0:4 zum Saisonausklang

Gegen Hoffenheim fehlt am Ende die Kraft

Die in orange auftretenden Gäste aus Hoffenheim waren das abgeklärtere Team am letzten Spieltag (Foto: hansepixx).
Frauen
Sonntag, 03.06.2018 / 15:53 Uhr

Von David Steinkuhl

Zum Ende ihrer zweiten Spielzeit in der Allianz Frauen-Bundesliga verlieren die Frauen des SV Werder nach dem Klassenerhalt in der Vorwoche ihr letztes Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim mit 0:4 (0:2). Bereits vor der Partie verabschiedeten sich alle Verantwortlichen und 572 Zuschauer im Stadion ‚Platz 11‘ von den Spielerinnen, die in der kommenden Saison nicht mehr für den SVW in der Allianz Frauen-Bundesliga auflaufen werden (siehe Extrameldung). Im Anschluss entwickelte sich auf dem Rasen ein Spiel, in dem der SVW zwar lange das bemühtere, die TSG aber das cleverere und fittere Team war. So führte der Tabellenachte nach einem Doppelpack von Isabella Hartig (24./45.) zur Pause schon mit 2:0. Die Vorentscheidung folgte dann direkt nach dem Seitenwechsel, als Fabienne Dongus (52.) und Tabea Waßmuth (53.) den Dreier für Hoffenheim frühzeitig eintüten konnten. Werder beschließt die Saison damit auf Rang 10.

Aufstellung: Das letzte Saisonspiel ist gleichzeitig die letzte Partie in Grün-Weiß für Marie-Louise Eta, Janine Angrick, Pia Wolter und Meggie Schröder, die gegen die TSG in der Startelf stehen und danach den Verein verlassen beziehungsweise ihre aktive Karriere beenden. Mit Anna Bockhorst sitzt eine weitere Spielerin, die im Vorfeld der Partie verabschiedet wurde, auf der Ersatzbank. Sie ist heute das Back-Up für Anneke Borbe, die für ihre starken Auftritte unter der Saison nun noch einmal mit einem Einsatz gegen Hoffenheim belohnt wird.

Höhepunkte der 1. Halbzeit

16. Minute: Nach ereignisloser Anfangsphase gibt Janine Angrick nach etwas mehr als einer Viertelstunde den ersten Warnschuss ab. Schröder spielt ihr die Kugel zu und die defensive Mittelfeldspielerin versucht es aus der zweiten Reihe. Für Leitzig im TSG-Tor ist das allerdings eine lösbare Aufgabe.

22. Minute: Werder hat genug vom vorsichtigen Abtasten in der Anfangsphase und übernimmt langsam das Kommando. Einen weiten Ball legt Katharina Schiechtl, die zwei Minuten zuvor selbst schon zum Abschluss kam, auf die mitgelaufene König ab. Die fackelt nicht lange, verfehlt das Hoffenheimer Gehäuse aber knapp.

24. Minute: Tor für Hoffenheim, 0:1, Isabella Hartig. Mit den ersten Angriffen des SV Werder sind auch die Gäste aufgewacht und sogleich gnadenlos effektiv. Dongus flankt die Kugel auf Isabella Hartig, die das Leder per Kopf entgegen der Laufrichtung von Borbe im Tor unterbringt. 1899 liegt vorne.

44. Minute: Nach einem Rückpass nimmt Borbe den Ball mit der Hand auf, Schiedsrichterin Wildfeuer gibt indirekten Freistoß am Fünfmeterraum – gefährlich…

45. Minute: Tor für Hoffenheim, 0:2, Isabella Hartig. Die Standardsituation im Bremer Strafraum führt zum zweiten Treffer für die Kraichgauerinnen. Zunächst kann die grün-weiße Mauer zweimal blocken, im dritten Anlauf zwingt Hartig die Kugel dann irgendwie zwischen den Abwehrbeinen hindurch ins Netz.

45. Minute: Pause auf Platz 11. Trotz weniger Chancen auf beiden Seiten gehen eiskalte Hoffenheimerinnen mit einer 2:0-Führung in die Kabine. Werder versucht sich oft im Spiel nach vorne, ist aber noch zu inkonsequent.

Höhepunkte der 2. Halbzeit

47. Minute: Gleich nach Wiederanpfiff ist Hoffenheims Waßmuth auf dem Weg Richtung Werder-Tor. Weil Borbe gut verkürzt, wird der Winkel für die 21-Jährige immer spitzer, die vier Jahre jüngere SVW-Torfrau behält die Oberhand.

52. Minute: Tor für Hoffenheim, 0:3, Fabienne Dongus. Nach einer Hereingabe von der rechten Seite steht Dongus in der Mitte genau richtig und erhöht für die TSG.

