WERDER.DE: Für dich war es der erste Dreierpack, für Marco der erste und einzige der Bundesliga-Karriere…
Marco Bode: „Stimmt. Auch deshalb ist es ein außergewöhnliches Spiel, klar. Aber Wolfsburg war immer eine gewisse Lieblingsmannschaft von mir, gegen die habe ich fast immer getroffen.“
WERDER.DE: Claudio, inwiefern hast du damals von Marco profitiert? Konntest du dir was bei ihm abschauen?
Claudio Pizarro: „Ich habe sehr viel von ihm gelernt. Er war ein Vorbild und damals schon ein sehr guter, sehr erfahrener Spieler, von dem ich einfach lernen musste. Er hat viele Tore gemacht, ist immer mit nach vorne gegangen und wollte treffen. Auch diese Ausstrahlung kann man lernen.“
WERDER.DE: Jetzt seid ihr in puncto Erfahrung und Tore gleichauf. Gibt es bei der Vielzahl an Toren eigentlich Treffer, die euch sofort in den Sinn kommen?
Claudio Pizarro: „Da fällt mir direkt ein Tor ein, das ich hier im Weser-Stadion gegen Schalke geschossen habe. Damals kam ein langer Ball von Mladen Krstajic in die Spitze, ich nehme den Ball an und lupfe ihn volley über Oliver Reck. Ein geiles Tor, das ich nie vergessen werden. Das wurde später das 'Tor des Monats' und ich glaube sogar auch 'Tor des Jahres'. Das war ein besonderer Treffer für mich.“
Marco Bode: „Mein schönstes Tor war ein Fallrückzieher gegen Oliver Kahn, aber das ist leider abgepfiffen worden. Unberechtigterweise (lacht). Der Schiedsrichter hat sich hinterher bei mir entschuldigt. Er hatte auf gefährliches Spiel entschieden, was aber Quatsch war, weil keiner in der Nähe stand. Das muss 1995 gewesen sein. Oli Kahn konnte damals nur noch die Hände wegziehen (lacht)."
WERDER.DE: Neben dem Toreschießen verbindet euch auch die Vereinstreue! Marco, du hast nur für Werder gespielt, bei Claudio waren es nur zwei Vereine in der Bundesliga. Wieso kam es für dich nie in Frage, den Verein zu wechseln?
Marco Bode: „Bei mir war es so, dass ich mich hier in Bremen und bei Werder immer sehr, sehr wohl gefühlt habe. Ich hatte einige Angebote, unter anderem von Uli Hoeneß, habe damals aber abgesagt, weil für mich klar war, dass ich in der Bundesliga nicht wechsel. Nach England zu gehen war tatsächlich hier und da mal ein Thema, aber da stand ich nicht allzu sehr im Fokus, als dass ich perfekte Angebote vorliegen hatte. Einmal war eine Einigung mit Liverpool sehr nah. Innerhalb der Bundesliga wollte ich für keinen anderen Klub spielen. Für Claudio als Südamerikaner ist es aber noch außergewöhnlicher, so eine Bindung aufzubauen.“