommervorbereitung mit ihrer Truppe zu durchlaufen. Dazu waren die Personalfragen deutlich eher geklärt, als noch im Vorjahr. Die Vorfreude auf den Bundesliga-Start blieb also über die gesamte Zeit hoch. Schließlich meisterten die Grün-Weißen am 1. August auch die erste Pokal-Runde beim FC Energie Cottbus (2:1), nach Toren von Romano Schmid und Mitchell Weiser. Letzterer war nach seiner Leihe von Bayer 04 Leverkusen im Vorjahr ein weiterer Neuzugang.

Ein Spiel für die Geschichtsbücher

Der Außenbahnspieler sollte in der Folge eine überragende Saison bis zur Winterpause spielen, in der er sieben Treffer vorbereitete und in den Top 5-Ligen Europas als Verteidiger die meisten Scorerpunkte sammelte. Aber der Reihe nach: Werder bewies, dass sie spielerisch das Tor eines jeden Gegners bedrohen können. Erst beim Unentschieden beim VfL Wolfsburg (2:2), dann auch bei der langersehnten Bundesliga-Heimspielrückkehr gegen den VfB Stuttgart (2:2).

Eines der erinnerungswürdigsten Spiele wird wohl der Auswärtssieg bei Borussia Dortmund bleiben. Als Raphael Guerreiro in der 77. Minute das 2:0 erzielte, schien sich der SVW trotz einer sehr engagierten Leistung mit einer Niederlage abfinden müssen. Selbst das erste Bundesliga-Tor von Lee Buchanan wirkte noch wie der handelsüblich zu spät kommende Anschlusstreffer (89.). Als Niklas Schmidt samt Jubellauf über den ganzen Platz doch tatsächlich per Kopf den Ausgleich erzielte (90.+3), hätte wohl jeder Fan den einen Punkt unterschrieben. Doch nach einer der Vorlagen von Weiser war Oliver Burke auf und davon und markierte tatsächlich den 3:2-Siegtreffer (90.+5).

Gemeinsame Reaktion auf die eine Denkaufgabe

Nicht nur für die Tabelle, sondern auch für den Kopf war dieser Triumph besonders wichtig. Die Gruppe bekam das Gefühl, in jeder noch so misslichen Lage zurückkommen zu können. Zwar kamen gegen Frankfurt (3:4) oder im September gegen Augsburg (0:1) auch Niederlagen dazu. Dem SVW gelang es jedoch, wichtige Spiele wie in Bochum zu gewinnen (2:0). Zum Start in den Oktober hatten die Grün-Weißen ihren ersten Heimerfolg für ein ganz besonderes Spiel aufgehoben. Werder spielte Borussia Mönchengladbach schon in der Anfangsviertelstunde an die Wand und fuhr einen sensationellen 5:1-Erfolg ein. Eine Woche später legten sie in Hoffenheim nach (2:1).

Erst Mitte Oktober musste Werder die eine knifflige Phase überwinden. Zunächst die Heimpleite gegen Mainz (0:2), gefolgt vom Pokal-Ausscheiden in Paderborn (4:5 n.E.), dann die 0:2-Niederlage beim SC Freiburg nach frühem Platzverweis gegen Kapitän Marco Friedl. In nur sieben Tagen bekam die junge Mannschaft eine Denkaufgabe mit auf den Weg. Gemeinsam zeigten die Jungs aber eine Reaktion und nutzten die Heimspiele gegen Hertha BSC (1:0) und Schalke 04 (2:1), um die Ausgangslage einmal mehr zu verbessern.

Und plötzlich wurde eine Hoffnung, die wie ein Hirngespenst wirkte, akut. Niclas Füllkrug schoss sich in dieser Phase zwischenzeitlich an die Spitze der Torjägerliste. Nationaltrainer Hansi Flick kam um den Bremer-Angreifer nicht mehr herum und nominierte „Fülle“ für die Fußball-Weltmeisterschaft. Neben dem Torjäger reiste mit Milos Veljkovic (Serbien) ein zweiter Werderaner nach Katar. Füllkrug persönlich erlebte ein kleines Märchen, bei dem er in seinen ersten vier Länderspielen drei Treffer erzielte. Als Mannschaft schieden jedoch sowohl Deutschland als auch Serbien in der Gruppenphase aus.

Im Januar kehren die beiden WM-Fahrer zu ihren Vereinsteams zurück. Schon am 21. Januar nimmt die Bundesliga für den SVW in Köln ihren Spielbetrieb wieder auf. Nachdem Werder die letzten Spiele vor der Pause gegen Bayern (1:6) und Leipzig (1:2) verlor, wollen die Grün-Weißen schon in der Englischen Woche wichtige Zähler sammeln. Dafür hat das Trainerteam im Dezember an der körperlichen Fitness seiner Schützlinge gearbeitet, ehe im Trainingslager in Spanien verfeinert wird. Auf in ein neues Jahr, lasst es wieder unvergesslich sein. 

 

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