„Es sah lange Zeit nach einem typischen Spiel von uns aus, wie wir es schon häufig gesehen haben", sagte Dr. Uwe Harttgen, Direktor des Leistungszentrums, später und kam auf die turbulente Schlussphase zu sprechen: „Da hatten wir in den letzten zwei Minuten das Glück auf unserer Seite, das uns in den vergangenen Wochen nicht zur Seite stand."
Bis zum Schluss hatte sich Werder um den Ausgleich bemüht, ließ jedoch im Abschluss die nötige Konsequenz vermissen. Spätestens nach dem Schuss von Niclas Füllkrug in der 89. Spielminute in aussichtsreicher spitzer rechter Position, der noch zur Ecke abgefälscht wurde, glaubte wohl kaum noch einer der Zuschauer an einen Punktgewinn. Doch das Publikum sollte eines Besseren belehrt werden. Denn aus der anschließenden Ecke resultierte wenig später eine Flanke von Jonathan Schmude, bei der Leon Balogun zum Kopfball hochstieg und zum umjubelten Ausgleich einnickte (90.). Doch es sollte noch besser kommen: Kaum war wieder angepfiffen, holte Werder noch einen Freistoß vor dem Heidenheimer Tor heraus. Andreas Schön brachte den Ball herein, Niclas Füllkrug gewann das Kopfballduell gegen den Heidenheimer Keeper Frank Lehmann und den Abpraller köpfte erneut Leon Balogun zum sensationellen Siegtreffer ein (90.+1). Der grün-weiße Wahnsinn war perfekt.
„Bei so einem Sieg ist der Jubel am Ende vielleicht noch ein wenig schöner", freute sich Lennart Thy, der jedoch weiß, dass die Situation bei der U 23 „weiterhin düster aussieht. Wir müssen jetzt von Spiel zu Spiel schauen und dann schauen wir mal, was dabei raus kommt."
Norman Ibenthal
Werder Bremen: Vander - Henze, Balogun, Stallbaum, Schön - Grashoff, Nagel (81. Schmude), Kroos, Thy - Ayik (78. Wegner), Füllkrug
1. FC Heidenheim: Lehmann - Malura, Göhlert, Wittek, Feistle - Bagceci (76. Strauß), Krebs, Christian Sauter, Schnatterer (84. Weil) - Sailer, Thurk (66. Heidenfelder)
Tore: 0:1 Schnatterer (68.), 1:1 Balogun (90.), 2:1 Balogun (90.+1)
Gelbe Karten: Nagel, Stallbaum, Kroos, Balogun (alle Werder) - Sauter (Heidenheim)
Schiedsrichter: Thorben Siewer (Drolshagen)
Stadion „Platz 11": 420 Zuschauer