Schaaf überrascht mit "Rosi" als Außenverteidiger

Wendig, dribbelstartk, torgefährlich: Marko Marin wurde zum "Man of the Match" gewählt.
Profis
Samstag, 06.03.2010 / 19:02 Uhr

In der 69. Minute rieben sich die fachkundigen Zuschauer die Augen. Der eingewechselte Stürmer Markus Rosenberg orientierte sich nicht wie erwartet in die Angriffszone direkt bei VfB-Keeper Jens Lehmann ...

In der 69. Minute rieben sich die fachkundigen Zuschauer die Augen. Der eingewechselte Stürmer Markus Rosenberg orientierte sich nicht wie erwartet in die Angriffszone direkt zu VfB-Keeper Jens Lehmann sondern tauschte wirklich den Platz mit dem für ihn vom Platz kommenden Sebastian Prödl. "Rosi als rechter Verteidiger, das gibt es auch nicht alle Tage. Da sieht man wie groß die Not bei uns ist", hob Kapitän Torsten Frings heraus. Und sein Stellvertreter, Abwehr-Spezialist Per Mertesacker, ergänzte:

"Da sieht man, dass wir personell auf dem letzten Loch pfeifen, dass wir in einer brenzligen Situation stecken, in der wir immer wieder Hiobsbotschaften wegstecken müssen." Der Nationalspieler bescheinigte Aushilfs-Verteidiger Rosenberg dennoch "ein gutes Spiel, auch wenn es für uns etwas gewöhnungsbedürftig war. Mal verteidigte er rechts, mal links, da müssen wir die Absprachen noch optimieren. Aber am Ende lässt sich auch sagen, dass wir alles richtig gemacht haben, ihn dort einzusetzen. Wir haben noch unentschieden gespielt", grinste Mertesacker.

 

Eine Dauer-Lösung möchte der Schwede daraus aber auch nicht werden lassen. "Ich bin natürlich immer froh, wenn ich zum Einsatz komme. Vor allem, wenn ich so wenig gespielt habe wie zuletzt.

Aber meine Position ist weiterhin Stürmer, auch wenn ich manchmal woanders aushelfen muss", so der Schwede, der von seiner Mission überrascht wurde und dessen Respekt vor den Kollegen in der Defensive weiter gewachsen sein dürfte. "Das ist nicht so leicht da hinten und etwas ganz anderes, als wenn du vorne spielst. Die ständige Kommunikation mit den Nebenleuten braucht unheimlich viel Konzentration." Entgegen kam ihm nach eigenen Angaben der Zwischenstand, der bei seiner Einwechslung auf der Anzeigetafel aufleuchtete. "Bei 0:2 machst du dir wenig Gedanken, da heißt es nach vorne marschieren. Als es dann 2:2 stand, da ist das schon etwas anderes. Da hast du wieder etwas zu verlieren und willst jeden Fehler vermeiden."

 

Cheftrainer Thomas Schaaf erklärte seine ungewöhnliche Personalentschediung mit den Umständen, die das Spiel mit sich brachte. "Wir waren in einer Situation, in der wir etwas probieren mussten. Ich bin mir ganz sicher, dass es sein erster Einsatz in der Defensive war, aber wir mussten nach Dingen suchen, um den Gegner noch einmal in Not zu bringen. Ein Dauerzustand soll die Position für ihn aber nicht werden."

 

Dass Werder die Verletzungsprobleme im Kader so wegsteckte, nötigte Geschäftsführer Klaus Allofs Respekt ab. "Dass wir heute auf der Außenverteidiger-Position erst mit Sebastian Prödl spielen mussten, der dort nicht seinen Lieblingsplatz hat und dann auch noch Markus Rosenberg dort eingesetzt wurde, zeigt, dass heute wieder einige Spieler gefehlt haben.

Wenn wir auf Bargfrede, Pasanen, Boenisch, Fritz und einige andere verzichten müssen, werden die Spiele sehr schwer für uns. Aber wir müssen das Beste daraus machen, weil wir auch künftig keine 30 oder 35 Spieler im Kader haben werden."

 

Vor diesem Hintergrund richtete der Geschäftsführer nach dem Spiel noch einen Wunsch an das Publikum im Weser-Stadion. "Ich habe den Eindruck, dass einige hier in Bremen nicht begreifen, dass wir unseren jungen Spielern helfen müssen, statt sie zu verdammen. In anderen Stadien werden gerade die jungen Spieler besser unterstützt, wenn es mal nicht so läuft. Das fiel mir schon negativ auf, dass bei schlechten Aktionen immer gleich einen Raunen oder sogar Pfiffe zu hören waren, aber es bei starken Aktionen ruhig blieb. Dann soll man wenigstens danach die Jungs anfeuern."

 

 

 

von Michael Rudolph und Marco Niesner

 

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