Torschützenkönig, Weltenbummler, Werderaner

Frank Ordenewitz feiert seinen 54. Geburtstag

Frank "Otze" Ordenewitz feiert am Montag seinen 54. Geburtstag (Foto: nordphoto).
Frank Ordenewitz
Montag, 25.03.2019 / 16:59 Uhr

Von Yannik Cischinsky

Seit fast 30 Jahren soll er es einfach machen. Den Ausruf „Mach et, Otze!“ hat immer einer parat, wenn Frank Ordenewitz auftaucht. Seit dem Pokalhalbfinale 1991, damals im Trikot des 1. FC Köln, verfolgt den Ex-Werderaner dieser Ausspruch, der mittlerweile zum geflügelten Wort geworden ist. Am heutigen Montag feiert Ordenewitz seinen 54. Geburtstag. WERDER.DE gratuliert dem langjährigen Werderaner und blickt auf das „verbale Eigentor“ des Mittelstürmers, von dem nicht nur Werder profitierte, sondern das auch zu einer entscheidenden Regeländerung in Deutschland führte.

Dieser Pokalabend sollte in die Geschichtsbücher eingehen. Am 07.05.1991 kämpften Ordenewitz Kölner im Duell mit Duisburg um den Einzug ins Finale. Es war bereits das zweite Aufeinandertreffen. Nachdem die erste Begegnung keiner Sieger hevorgebracht hatte, führten die Kölner in Spiel zwei mit 2:0. Auch Ordenewitz hatte getroffen, doch durch die zweite Gelbe Karte im Wettbewerb hätte er im Finale zusehen müssen. Und so erhoffte sich Ordenewitz durch eine zweite Gelbe an dem Abend eine glatt Rote Karte, deren Sperre er wettbewerbsunabhängig in der Liga hätte absitzen können. Coach Erich Rutemöller gab dafür das Okay mit dem legendären „Mach et, Otze!“-Ausspruch.

Die Crux: Rutemöller berichtet in den Medien von dem Gespräch zwischen ihm und Ordenewitz, der für das Finale gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber Werder Bremen nachträglich gesperrt wurde. Und so änderte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) nach dem Saisonende die Regularien. Wurde die Aktion lange Zeit kritisch gesehen, erlangte das Zitat über die Jahre Kultstatus - bei den FC-Fans und den Werderanern gleichermaßen.

Doch noch eine weitere Anekdote bleibt mit dem Namen Ordenewitz verknüpft. Im Trikot des SVW gab er 1988 ein Handspiel im Strafraum zu. Statt einer Ecke bekam der Gegner einen Elfmeter zugesprochen, wofür Ordenewitz von der FIFA mit dem Fairplay-Preis geehrt wurde. Werder Bremen verlor die Partie mit 0:2, doch Ordenewitz erlangte eine Auszeichnung, die bei Werder nur Miroslav Klose zuteil wurde, als er 2005 einen Elfmeterpfiff des Schiedsrichters korrigierte und zugab, nicht regelwidrig von Arminia Bielefelds Keeper Hain zu Fall gebracht worden zu sein.

Für den SVW absolvierte Ordenewitz in sechs Spielzeiten 164 Pflichtspiele. 37 Mal traf er in seinen 125 Bundesliga-Partien im Werder-Trikot. Er liegt damit aktuell auf Rang 24 der ewigen Torschützen-Liste der Grün-Weißen im deutschen Fußball-Oberhaus. Mit dem Klub, bei dem der in Dorfmark in Niedersachsen geborene Ordenewitz 1983 den Sprung über die Amateure zu den Profis schaffte, wurde Ordenewitz 1988 Meister, zweimal Vize-Meister 1985 und 1986 und stand im Pokalfinale 1989, das allerdings mit 1:4 gegen Dortmund verloren ging.

Besonders in der Meistersaison 1987/88, als Werder als großer Außenseiter den Top-Favoriten Bayern München und Köln den Titel wegschnappte, überzeugte Ordenewitz. Gemeinsam mit dem gleichalten Neuzugang Karl-Heinz Riedle bildete er ein überaus treffsicheres Sturmduo. Riedle: 18 Tore. Ordenewitz: 15 Tore. Es war die erfolgreichste Saison des Stürmers, der den SVW ein Jahr später in Richtung Domstadt verließ. Vier Jahre gehörte er dem absoluten Stammpersonal des „Effzeh“ an, ehe sich Ordenewitz in das Abenteuer Japan stützte und in der J-League für JEF United Juba mit 30 Treffern Torschützenkönig 1994 wurde. Bis heute pflegt „Otze“ gute Kontakte nach Fernost, privat wie beruflich. Regelmäßig ist er zu Gast in Japan.

Seine Rückkehr in die Bundesliga - ausgerechnet zum Nordrivalen Hamburger SV - blieb dagegen nicht von Erfolg gekrönt. Nach den Stationen Brummell Sendai in der zweiten japanischen Liga, dem Rotenburger SV, dem VfB Oldenburg, dem TSV Ottersberg und VSK Osterholz-Scharmbeck beendete er schließlich seine Karriere. Was bis heute blieb, war die tiefe Verbundenheit zum SV Werder. Am Osterdeich ist Ordenewitz seit 2005 als Scout im Nachwuchsbereich tätig. Selbst schaffte er es über das WERDER Leistungszentrum in den Profi-Fußball - heute sorgt er dafür, dass vielversprechende Talente an der Weser einen ähnlichen Weg einschlagen können.

Alles Gute zum Geburtstag, Frank „Otze“ Ordenewitz!

 

 
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