WERDER.DE: Mit 19 bist du bereits zum ersten Mal in der Bundesliga aufgelaufen, damals unter Jupp Heynckes für deinen Jugendverein Bayer Leverkusen. Nach den Stationen Kaiserslautern und Fürth führte dein Weg allerdings in die österreichische Bundesliga und nicht wie erhofft zu einem deutschen Bundesligisten…
Thanos Petsos: „Es ist nicht alles optimal gelaufen, das muss ich ehrlich sagen. Ich hatte ein super erstes Jahr in Kaiserslautern. Wir sind als Aufsteiger direkt Siebter geworden und ich hatte als Neuling gleich rund 20 Einsätze. Besser hätte ich es mir nicht vorstellen können. In der Spielzeit darauf hatten wir viele Abgänge, da passte nicht viel zusammen und wir sind abgestiegen. Im dritten Jahr wurde ich nach Fürth verliehen, wo es ähnlich schlecht lief. Im Anschluss wäre es natürlich schwer geworden, wiederbei Leverkusen Fuß zu fassen.“
WERDER.DE: Also bist du den „Umweg“ über Österreich gegangen…
Thanos Petsos: „… wo ich bei Rapid wieder den Fußball spielen konnte, den ich drauf habe. Im Team konnte ich eine Führungsrolle übernehmen, ich konnte als Typ reifen. Deshalb denke ich, dass ich aus diesem Weg rückblickend viel Positives ziehen kann.“
WERDER.DE: Was für ein Spielertyp bist du denn?
Thanos Petsos: „Ich bin mit Herzblut dabei, manchmal vielleicht mit etwas zu viel. Aber das bekommt man mit zunehmendem Alter immer besser in Griff.“
WERDER.DE: Ist dein Temperament ein Erbe deiner griechischen Wurzeln?
Thanos Petsos (lacht): „Ja, ich das kann man so sagen. Ich würde sagen, typisch für mich ist das griechische Herzblut, aber in vielen Dingen auch meine deutsche Mentalität.“
WERDER.DE: Du hast dich zuletzt durch gute Leistungen bei Rapid auch wieder in die Nationalmannschaft Griechenlands gespielt. Wie viel bedeutet es dir, für das Heimatland deines Vaters aufzulaufen?
Thanos Petsos: „Für mich ist es eine große Ehre, für Griechenland spielen zu dürfen. Es tut gut zu wissen, dass der Nationaltrainer auf mich baut. Das ist für mich fast schon das größte, was man als Fußballer erleben darf.“
WERDER.DE: Was wäre denn dein Traum im Trikot der Nationalelf?
Thanos Petsos: „Wenn man sich die Europameisterschaft so angeschaut hat, dann wäre es für mich schon extrem reizvoll, einmal an so einem großen Turnier teilzunehmen. Es wird auch Zeit, dass Griechenland bald mal wieder dabei ist. Die Qualität dazu haben wir.“
WERDER.DE: Und dein Traum mit Werder?
Thanos Petsos: „Ich möchte irgendwann wieder international spielen. Das wäre für die Stadt Bremen, für die Fans und das Umfeld sicherlich das Schönste!“