Am Ende war Teamplayer Kruse nur das strahlende Gesicht des vorläufigen Höhepunkts der Werder-Serie, ein eiskalter Verwerter. Dem sicher verwandelten Elfmeter folgte ein mit Instinkt eingenetzter Abstauber, ein sehenswerter Schlenzer und als leichteste Übung – per Rechtsschuss – der Treffer zum Endstand ins verwaiste Tor der Hausherren. Vier Tore aus sechs Torschüssen, eine überragende Quote. Viele Worte bedurfte es deshalb nicht. Über die Qualität Kruses brauche „man ja gar nicht reden“, so der einhellige Tenor unter den Mitspielern. "Wir haben es schon oft genug gesagt: Er ist in einer herausragenden Verfassung und trifft, wie er will. Ich glaube, er bekommt bald einen Anruf", deutete Robert Bauer mit einem Grinsen an, worüber sich viele der Grün-Weißen freuten.
Nicht zuletzt durch seine starke Leistung in Ingolstadt dürfte 'Vierfach-Kruse' wieder in den Fokus des Bundestrainers gerückt sein. „Max liefert Woche für Woche viele Argumente. Am Ende muss der Bundestrainer entscheiden. Wenn er berufen wird, würde ich mich für ihn sehr freuen“, sagte Werder-Coach Alexander Nouri über seinen ehrgeizigen Stürmer, der bis dato 14 Mal im Trikot der deutschen Nationalelf auflief. „Max hat es selbst als großes Ziel ausgegeben, dort wieder spielen zu können, aber der Bundestrainer hat sehr viel Auswahl im Offensivbereich und weiß am besten, was er tut", formulierte Geschäftsführer Sport, Frank Baumann.
Protagonist Kruse blieb bescheiden. Auch auf die Frage nach der Nationalmannschaft, die zweithäufigste am Samstagabend, antwortete er mit einem Schmunzeln: „Das liegt nicht in meiner Hand. Für mich ist wichtig, dass ich von Woche zu Woche meine Leistung bringe und weiter hart arbeite. Wenn der Bundestrainer anrufen sollte, würde ich mich natürlich freuen!"