Serie gerissen: Meister Werder verliert gegen Bayer Leverkusen

Nach dem 2:6 folgte die Übergabe der Meisterschale im Weserstadion.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Es hat nicht sollen sein: Im letzten Heimspiel der Saison 2003/2004 hat es den Deutschen Meister Werder Bremen also doch noch erwischt. Gegen Bayer Leverkusen verlor das Team von Cheftrainer Thomas Schaaf klar und deutlich mit 2:6. Werders Serie von 23 ungeschlagenen Spielen riss zwar mit dieser Niederlage, interessieren tat das allerdings nach dem Spiel keinen der 42.500 Zuschauer im erneut ausverkauften Weser-Stadion. Die Übergabe der Meisterschale im Anschluss überstrahlte nahezu alles.

Der Rahmen für das erste Spiel des frischgebackenen Deutschen Meisters vor heimischen Publikum war gesteckt. Und rechtzeitig zum Anpfiff durch Schiedsrichter Dr. Markus Merk bahnte sich dann sogar noch die Sonne den Weg durch die Wolken. Werder begann so, wie es sich für einen Deutschen Meister gehört, mit viel Schwung und Druck nach vorne. Bereits nach drei Minuten tauchte Ailton im Strafraum der Gäste auf, der dann allerdings vom umsichtigen Jens Nowotny in letzter Sekunde vom Leder getrennt wurde.

Bremen agierte auch in der Folgezeit offensiv, vergaß dabei aber offensichtlich jegliche Defensivarbeit. Bayer Leverkusen konterte die Grün-Weißen eiskalt aus, das spiegelte sich dann auch im Ergebnis wieder. Nach einem langen Pass in die Tiefe stand plötzlich Franca völlig frei vor Werder-Keeper Reinke. Der Brasilianer umkurvte gekonnt den Bremer Schlussmann und schob leicht und locker zum 1:0 für die Gäste ein (7.).

Ailton und Klasnic beinahe wirkungslos

Nur fünf Minuten später folgte der nächste Schock für den neuen Deutschen Meister. Eine schöne Kombination über Berbatov, Franca und Bierofka schloss der Ex-Löwe mit einem trockenen Schuss zum 2:0 für das Team von Klaus Augenthaler ab (12.). Es war insgesamt erst der zweite Schuss auf das Tor der Grün-Weißen. Werder zeigte sich geschockt und brachte kaum noch Ordnung in die eigenen Aktionen. Dazu kam, dass die Bremer Stürmer Ailton und Klasnic einen schweren Stand gegen die massierte Innenverteidigung der Westdeutschen hatten. Ganz anders der Werksklub: Angetrieben vom überragenden Bernd Schneider überbrückte die Bayer-Elf immer wieder schnell das Mittelfeld und tauchte so in regelmäßigen Abständen gefährlich vor Keeper Reinke auf. Das 3:0 fiel folgerichtig nach einem erneuten Konter: Babic wurde schön auf der rechten Seite von Schneider frei gespielt. Sein Zuspiel verwertete der an diesem Tag in Höchstform aufspielende Franca zum 3:0. Mit diesem, aus Bremer Sicht, bitteren Ergebnis wechselten beide Teams die Seiten.

Schaaf mit deutlichen Worten in der Halbzeitpause

Die Halbzeitansprache von Thomas Schaaf muss heftig ausgefallen sein, denn die Werder-Profis kamen mit einer gehörigen Portion Wut aus der Kabine und setzten ab sofort Leverkusen unter Dauerdruck. Nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff fiel nach einer Ecke von Ailton durch einen Kopfball von Krstajic der Anschlusstreffer. Bei den Fans keimte wieder Hoffnung auf. Diese wurde durch das 2:3 in der 53. Minute noch mehr genährt. Was war geschehen? Der für Klasnic eingewechselte Daun bediente mit einem schönen Pass Ailton. Der Brasilianer spitzelte die Kugel durch die Beine von Jörg Butt ins Tor. Es war der 28. Saisontreffer des Brasilianers.

Wer nun dachte, dass Werder weiter Druck machen würde, sah sich getäuscht. Bayer machte da weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatten, mit dem Kontern. Einer davon führte in der 61. Minute zum 2:4, wieder war es Franca, der Reinke nach einer schönen Einzelleistung keine Chance ließ. Es war die Vorentscheidung in einem Spiel, dass bis auf die Leverkusener, ab sofort niemandem im Stadion mehr interessierte.

Werder am Ende müde und ausgebrannt

Nach einer Flanke von Bernd Schneider erzielte Dimitar Berbatov mit dem Kopf das 5:2 (65.), Werder ließ nun jegliche Gegenwehr vermissen und kassierte in der 80. Minute durch den eingewechselten Neuville sogar noch das 2:6. Es war der Schlusspunkt im letzten Heimspiel des Deutschen Meisters in der Saison 2003/2004. Der Höhepunkt folgte dann allerdings nach Spielende, als Kapitän Frank Baumann aus den Händen von Liga-Boss Werner Hackmann die Meisterschale überreicht bekam. Der Jubel der Massen kannte fortan keine Grenzen mehr und tröstete über die derbe Niederlage ein wenig hinweg.

Klaus Bellstedt


Werder Bremen: Reinke – Stalteri (73. Wehlage), Ismaël, Krstajic, Schulz (69. Skripnik) – Ernst, Micoud, Baumann, Borowski – Klasnic (46. Daun), Ailton

Bayer Leverkusen: Butt – Nowotny, Kaluzny, Placente, Fritz – Bierofka (77. Balitsch), Babic, Schneider, Ramelow – Berbatov (72. Neuville), Franca (82. Ponte)

Gelbe Karten: Krstajic, Skripnik (beide Werder) – Bierofka, Kaluzny (beide Bayer Leverkusen)

Schiedsrichter: Dr. Markus Merk
Weser-Stadion: 42.500 Zuschauer (ausverkauft)

Torschüsse: 22 : 10
Ecken: 7 : 3
Ballkontakte: 53% : 47%
Gewonnene Zweikämpfe: 44% : 56%
Fouls: 20 : 15
Abseits: 3 : 3 (alles aus Werder-Sicht)

Die meisten Ballkontakte: Micoud (Werder) 79 x – Babic (Bayer Leverkusen) 71 x

Die Zweikampfstärksten: Ismael (Werder) 67 % - Fritz (Bayer Leverkusen) 75 %




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