Die Crux: Rutemöller berichtet in den Medien von dem Gespräch zwischen ihm und Ordenewitz, der für das Finale gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber Werder Bremen nachträglich gesperrt wurde. Und so änderte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) nach dem Saisonende die Regularien. Wurde die Aktion lange Zeit kritisch gesehen, erlangte das Zitat über die Jahre Kultstatus - bei den FC-Fans und den Werderanern gleichermaßen.
Doch noch eine weitere Anekdote bleibt mit dem Namen Ordenewitz verknüpft. Im Trikot des SVW gab er 1988 ein Handspiel im Strafraum zu. Statt einer Ecke bekam der Gegner einen Elfmeter zugesprochen, wofür Ordenewitz von der FIFA mit dem Fairplay-Preis geehrt wurde. Werder Bremen verlor die Partie mit 0:2, doch Ordenewitz erlangte eine Auszeichnung, die bei Werder nur Miroslav Klose zuteil wurde, als er 2005 einen Elfmeterpfiff des Schiedsrichters korrigierte und zugab, nicht regelwidrig von Arminia Bielefelds Keeper Hain zu Fall gebracht worden zu sein.
Für den SVW absolvierte Ordenewitz in sechs Spielzeiten 164 Pflichtspiele. 37 Mal traf er in seinen 125 Bundesliga-Partien im Werder-Trikot. Er liegt damit aktuell auf Rang 24 der ewigen Torschützen-Liste der Grün-Weißen im deutschen Fußball-Oberhaus. Mit dem Klub, bei dem der in Dorfmark in Niedersachsen geborene Ordenewitz 1983 den Sprung über die Amateure zu den Profis schaffte, wurde Ordenewitz 1988 Meister, zweimal Vize-Meister 1985 und 1986 und stand im Pokalfinale 1989, das allerdings mit 1:4 gegen Dortmund verloren ging.
Besonders in der Meistersaison 1987/88, als Werder als großer Außenseiter den Top-Favoriten Bayern München und Köln den Titel wegschnappte, überzeugte Ordenewitz. Gemeinsam mit dem gleichalten Neuzugang Karl-Heinz Riedle bildete er ein überaus treffsicheres Sturmduo. Riedle: 18 Tore. Ordenewitz: 15 Tore. Es war die erfolgreichste Saison des Stürmers, der den SVW ein Jahr später in Richtung Domstadt verließ. Vier Jahre gehörte er dem absoluten Stammpersonal des „Effzeh“ an, ehe sich Ordenewitz in das Abenteuer Japan stützte und in der J-League für JEF United Juba mit 30 Treffern Torschützenkönig 1994 wurde. Bis heute pflegt „Otze“ gute Kontakte nach Fernost, privat wie beruflich. Regelmäßig ist er zu Gast in Japan.
Seine Rückkehr in die Bundesliga - ausgerechnet zum Nordrivalen Hamburger SV - blieb dagegen nicht von Erfolg gekrönt. Nach den Stationen Brummell Sendai in der zweiten japanischen Liga, dem Rotenburger SV, dem VfB Oldenburg, dem TSV Ottersberg und VSK Osterholz-Scharmbeck beendete er schließlich seine Karriere. Was bis heute blieb, war die tiefe Verbundenheit zum SV Werder. Am Osterdeich ist Ordenewitz seit 2005 als Scout im Nachwuchsbereich tätig. Selbst schaffte er es über das WERDER Leistungszentrum in den Profi-Fußball - heute sorgt er dafür, dass vielversprechende Talente an der Weser einen ähnlichen Weg einschlagen können.
Alles Gute zum Geburtstag, Frank „Otze“ Ordenewitz!