Allofs: „Real musste einen großen Schritt machen“

Gab am Dienstagnachmittag Auskunft zum Wechsel von Mesut Özikl: Werders Geschäftsführer Klaus Allofs
Profis
Dienstag, 17.08.2010 / 18:12 Uhr

Eine Stunde nach der Bekanntgabe des Transfers von Mesut Özil nach Real Madrid stellte sich Klaus Allofs den Fragen der Medienvertreter. WERDER.TV übertrug live und WERDER.DE schrieb mit...

Eine Stunde nach der Bekanntgabe des Transfers von Mesut Özil nach Real Madrid stellte sich Klaus Allofs den Fragen der Medienvertreter. WERDER.TV übertrug live und WERDER.DE notierte die wichtigsten Aussagen.

 

 

Herr Allofs, seit Tagen sind die Verhandlungen mit Real Madrid über den Wechsel von Mesut Özil das Thema Nummer eins in der Bundesliga. Was hat dazu geführt, dass jetzt alles so schnell ging?

Zwei Dinge kamen zusammen. Bei unseren Bemühungen mit Mesut zu verlängern, sind wir nicht so richtig weitergekommen und dazu kam, dass wir uns in den Verhandlungen unseren Vorstellungen sehr angenähert hatten. Die Lösung ist heute erzielt worden, in dem mehr Geld geboten worden ist. Wir haben aber auch versucht, konstruktiv mitzuwirken. Am Ende musste Real einen großen Schritt machen, im Vergleich zum Ursprungsangebot.

 

Können sie näher beschreiben, warum es mit einer Özil-Verlängerung nicht geklappt hatte?

Sportlich waren wir einer Meinung, Wir waren uns einig, dass ein oder zwei Jahre Werder für Mesut noch sinnvoll sein können. Wirtschaftlich haben wir es aber nicht geschafft, uns zu einigen. Vor der WM waren wir dicht dran, wir hatten konstruktive Gespräche, die aber nicht die nötige Klarheit brachten.

 

War es ihnen wichtig, dass die Entscheidung heute fällt, um den Fokus rechtzeitig wieder auf die sportliche Aufgabe Sampdoria Genua zu lenken?

Ja, uns war klar, dass es nicht gut wäre, wenn wir mit einer unsicheren Situation in die Spiele gegen Genua gegangen wären. Wir haben Real deutlich klar gemacht, dass es heute eine Lösung geben muss, so dass unser Team in Ruhe arbeiten kann und weiß, dass es morgen ohne Mesut an den Start gehen wird.

 

Wie schwer wiegt der sportliche Verlust?

Einen Spieler wie Özil, mit dieser Klasse, dieser Entwicklung und diesem Potenzial verliert man nicht gern. Er ist für uns ein sehr wichtiger Spieler gewesen. Man kann Situation mit dem Weggang von Diego vergleichen.

 

Das ist ein gutes Stichwort. Könnte jetzt nicht eine Rückkehr von Diego ein Thema werden?

Das wünschen sich sicher einige Fans, aber das ist reine Theorie. Diego war glücklich in Bremen und hat uns dennoch verlassen, weil er in Turin deutlich mehr Geld verdienen konnte. Das ist auch heute noch der Fall. Außerdem würde Turin eine Ablöse verlangen. Eine solche Rückholaktion ist für uns wirtschaftlich unmöglich.

 

Kann Werder nun den Transfer Wesley beschleunigen?

Der Özil-Transfer hat nicht nichts damit zu tun. Die Gespräche liefen ja völlig unabhängig. Sollte beim FC Santos die Hoffnung da sein, dass Werder jetzt nachlegen wird, dann wäre das eine Fehleinschätzung. Wir haben klare Vorstellungen, wie viel Wesley kosten darf. Wir sind relativ weit und ich betone, dass es auch ganz schnell gehen könnte, wenn Santos sich an alle Absprachen halten würde.

 

Aber wie sehen die sportlichen Planungen nach dem Wechsel von Mesut Özil aus?

Ich verweise auf die Situation nach dem Diego-Wechsel. Auch damals haben wir keinen direkten Nachfolger geholt, sondern die Lösung war schon da. Diese Auffassung haben wir jetzt auch. Wir haben großes Vertrauen in unsere Spieler. Ich sehe ein Hunt und einen Marin, die in der Vorbereitung schon gezeigt haben, dass es sehr gut funktionieren kann. Wir sehen da keinen Bedarf für schnelle Verstärkung. Das heißt aber nicht, dass wir nicht auch in Zukunft nach guten Investitionen in die Mannschaft Ausschau halten.

 

Mesut Özil wechselt jetzt zu Real. Haben sie Bedenken, dass er dort den Durchbruch schafft?

Sportlich habe ich gar keine Zweifel. Ein Spieler seiner Qualität kann sich in jeder Liga der Welt behaupten. Natürlich ist er noch sehr jung und eher ein zurückhaltender Typ. Das macht es nicht immer leichter, aber echte Sorgen mache ich mir nicht.

 

Mesut Özil war jetzt zweieinhalb Jahre bei Werder Bremen, was wird von ihm in Erinnerungen bleiben?

Er ist ein großartiger Spieler, der eine unglaubliche Entwicklung hingelegt hat, weil er hervorragende Bedingungen vorgefunden hat. Er konnte sich an der Seite von Diego etablieren, konnte dann in diese Rolle hineinwachsen ohne Diego. Unterm Strich war es damals die richtige Entscheidung ihn zu verpflichten, nicht nur für Werder. Es lief sportlich und wirtschaftlich sehr gut für Werder. Wenn wir nur solche Spieler bei Werder hätten, dann müssten wir uns nie Sorgen machen.

 

Hat sich Mesut schon von der Mannschaft verabschiedet?

Jetzt warten wir erstmal ab, dass der Transfer morgen mit dem medizinischen Check und einer Einigung zwischen Mesut und Real zum Abschluss gebracht wird. Aber da liefen wohl schon positive Gespräche zwischen dessen Management und dem Klub. Danach wird es dann noch genug Gelegenheiten für eine gebührende Verabschiedung geben. Mesut ist ja kein Ausgestoßener. Er ist immer willkommen zu Spielen und anderen Veranstaltungen. Da wird es sicher noch persönliche Gespräche und Möglichkeiten geben gebührend Abschied zu nehmen.

 

notiert von Michael Rudolph

 

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