Jetzt ist es Realität: Nordderby-Fieber hoch vier!

Nicht nur die beiden Torschützen Claudio Pizarro und Diego freuen sich auf das Halbfinale gegen den Hamburger SV.
Profis
Freitag, 17.04.2009 / 23:00 Uhr

Vier Nordderbys in 19 Tagen, das hat es noch nie gegeben und die Magie, die diese Spiele mit sich bringen, zieht schon jetzt die Spieler in ihren Bann. Da stellt sich plötzlich auch ...

Vier Nordderbys in 19 Tagen, das hat es noch nie gegeben und die Magie, die diese Spiele mit sich bringen, zieht schon jetzt die Spieler in ihren Bann. Da stellt sich plötzlich auch der sonst sehr ruhige Finne Petri Pasanen vor die Mikros macht folgenden Vorschlag: "Warum sollten wir uns in so kurzer Zeit vier Mal mit den Hamburgern treffen? Lasst uns einen Derby-Tag festlegen, wir spielen vier Mal 90 Minuten am Stück und die Karten kosten 150 Euro!" Der Finne sprach’s, lachte und schlich zufrieden in den Mannschaftsbus.

 

Bei den Fans würde der Werder-Profi wohl auf ein geteiltes Echo stoßen. Einerseits wären die 150 Euro ein Schnäppchen, wenn man alle vier Entscheidungen an einem Tag geboten bekäme, andererseits, würden viel zu wenig Anhänger live dabei sein können. Dann schon lieber zwei Mal Weser-Stadion, zwei Mal HSH Nordbank Arena. Das findet auch Geschäftsführer Klaus Allofs. "Eigentlich möchte man im internationalen Wettbewerb lieber gegen internationale Gegner spielen, aber wenn beide Teams gut drauf sind, dann kann man es eben in Pokalwettbewerben auf den letzten Metern nicht mehr verhindern. Wir freuen uns auf jede Partie. Spiele gegen die Hamburger sind immer gut, immer dramatisch. Es geht in jedem einzelnen Spiel um etwas ganz Großes. Erst wollen beide ins Pokal-Finale, dann nach Istanbul und in der Bundesliga steht der HSV auch noch sehr gut da und braucht unbedingt die Punkte."

 

Einer der Werder-Profis freut sich ganz besonders auf die Duelle mit den Hamburgern. Nationalspieler Per Mertesacker hatte sich schon nach dem Erreichen des Viertelfinales die Elbestädter im Halbfinale gewünscht. "Ein deutsches Halbfinale im UEFA-Cup, dass hat es doch schon über zehn Jahre nicht mehr gegeben. Das ist ein toller Höhepunkt für den deutschen Fußball, dem ich mit Spannung entgegen schaue." Außerdem findet "Merte" die Konstellation unheimlich praktisch. "Ich sehe es als Riesen-Vorteil, dass wir so im Halbfinale keinen Reisestress haben. Momentan sind wir ja nur am Rumfahren und da kommt die kurze Anreise ganz recht."

 

Hochinteressant waren auch die Prognosen für die anstehenden Nordderbys. Dabei war vor allem interessant, wie die Bremer auf die wohl gemeinste Frage antworteten, die man Werderanern in dieser Situation stellen kann. "Würden Sie dem HSV die Meisterschaft wünschen, wenn Werder beide Pokalwettbewerbe gewinnt?" Da kamen doch einige ins Grübeln. "Hurra!", schrie keiner der Grün-Weißen, jeder nahm sich zwischen fünf und 40 Sekunden Bedenkzeit und dann das! Clemens Fritz: "Der HSV als Meister und wir als Pokalsieger und UEFA-Cup-Gewinner? Na ja, ich glaube, damit könnte ich leben." Genauso zögerlich kam auch Klaus Allofs mit der Antwort heraus. Lachend sagte er: "Ja zur Not, wäre das für uns okay."

 

Per Mertesacker und Diego wollten dieses Gedankenspiel nicht mitmachen. "Ich lasse mich jetzt nur auf folgende Aussage ein: In den Pokal-Wettbewerben liegen wir sehr gut im Rennen und wollen das natürlich um jeden Preis fortsetzen", so der Deutsche. Sein brasilianischer Teamkollege, wollte noch gar nicht so weit vorausblicken und nur über das Hertha-Spiel am Sonntag sprechen, blickte dann aber zumindest in die kommende Woche voraus. "Gegen den HSV stehen unsere Chancen auf das Finale bei 50 zu 50 und wir versuchen natürlich alles, um ins Endspiel zu kommen. Wir sind im Pokal nur noch zwei Schritte davon entfernt, Champions werden zu können. Wir sind auf dem richtigen Weg und müssen da weiterarbeiten."

 

Das würde auch Cheftrainer Thomas Schaaf unterschreiben. "Sicher hätte ich mir lieber eine internationale Paarung gewünscht, aber dass es zu dieser besonderen Situation mit den vier Nordderbys kommt, entschädigt uns. Man muss jetzt aufpassen, dass man nicht den Überblick verliert, in welchem Wettbewerb man gerade gegen den HSV spielt", so Schaaf scherzhaft. Ernster fügt er hinzu: "Beide Teams haben großartiges für den deutschen Fußball geleistet, sie haben sichergestellt, dass eine deutsche Mannschaft im Finale in Istanbul steht. Ich hoffe jetzt vor allem, dass es richtige Fußballfeste werden, die friedlich ablaufen. Auf dem Feld wissen wir, was uns erwartet. Um die Aufgaben zu bestehen, brauchen wir starke Leistungen gegen einen starken HSV."

 

aus Udine berichtet Michael Rudolph

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