Udineses Trainer Pasquale Marino schonte beide Top-Angreifer Antonio di Natale (12 Liga-Treffer) und Fabio Quagliarella (9 Liga-Treffer) zu Beginn. Außerdem verletzte sich schon nach sechs Minuten Torwart Handanovic, für den Ersatzmann Koprivec einspringen musste. Kaum war der Slowene im Kasten, sah er einen schier mit Dynamit gezündeten Freistoss Salvatore Bochettis aus 25 Metern auf sich zufliegen und lenkte diesen mit einer fulminanten Parade noch über die Latte (8.). Ein Schuss von Sanchez, viel mehr brachte Udinese in der ersten Halbzeit offensiv nicht zustande. Genua gelang ebenso kein Tor, vor allem aber wegen reihenweise vergebener guter Möglichkeiten (Juric, Biava, Sculli).
Fast eine Stunde war gespielt und Genuas Trainer Gian Piero Gasperini wurde langsam ungeduldig an der Außenlinie. Dann flankte Palladino, Koprivec verschätzte sich beim Herauslaufen und als er es bemerkte, hatte Giuseppe Sculli bereits über ihn hinweg zur Führung geköpft (59.). Kurz darauf verweigerte Schiedsrichter Nicola Ayroldi Udinese jedoch einen klaren Foulelfmeter, Bochetti hatte Floro Flores ungeschickt das Bein gestellt. Udineses Alexis Sanchez fühlte sich nur Minuten später im Zweikampf mit Biava abermals ungerecht behandelt - da Ayroldi keinen Freistoss gab, sondern weiterspielen ließ -, was der Chilene klatschend und süffisant lächelnd in Richtung des Unparteiischen quittierte, der ihm ohne zu zögern die Rote Karte unter die Nase hielt (72.).
Davon erholten sich die Gäste nicht mehr; Genua spielte die Partie souverän zu Ende, baute den Vorsprung in der Nachspielzeit sogar noch aus: Paladino täuschte Zapata im Strafraum mit einem Übersteiger, spielte scharf quer, wo Diego Milito aus Nahdistanz nur noch den Fuß hinhalten musste. Udinese Calcio hängt im Niemandsland auf Platz 13 fest, neun Punkte hinter den internationalen Plätzen und zwölf vor den Abstiegsrängen. Die Serie A scheint für sie gelaufen. Bleibt nur noch der UEFA-Cup.
von Maximilian Hendel