Kompakt gegen den Rausch

Der Vorbericht zum Auswärtsspiel in Hoffenheim

Mit 3.800 Auswärtsfans im Rücken, will der SV Werder drei Punkte für Europa holen (Foto: nordphoto).
Vorbericht
Donnerstag, 09.05.2019 / 17:21 Uhr

Von Lukas Kober

Wunder gibt es im Fußball immer wieder! Das haben spätestens die vergangenen beiden Champions-League-Halbfinals gezeigt, in denen sich der FC Liverpool und die Tottenham Hotspurs aus nahezu aussichtslosen Situationen noch für das Finale qualifizieren konnten. „Man kann einiges aus diesen Spielen lernen", findet Florian Kohfeldt. "Und zwar, dass man niemals aufhören sollte." Wenn seine Mannschaft am Samstag um 15.30 Uhr auf die TSG 1899 Hoffenheim trifft (ab 15.15 Uhr im betway Live-Ticker auf WERDER.DE), geht es ebenfalls darum, ein kleines Wunder zu vollbringen. Denn der SV Werder will nach Europa. Dafür müssen die Grün-Weißen in den finalen zwei Partien dieser Bundesligasaison fünf Punkte Rückstand aufholen. „Wir wollen am letzten Spieltag dieses Szenario haben, dass wir bei einer bestimmten Konstellation uns noch für Europa qualifizieren können“, gibt Kohfeldt vor.

Das Personal: „Bei Theodor Gebre Selassie sieht es gut aus“, zeigt sich Florian Kohfeldt mit Blick auf den kommenden Spieltag zuversichtlich. „Er wird heute mit der Mannschaft trainieren.“ Allerdings trüben zwei bittere Nachrichten den Ausblick auf den Saisonendspurt: Philipp Bargfrede und Fin Bartels werden in dieser Spielzeit nicht mehr für den SVW auflaufen können. „Das ist ausgeschlossen“, teilt der Cheftrainer mit. Hingegen rückt Abwehrchef Niklas Moisander nach seiner Gelbsperre zurück in den Kader. Dafür muss Davy Klaassen, aufgrund seiner fünften Verwarnung aus dem Dortmund-Spiel, aussetzen (Zur Personalmeldung).

Das letzte Duell: Nach einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit hatte sich der SV Werder zwar ein 1:1-Unentschieden erkämpft, doch einen möglichen Sieg, aufgrund der schwachen Chancenverwertung, verpasst. Die Partie am 16. Spieltag war - nach einer kurzen Eingewöhnungsphase - von attraktivem Offensiv-Fußball geprägt, in der beide Mannschaften hochkarätige Möglichkeiten liegen ließen. Nico Schulz setzte nach einem schönen Lauf Leonardo Bittencourt in Szene, der ins rechte untere Eck verwandelte. Kurz darauf hatte Theodor Gebre Selassie mit seinem Kopfball an die Latte die große Möglichkeit vor der Pause auszugleichen. Der Rechtsverteidiger machte es im zweiten Durchgang besser und erzielte nach einer Flanke von Ludwig Augustinsson ebenfalls per Kopf den verdienten Ausgleich. Die Grün-Weißen blieben das feldüberlegene Team und ließen ihre Gäste nicht mehr zu Entfaltung kommen. Dennoch reichte es nicht für einen Heimsieg (Zum Spielbericht).

