Traurigkeit, Leere, Enttäuschung nach knapper Niederlage

Die Werder-Profis waren nach dem verlorenen UEFA-Cup-Finale am Boden zerstört.
Profis
Mittwoch, 20.05.2009 / 23:48 Uhr

Das Konfetti regnete und die Triumphmusik heizte das Stadion ein, doch sie spielte nicht für Werder. Die Grün-Weißen standen leer, abgekämpft und tief enttäuscht auf dem Rasen und starrten ins Nichts.

Das Konfetti regnete und die Triumphmusik heizte das Stadion ein, doch sie spielte nicht für Werder. Die Grün-Weißen standen leer, abgekämpft und tief enttäuscht auf dem Rasen und starrten ins Nichts. Es war nicht ihr Tag und es ist nicht ihre UEFA-Pokal-Trophäe. Fast symbolisch trottete der Werder-Torschütze des Abends, Naldo, als Letzter der Grün-Weißen die Stufen zur Ehrentribüne nach oben. Tränenüberströmt wurde er erst von DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger getröstet, holte sich die Silbermedaille bei UEFA-Präsident Michel Platini ab und schluchzte dann noch in den Armen der Werder-Geschäftsführer Manfred Müller und Klaus-Dieter Fischer. „Ich bin so traurig. Diese Chance bekommst du nicht so oft im Leben“, waren die ersten Worte des Brasilianers als er die Fassung wieder errang.

 

Die Aussagen hätte aber auch aus dem Munde der meisten Werderaner stammen können, die später noch gemeinsam im Mannschaftshotel „Four Seasons“ direkt am Bosporus die lange UEFA-Pokal-Saison in aller Ruhe ausklingen ließen. Torhüter Tim Wiese machte auch keinen Hehl aus seiner Gemütsverfassung: „Ich bin auch sehr enttäuscht. Wir haben in der Defensive ganz gut gestanden, aber vorn nicht diese Durchschlagskraft gehabt, die man von uns kennt. Vielleicht hätten wir öfter schießen müssen. Dennoch hatten auch wir Chancen auf das 2:1. Jeder hat gekämpft, doch am Ende hat wohl die glücklichere Mannschaft gewonnen.“

 

Glücklicher im Abschluss waren die Ukrainer, doch die Bremer erkannten auch die starke Leistung von Schakhtar Donetsk an. Sie haben ihr Potenzial an diesem Abend besser abgerufen, fand Geschäftsführer Klaus Allofs. „Viele haben heute gesehen, dass so ein Finale eine ganz andere nervliche Belastung mit sich bringt als jede andere Runde zuvor. Einige haben sich vielleicht zu viele Gedanken im Vorfeld gemacht. Wir müssen bilanzieren, dass wir nicht unsere optimale Leistung abgerufen haben. Wir waren nicht so da, wie es in einem Finale sein muss.“ Bei seiner ersten Analyse hatte Allofs neben der psychischen auch die körperliche Belastung auf seinem Zettel. „Es ist schon so, dass wir in den letzten Runden sehr viel Substanz hergeben mussten. Die Sperren und die Verletzungen konnten wir dann doch nicht auffangen. Immer wenn Diego gefehlt hatte in dieser Saison, konnten wir das ausgleichen, aber wenn neben ihm auch noch Hugo Almeida passen muss und sich Per Mertesacker verletzt, ist das doch zuviel. Ich bin überzeugt, dass wir dieses Finale in kompletter Besetzung für uns entschieden hätten. Das hilft aber auch nicht weiter. Die Aufgabe war es, heute und hier mit der zur Verfügung stehenden Mannschaft zu bestehen und das haben die anderen besser gemacht.“

 

 

Geknickt war auch Mannschaftskapitän Frank Baumann. „Das war eine große Niederlage und eine große Enttäuschung. Wir hatten heute nicht die Möglichkeiten, den Gegner unter Druck zu setzen und uns damit entsprechend zu entlasten. Beim Ausgleichstor hatten wir etwas Glück, aber danach war die Partie offen, obwohl Donetsk sehr spielstark war und sicher einen Tick mehr vom Spiel hatte.“ Das sah auch Torsten Frings so. „Unsere Niederlage war nicht verdient, aber Donetsk war die bessere Mannschaft. Wir haben zu viele Fehler gemacht.“ Claudio Pizarro: „Das muss man nicht viele Worte verlieren. Donetsk war heute das bessere Team.“

 

Das konnte Cheftrainer Thomas Schaaf unterschreiben. „Wir hatten immer wieder zu leichte Ballverluste und konnten so nicht das Spiel gestalten, wie wir uns das vorgestellt hatten. Das lag aber auch an einem sehr starken Gegner, dem ich an dieser Stelle zum Titel gratulieren möchte“, so der Bremer Coach.

 

aus Istanbul berichtet Michael Rudolph

 

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