WERDER.DE: Du hältst dich aktuell bei der U 23 fit und bist auf Vereinssuche. Wie ist der aktuelle Stand?
Kevin Schindler: „Ich höre mir vieles an, Priorität hat für mich das Ausland. Ich möchte einfach nochmal raus und Erfahrungen sammeln. Neue Sprache, neue Kultur, schauen, wie andere Vereine im Ausland arbeiten. Da habe ich große Lust drauf. Vietnam habe ich mir zuletzt angeguckt, passen würde es da aber aus verschiedenen Gründen nicht.“
WERDER.DE: Sportliche oder kulturelle Gründe?
Kevin Schindler: „Sportlich würde ich sagen ist die erste vietnamesische Liga mit der fünften oder sechsten Liga in Deutschland vergleichbar. Für mich ist aber in erster Linie ausschlaggebend, dass ich mich dort wohlfühle. Es gibt immer Angebote, bei denen man sagt, finanziell würde es passen, aber die Lebensqualität ist dort nicht hoch. Zudem muss die Infrastruktur im Verein passen. Ich höre mir erst einmal weitere Sachen an und lasse die Dinge auf mich zukommen. In einigen Ländern sind die Transferfenster noch längerfristig offen. Jetzt halte ich mich erst einmal weiter fit bei Werder. Ich finde, dass es nicht selbstverständlich ist, dass Werder mir das ermöglicht. Es ist schön zu wissen, dass der Jugendverein, bei dem man groß geworden ist, hinter einem steht, wenn man Hilfe braucht.“
WERDER.DE: Werder war also dein erster Ansprechpartner?
Kevin Schindler: „Ich wohne zurzeit noch in Bremen, ich kenne noch viele Leute hier, da war es nur naheliegend, dass ich nachfrage. Das Niveau ist super, die Jungs spielen nicht umsonst in der 3. Liga. Ich kann mich nur bei Werder bedanken.“
WERDER.DE: Nun zu deinen Plänen. Gibt es ein Land, in das du unbedingt möchtest?
Kevin Schindler: „Nein. Vor zwei, drei Jahren hätte ich Australien gesagt. Damals habe ich jemanden kennengelernt, der dort schon gespielt hat. Vor Kurzem habe ich allerdings eine Rundreise durch Thailand gemacht. Anschließend habe ich mich informiert. Dort könnte ich mir vorstellen, dass es gut passt. Der Fußball entwickelt sich, die Kultur und das Essen gefallen mir. Also warum nicht?“
WERDER.DE: Was sagt denn deine Familie zu den Plänen? Nach Fernost reist man ja nicht eben so...
Kevin Schindler: „Klar gibt es die eine oder andere Person, die das kritisch sieht. Andererseits bin ich keine 16 Jahre mehr und viele Leuten raten mir, die Chance nochmal etwas Neues auszuprobieren, zu nutzen.“
WERDER.DE: Gibt es Träume, die du dir nach deiner Karriere erfüllen möchtest?
Kevin Schindler: „Ja, natürlich gibt es die! Ich könnte mir sehr gut vorstellen, nach meiner Karriere im Sport zu bleiben - als Trainer oder Athletiktrainer eventuell. Ich probiere gerne verschiedene Sportarten aus. Im April bin ich beispielsweise den Marathon in Hamburg gelaufen, das hat mir großen Spaß bereitet und mich heiß gemacht. Einen Triathlon könnte ich mir ebenfalls vorstellen.“
WERDER.DE: Hast du schon den Trainerschein in Angriff genommen?
Kevin Schindler: „Bis jetzt noch nicht (lacht). Ich habe in den Jugendteams von Wehen Wiesbaden hospitiert und dort in den Trainerjob reingeschnuppert. Das war eine spannende Erfahrung. Ansonsten gab es leider noch nicht die Möglichkeit, die Scheine zu machen. In Angriff nehmen werde ich das aber auf jeden Fall.“
WERDER.DE: Dabei wünschen wir dir viel Glück, Kevin. Danke für das Gespräch!