Die Roten waren dagegen bislang noch nicht in der Lage, den vom Negativ-Lauf zum freien Fall mutierten Absturz wirkungsvoll einzudämmen. Am 31. Oktober 2009 gelang in Köln der vorerst letzte Dreier. Dazwischen liegen ein unfassbarer zwischenmenschlicher Schicksalsschlag und aus sportlicher Sicht zehn Spiele ohne Sieg, zuletzt gar sechs Niederlagen am Stück. Direkt in Folge des verkorksten Rückrundenauftaktes gegen Hertha BSC (0:3) beurlaubten die Klub-Verantwortlichen Andreas Bergmann nach nur fünf Monaten im Amt. Mit Rückkehrer Mirko Slomka – früherer Jugendcoach und drei Jahre lange Co-Trainer an der Seite Ralf Rangnicks – arbeitet diese Saison bereits der dritte Trainer in der niedersächsischen Hauptstadt. Er übernahm ein von fehlenden Erfolgserlebnissen und ausgemergeltem Selbstvertrauen gezeichnetes Team.
Zu allem Übel füllt noch immer eine halbe potentielle Stammmannschaft das Lazarett. Steven Cherundolo (Schulterbruch), Karim Haggui (Muskelfaserriss), Hanno Balitsch (Risswunde Knie), Arnold Bruggink (Muskelfaserriss), Mikael Forssell (Aufbautraining) und Didier Ya Konan (Innenbandabriss im Knie) fehlen auch am Wochenende. „Sie können vielleicht nicht ihre Wunschelf aufbieten“, räumte Slomkas Gegenüber ein, dennoch „wird Hannover alles versuchen, uns eine starke Leistung entgegenzuhalten.“ Wie etwa schon beim 0:0 im Hinspiel, als die Niedersachsen im Weser-Stadion leidenschaftlich einen Punkt erkämpften. Und Hoffnungsschimmer bleiben auch heuer nicht aus. So kam der ehemalige Werderaner Leon Andreasen letzte Woche nach fast neunmonatiger Leidenszeit zu seinem Comeback, wird gegen den alten Verein eventuell sogar eine Doppel-Sechs mit dem in Bremen nicht minder bekannten Christian Schulz bilden.
Hannover braucht Erfolgserlebnis und treffsicheren Kone