53. Minute: Tor für Hoffenheim, 0:4, Tabea Waßmuth. Keine 60 Sekunden nach dem 3:0 macht Tabea Waßmuth alles klar für das Team aus Baden. Dieses Mal kommt der Assist von Rall, Waßmuth verwertet die Flanke zu ihrem dritten Saisontor.

62. Minute: Bei Werder schwinden die Kräfte nach dieser nervenaufreibenden Saison so langsam, 1899 hat das Heft in der Hand. Borbe muss jetzt gegen Lattwein retten, die einen Kopfball aus kürzester Distanz auf den Kasten bringt. Borbe lenkt das Leder an den Pfosten.

71. Minute: Werder kann sich mal für einen Moment befreien und setzt zum Konter über rechts an. Von dort segelt die Kugel Richtung zweiter Pfosten, wo Wolter aber einen Moment zu lange braucht, um den Ball zu verarbeiten und deswegen geblockt wird.

88. Minute: In der Schlussphase passiert sportlich nicht mehr allzu viel, einen Gänsehautmoment gibt es aber noch: Werder-Kapitänin Marie-Louise Eta verlässt von Standing Ovations begleitet den Platz und beendet damit ihre aktive Karriere. Die gesamte Mannschaft verabschiedet sich noch bei der 26-jährigen Spielführerin, ein toller Moment! Für Eta ist Alicia Kersten in den letzten Minuten mit dabei.

90. Minute: Schluss auf Platz 11. Im letzten Saisonspiel, in dem das Endresultat nicht mehr ganz so hohen Wert hatte, wie in den Wochen zuvor, muss sich der SVW mit 0:4 geschlagen geben. Trotzdem gibt es Applaus für eine gelungene Spielzeit 2017/18.

Stimmen zum Spiel

Pia Wolter: „Wir wollten heute noch gewinnen, die Chance war da, es auch noch auf den neunten Platz zu schaffen. Dazu wollten wir, wollte ich mich hier noch mit einem Sieg verabschieden. Das hat leider nicht geklappt. Dass ich heute zum vorerst letzten Mal das Werder-Trikot überstreifen durfte, habe ich noch gar nicht richtig realisiert, vielleicht kommt das erst während der Vorbereitung auf die nächste Saison. Erst einmal bin ich froh, dass ich hier mit dem Klassenerhalt noch das absolut größte Ziel mit dieser Mannschaft erreichen konnte und das wird definitiv heute auch noch gefeiert.“

Meggie Schröder: „Das Ergebnis ärgert einen natürlich, als Sportler möchte man immer gewinnen, so ist es natürlich schade. Trotz allem haben wir unser Saisonziel erreicht und vielen, die uns von vornherein abgeschrieben haben, gezeigt, dass wir verdient in der ersten Liga sind. Auch für mich war es das letzte Mal mit der Raute auf der Brust. In den zehneinhalb Jahren habe ich vieles mitgenommen, Aufstiege, Abstiege, Meisterschaften. Das werde ich niemals vergessen und immer im Herzen tragen.“

Marie-Louise Eta: „Vor unseren Fans wollten wir noch einmal glänzen, das hat leider nicht so geklappt, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir sind nicht so gut reingekommen und haben es nicht geschafft unser Spiel durchzubringen. Wir ärgern uns ein paar Minuten drüber, aber dann sollte man der gesamten Mannschaft ein riesiges Kompliment für diese Saison machen. Dass es mein letztes Spiel war, darüber habe ich mir noch gar nicht so viele Gedanken im Vorfeld gemacht. Ich bin einfach froh gewesen, dass wir mit dem Klassenerhalt unser Ziel erreicht haben und möchte mich hiermit noch einmal beim Team bedanken, mir so ein tolles Karriereende verschafft zu haben.“

Carmen Roth: „Wir wollten heute schon nochmal gewinnen und hatten uns viel vorgenommen. Dass es am Ende 0:4 ausgeht, war nicht unser Wunschergebnis. Daher sind wir nicht zufrieden, aber unser Ziel war der Klassenerhalt, den wir letzte Woche geschafft haben. Daher muss ich den Mädels für die gesamte Saison nochmal ein großes Kompliment machen.“

Die Statistik

Werder Bremen: Borbe - Schiechtl, Hausicke, Ulbrich, Tóth - Eta (88. Kersten), Angrick - Wolter, Schröder (50. Clausen), Golebiewski (68. Josten) - König

TSG Hoffenheim: Leitzig - Specht, Lattwein, Rall, Hartig, Harsch (83. Breitner), Steinert, Pankratz, Howard, Waßmuth (66. Bürger), Dongus (74. Beuschlein)

Tore: 0:1 Hartig (24.), 0:2 Hartig (45.), 0:3 Dongus (52.), 0:4 Waßmuth (53.)

Gelbe Karten: -

Schiedsrichterin: Franziska Wildfeuer

Stadion "Platz 11": 572 Zuschauer

 
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