"Ein geiles Gefühl“

Luca Plogmann und Pascal Hackethal sind zurück

Zurück in der Heimat: Luca Plogmann und Pascal Hackethal (Foto: WERDER.DE).
Junioren
Samstag, 28.10.2017 / 11:39 Uhr

Das Interview führte Marcel Kuhnt

Junioren-Bundesliga ist etwas besonderes, doch was Luca Plogmann und Pascal Hackethal die letzten Wochen in Indien erlebt haben, war einmalig. „Das ist was ganz anderes“, sagt Hackethal, Werders Außenverteidiger, der gemeinsam mit Plogmann seit wenigen Tagen zurück in Bremen ist. Kaum zurückgekehrt, steht für die beiden WM-Fahrer am Sonntag die nächste Partie in der Junioren-Bundesliga Nord/Nordost an. Es bleibt keine Zeit zum Verschnaufen.

Im Doppel-Interview mit WERDER.DE sprechen die Nachwuchsspieler über die WM, ihre Erlebnisse in Indien und den ersten Kontakt mit Bald-Werderaner Joshua Sargent:

WERDER.DE: Moin Luca, Moin Pascal, ihr seid leider ein bisschen früher zurück in Bremen als erhofft. Welches Fazit zieht ihr?

Pascal Hackethal: "Trotz des Ausscheidens im Viertelfinale kann man von einem ordentlichen Turnier sprechen. Wir wollten mindestens unter die Top Acht kommen. Das ist uns gelungen. Nicht jeder kann von sich behaupten, bei einer U 17-WM im Viertelfinale gestanden zu haben. Daher sollten wir nicht zu enttäuscht sein, sondern uns über die Leistung freuen, auch wenn wir gerne noch weiter gekommen wären."

Luca Plogmann: "Beim 0:4 gegen den Iran haben wir ein richtig schlechtes Spiel gemacht. Da lief nichts. Gegen Guinea im letzten Gruppenspiel standen wir deshalb schon unter Druck, haben es aber gemeistert. Unsere beste Turnierleistung haben wir aus meiner Sicht gegen Kolumbien gezeigt. Und auch beim Viertelfinal-Aus gegen Brasilien haben wir zumindest in der ersten Halbzeit sehr gut mitgehalten. Letztlich waren Kleinigkeiten entscheidend. Es war echt interessant gegen andere Fußballkulturen von anderen Kontinenten anzutreten."

WERDER.DE: So eine Weltmeisterschaft in Indien spielt man ja nicht alle Tage. Was nehmt ihr mit?

Pascal Hackethal: "Jeder Einzelne konnte neue Erfahrungen sammeln, die einen in seiner Karriere weiterbringen. Einerseits gewinnst du ein Spiel gegen Kolumbien souverän, andererseits bekommst du gegen den Iran mal richtig einen drauf. Das sind Momente, die für die persönliche Entwicklung wichtig sind."

Luca Plogmann: "Es war ein tolles Erlebnis Indien kennenzulernen und dort Fußball zu spielen. Ein Spiel vor 66.000 Zuschauern ist nicht alltäglich für uns."

WERDER.DE: Das war sicherlich eine ganz außergerichtliche Atmosphäre…

Pascal Hackethal: "Definitiv. Schon beim Aufwärmen waren es 30.000 Zuschauer. Das ist etwas ganz anderes als ein Junioren-Bundesligaspiel, wo nur 50 Leute am Platz stehen. Mit dem Anpfiff schauten 66.000 Leute zu. Das ganze Stadion war gegen uns, aber das war ein geiles Gefühl, etwas unvergessliches. Wir haben die Situation angenommen und mit dem 1:0 gegen die Brasilianer das Stadion sogar zum Schweigen gebracht. Daran merkt man, was Zuschauer ausmachen können."

Die Verhältnisse zwischen arm und reich sind in Indien sehr groß.
Luca Plogmann

WERDER.DE: Auch das Klima vor Ort ist speziell. Konntet ihr euch schnell an die Verhältnisse gewöhnen?

Luca Plogmann: "Direkt nach der Ankunft in Indien hatten wir zunächst ein paar Probleme mit dem Klima. Es war sehr heiß. Eine extreme Situation, um Fußball zu spielen. Nach zwei, drei Tagen hatten wir uns aber so gut es geht daran gewöhnt.“ 

WERDER.DE: Bei so einem Trip sammelt man ja nicht nur Erfahrungen auf dem Platz, sondern auch außerhalb des Feldes. Was ist euch im Kopf geblieben?

Luca Plogmann: "Wir waren dort zum Beispiel in einem Kinderdorf. Die Verhältnisse zwischen arm und reich sind in Indien sehr groß. Das hat man sofort gemerkt. Die Leute vor Ort waren dennoch glücklich. Das hat man auch beim Fußball spielen mit den Kindern sehen können."

Pascal Hackethal: "In Indien ist das Leben ganz anders als bei uns zu Hause. An die Freundlichkeit der Menschen werde ich mich immer zurückerinnern."

WERDER.DE: An einem Abend habt ihr Joshua Sargent im Hotel getroffen. Wie war euer erster Kontakt? Habt ihr etwas Spezielles besprochen?

Luca Plogmann: "Das war abends nach dem Einzug ins Viertelfinale. Wir haben uns nur kurz getroffen, haben ein Foto gemacht und ein wenig geredet. Er ist ein guter Typ, der nett und offen ist."

Pascal Hackethal: "Joshua hat sich gefreut, dass wir ihn besucht haben. Wir haben ihn quasi in die Werder-Familie aufgenommen (lacht). Wir können uns auf einen guten Kerl freuen."

WERDER.DE: Während ihr in Indien wart, lief die Junioren-Bundesliga weiter. Ihr habt zwar kein Spiel verpasst, da alle Partien von Werders U 19 verlegt wurden, aber ungewöhnlich ist die Terminierung schon, oder?

Luca Plogmann: "Ich persönlich sehe es nicht als großes Problem, auch wenn es ungewohnt ist, dass wir am Sonntag gegen Hannover direkt wieder auf dem Platz stehen. Natürlich ist der Ablauf bei einer Weltmeisterschaft im Herrenbereich anders und die Spieler haben nach dem Turnier frei. Ich kann aber damit leben, dass es bei uns anders ist."

Pascal Hackethal: "Wir waren zwar ein paar Wochen aus dem Liga-Alltag raus, aber jetzt kommt das schönste, was es im Fußball gibt: die englischen Wochen. Wir als Team nehmen die Situation an und werden Gas geben."

WERDER.DE: Habt ihr in Indien auch das Geschehen in Bremen verfolgt?

Luca Plogmann: "Ja, wir haben die Spiele der Profis sehen können. Wir haben uns vor Ort SkyGo organisiert und mitgefiebert."

Pascal Hackethal: "Neben den Profis habe ich viel mit anderen aus dem Internat geschrieben und gefragt wie die Spiele so liefen. Wir haben ja auch viele Jüngere bei uns, die in den letzten Wochen auf dem Platz standen. Die Ergebnisse waren ja sehr gut, was mich gefreut hat."

 
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