Florian Kohfeldt zum Spiel: „Das ist eine Mannschaft, die gar nicht anders kann, als Vollgas zu spielen“, beschreibt der grün-weiße Cheftrainer den kommenden Gegner und fügt hinzu: „Sie haben ihr Spiel im Vergleich zur vergangenen Saison umgestellt, mit mehr Körperlichkeit in der Offensive.“ Die physisch sehr starken Stürmer wie Adam Szalai, Ishak Belfodil oder Joelinton, werden von „einem spielerisch starken Mittelfeld“ gestützt. „Damit wollen sie Räume aufziehen, mit Tempo nachgehen und mit Physis durchstoßen“, erklärt Kohfeldt die Spielweise. Die Chance auf Erfolg sieht der Werder-Chefcoach in der Art und Weise, wie die Hoffenheimer verteidigen: „Sie spielen häufig eine Mann gegen Mann-Verteidigung, was es für uns möglich macht Räume zu finden." All das verspricht, dass am Samstagnachmittag ein spektakulärer Schlagabtausch zu erwarten ist. Doch Florian Kohfeldt nannte bereits auf der Pressekonferenz am Donnerstag den Schlüssel zum Erfolg: „Kompaktheit, so langweilig das auch klingt. Es geht nicht darum, berauschend zu gewinnen, sondern clever.“

Der Gegner: Für TSG-Trainer Julian Nagelsmann ist das Heimspiel gegen den SV Werder das vorerst letzte in der Sinsheimer PreZero-Arena. „Diesen Faktor würde ich nicht unterschätzen“, warnt Florian Kohfeldt und fügt hinzu: „Julian hat den Verein auf ein ganz anderes Level gehoben. Er ist der Antrieb dafür, dass sie auch am Samstag wieder ein richtiges Feuerwerk abbrennen wollen.“ Der erst 31-jährige Nagelsmann wechselt zur kommenden Saison zu RB Leipzig und möchte sich mit der Qualifikation für einen der europäischen Wettbewerbe aus Hoffenheim verabschieden. Im Kampf um die internationalen Plätze ist die TSG einer der ärgsten Konkurrenten der Grün-Weißen. Mit 51 Punkten belegt die Mannschaft um die Ex-Werderaner Belfodil, Grillitsch und Co. den achten Tabellenplatz und kann sich bei optimaler Punkteausbeute sowie Schwächephasen der Konkurrenz sogar noch für die Champions League qualifizieren. Doch der SV Werder will bei diesem Vorhaben nicht mitspielen, schließlich verfolgen die Grün-Weißen ihre eigenen Pläne.

Der Spieler im Fokus: Mit seinem kurzen Intermezzo beim SV Werder konnte sich Ishak Belfodil für seinen neuen Arbeitgeber empfehlen. Bei insgesamt 26 Pflichtspielen erzielte der Algerier vier Tore und verabschiedete sich nach Saisonende in Richtung Sinsheim. Für Julian Nagelsmann war der Stürmer ein Wunschkandidat, der dem aktuell jüngsten Trainer der Bundesliga durch seine besondere Spielweise auffiel. Dennoch kann durchaus von einer Leistungsexplosion gesprochen werden, denn bei der TSG scheint der Knoten des Ex-Werderaners endgültig geplatzt zu sein. In ebenfalls 26 Pflichtspielen erzielte Belfodil satte 15 Treffer und legte zudem fünf weitere auf. Der grün-weißen Defensive um Ludwig Augustinsson und Abwehrchef Niklas Moisander sind die Stärken des 27-Jährigen bekannt. Das könnte ein wichtiger Vorteil sein!

Der Schiedsrichter: Bastian Dankert pfeift das Spiel gegen die TSG Hoffenheim. Die letzte grün-weiße Partie, die Dankert leitete, war das 1:1-Unentschieden beim SC Freiburg am 12. Spieltag der laufenden Saison. Dem 38-jährigen Sportwissenschaftler aus Rostock wird an den Seitenlinien von René Rohde und Markus Häcker assistiert. Vierter Offizieller ist Christian Leicher. Die Video-Schiedsrichter sind Bibiana Steinhaus und Alexander Sather.

Das ganze Paket: Für alle Grün-Weißen auf Ballhöhe! Ab 15.15 Uhr berichtet WERDER.DE mit dem betway Live-Ticker live aus der PreZero-Arena. Sky zeigt das Spiel des SVW live in der Konferenz oder als Einzelspiel. Zudem können alle Abonennten die Partie unmittelbar nach Spielende re-live sowie ebenfalls kurz nach Abpfiff die Highlights der Begegnung bei WERDER.TV sehen!

 
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