Werder Bremen hat einen ansprechenden Start ins Jahr 2007 hingelegt. Die Grün-Weißen schlugen Besiktas Istanbul im Halbfinale des Efes-Pilsen-Cups vor 2.500 Zuschauern mit 4:0 (1:0) und nahmen damit erfolgreich Revanche für die 2:3-Niederlage vor einem Jahr.
Hugo Almeida brachte Werder eine Minute vor der Pause in Führung, ehe sein Sturmpartner Miro Klose kurz nach der Halbzeit zum 2:0 traf. Naldo (71.) und erneut Almeida (79.) schraubten das Ergebnis weiter in die Höhe. Im Finale am Donnerstag, 11.01.2007, treffen die Bremer auf den Sieger der zweiten Halbfinal-Partie zwischen Feyenoord Rotterdam und Fenerbahce Istanbul.
Zwei Tage, vier Trainingseinheiten und dann am Montagabend das erste Testspiel: Die Anstrengung des Trainingslagers war den Werderanern gerade zu Beginn des Spiels anzumerken. In einer über weite Strecken zerfahrenen ersten Hälfte verbuchte Werder zwar die ersten beiden kleinen Torchancen, doch verfehlten Hugo Almeida nach scharfer Klose-Flanke (2.) und Per Mertesacker per Kopfball nach Diego-Ecke (3.) das Tor deutlich. Auf der Gegenseite drosch Fahri die Kugel aus 25 Metern ebenfalls weit über den Kasten (5.).
Erste Großchance für „Merte“
Gefährlicher wurde es nach einer Viertelstunde, als erneut Diego zum Eckball antrat. Wieder lauerte Mertesacker im Zentrum und erreichte den Ball vor dem zögerlich herauslaufenden Besiktas-Torwart, köpfte aber aus zwei Metern drüber. Aus dem Spiel heraus gelang den Bremern wenig. Viele Ballverluste im Mittelfeld verhinderten den einen oder anderen gefährlichen Angriff, der letzte Pass kam nicht an. Die wenigen gefährliche Vorstöße von Besiktas konnten die Bremer Abwehr um die beiden „Leuchten des Nordens“ Mertesacker und Naldo indes nicht in Verlegenheit bringen.
Nach einer guten halben Stunde bot sich Werder erneut die Chance zur Führung – und das gleich drei Mal. Zunächst spielte Diego schön auf Hugo Almeida, doch dessen Schuss wurde zur Ecke geblockt (31.). Zwei Minuten später zirkelte Christian Schulz einen Freistoß auf den langen Pfosten, eine Kopfballstafette über Tim Borowski und Naldo landete über dem Tor. Dann wieder eine Möglichkeit für Hugo Almeida: Nach einem Fehler des Ex-Freiburgers Ali Günes landete der Ball beim Portugiesen, der nicht lange fackelte und mit links abzog – der linke Außenpfosten rettete für Besiktas (35.).
Werder steigerte sich – und wurde eine Minute vor der Pause noch mit der verdienten Führung belohnt. Ein feiner Heber von Daniel Jensen landete im Lauf von Diego, der direkt abzog. Istanbuls Keeper konnte nur abklatschen und Hugo Almeida drückte den Ball über die Linie – 0:1, der Halbzeitstand.
Miro Klose erhöht auf 2:0
Nach der Pause blieb bei Werder personell alles beim Alten. Zunächst bot sich eine gute Ausgleichschance für Besiktas, doch im Gegenzug schlugen die Grün-Weißen eiskalt zurück. Unglücklich für die Türken: Das „Zuspiel“ auf Miro Klose kam vom eigenen Mann, so dass der Bremer Torjäger nicht im Abseits stand. Werders Top-Torjäger ließ noch einen Abwehrspieler aussteigen und hatte dann erneut Glück, als ein weiterer Gegenspieler den Ball unhaltbar für seinen Torwart ins eigene Netz abfälschte – 0:2 (48.).
Die wenigen Chancen der Türken wurden fahrlässig vergeben. So „säbelte“ Ibrahim Akin aus fünf Metern über den Ball (57.), scheiterte Ricardinho mit einem Flachschuss am wenig geprüften Tim Wiese (66.).
Danach spielte nur noch Werder. Miro Klose zirkelte von der linken Außenbahn eine maßgeschneiderte Flanke mit dem Außenrist auf Diego, doch Werders Nummer 10 köpfte den Torwart an (68.). Ein starker Eckball des Brasilianers leitete indes drei Minuten später das dritte Bremer Tor ein. Diego zog den Ball an die Grenze des Fünfmeterraums, wo gleich drei Grün-Weiße frei standen. Naldo kam vor Mertesacker und Klose an den Ball und köpfte ihn über die Linie – 0:3.
Doppel-Torschütze Almeida setzt Schlusspunkt
Das Spiel war entschieden, doch der Schlusspunkt stand noch aus. Die Türken machten nun auf und ließen den Werderanern Platz zum Kontern. Borowski spielte uneigennützig Almeida an, der noch einen Türken umspielte und lässig einschob – 0:4 (79.). Ein Tor von Besiktas- Gökan fand wegen Abseitsstellung keine Anerkennung mehr, so dass die in der ersten Halbzeit lange gleichwertigen Türken am Ende etwas unter Wert geschlagen wurden. Erwähnenswert auf Seiten der Bremer neben dem Einzug ins Finale: Der erst 18-jährige Kevin Schindler kam nach bisher vier Regionalliga-Einsätzen zu seinem Debüt im Profi-Kader, nachdem er elf Minuten vor Schluss für Doppel-Torschütze Hugo Almeida eingewechselt wurde.
von Kevin Kohues