Fehlende Konsequenz, guter Gegner und ein Schuss Pech

Die Hannoveraner machten Mesut Özil und Co.das Leben am Sonntag vor allem in der ersten Halbzeit schwer.
Profis
Sonntag, 13.09.2009 / 19:06 Uhr

Diese Bundesliga-Pause scheint den Werderanern nicht so gut bekommen zu sein. Obwohl die Grün-Weißen mit der gleichen Aufstellung starteten wie beim überzeugenden Sieg in Berlin, lief es diesmal nicht nach dem Geschmack von Cheftrainer Thomas Schaaf und dem der meisten der 34.000 Fans im Weser-Stadion. "Vielleicht ist es diesmal so, dass uns diese Unterbrechung nicht so gut getan hat. Wir wollten gerade wegen der Pause mit einer Besetzung ohne große Veränderungen starten, weil unsere Gedanken dahin gingen, dass wir so am besten ans letzten Spiel anknüpfen können, als vieles schon gut gepasst hatte. Aber heute können wir nicht zufrieden sein. Hier war mehr drin." Die Zutaten für dieses schwer verdauliche Fußball-Spiel konnte der Werder-Coach an einer Hand aufzählen. "Das war ein Schuss fehlende letzte Konsequenz im Abschluss, es war ein Schuss Pech dabei und sicher auch ein Schuss gut spielender Gegner", so der Coach, der schon so oft Fußball-Feinkost servieren ließ.

 

In der Bundesliga-Pause scheint den Grün-Weißen die Sicherheit und Klarheit im Spiel etwas abhanden gekommen zu sein. "Ein Tor hätte das sicher wieder hervorgebracht, in der zweiten Halbzeit waren wir auch etwas besser und konnten uns einige Möglichkeiten erarbeiten, aber wir konnten uns diesen Vorsprung heute einfach nicht herausschießen. Das Tor war wie vernagelt. Wir hätten auch noch länger weiterspielen können und hätten nichts getroffen. Solche Tage gibt es", so Schaaf, der Hannovers Torhüter Fromlowitz eine gute Leistung bescheinigte. "Er hat einiges gehalten, aber wir haben ihn auch immer wieder in diese Situationen gebracht. Wir hätten ruhiger, sicherer, klarer agieren müssen. Wir haben mit vielen unserer Bälle nicht die richtige Wirkung erzielt."

 

Enttäuscht von der Punkteteilung war auch Geschäftsführer Klaus Allofs. Die Bundesliga-Pause wollte er aber nur bedingt als Grund für die Leistung gelten lassen. "Na klar, das kann ein Punkt sein, die Routine im Spiel holt man sich über viele gemeinsame Trainingseinheiten, das hat in den vergangenen Tagen gefehlt. Dennoch muss die Mannschaft entschlossener zu Werke gehen. In der zweiten Halbzeit hat man doch gesehen, dass wir Hannover in Verlegenheit bringen konnten, als wir ein bisschen zugelegt haben. Aber wir haben das eben nicht über 90 Minuten hinbekommen." Und dieses Defizit beobachtete Allofs auch schon vor der Bundesliga-Pause länger. "Wir tun uns schon immer schwer, wenn wir so auftreten wie heute. Wir müssen mit mehr Begeisterung spielen, fanatischer sein, unbedingt ein Tor machen wollen. So reicht mir das nicht." Der ehemalige Werder-Profi verwies auf das Heimspiel gegen Gladbach als Positiv-Beispiel: "Da haben wir den Gegner unter Druck gesetzt, ihm keine Zeit zum Atmen gelassen."

 

Im Gegensatz dazu fand Allofs anerkennende Worte für den Auftritt der Gegner: "Hannover 96 ist eben nicht Aserbaidschan oder Südafrika, sie stehen sehr diszipliniert, machen die Räume eng, haben schnelle Leute und sind über diese immer sehr gefährlich mit ihren Kontern, so wie viele Teams in der Bundesliga."

 

Pluspunkte für die Werder-Profis gab es nach dem Spiel vor allem für die Selbstkritik, die sie übten. "Man konnte heute sehen, dass wir nicht nach ganz oben gehören, sondern dass der Tabellenplatz für uns im Moment okay ist. Wir haben es in der kompletten ersten Halbzeit versäumt, mal aufs Tor zu schießen. Das ist einfach viel zu wenig", meinte Tim Wiese. Den Vorwurf, den Gegner auf die leichte Schulter genommen zu haben, ließen die Werder-Profis nicht gelten. "Wir hatten doch dazu gar keinen Grund. Wir waren ja noch durch das 2:3 gegen Frankfurt gewanrt. Wir wussten, dass das hier schwer wird. Hannover stand gut. Und wenn wir doch mal durchkamen, dann stand jemand von ihnen auf der Linie", so Wiese weiter. Auch Tim Borowski wies das zurück: "Da ist viel geschrieben worden, ob es heute vier, fünf oder sechs Tore werden, aber wir konnten das richtig einordnen." Borowski weiter: "Wir sind unzufrieden mit dem Ergebnis. Das waren natürlich zwei verlorene Punkte. Gerade in der zweiten Halbzeit haben wir uns einige Chancen erspielt. Darunter einige 100-prozentige. Per hatte eine, ich hatte eine und Claudio zwei. Da hat uns etwas der Killerinstinkt gefehlt. Normalerweise muss das einer dieser dreckigen Siege sein, die man mit ein oder zwei Toren Unterschied gewinnt."

 

von Michael Rudolph und Christoph Muxfeldt

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