Werders Mediendirektor Tino Polster gibt während des Trainingslagers in Belek wieder exklusive Einblicke in die Welt der Werder-Profis. In seinem persönlichen Tagebuch, das er auf WERDER.de veröffentlicht, kommentiert er die jüngsten grün-weißen Ereignisse, gibt detaillierte Informationen und erzählt Anekdoten rund um das Team von Cheftrainer Thomas Schaaf.

Freitag, 09.01.2009, 9:00 Uhr, "Calista Luxury Resort" Belek:

Erfahrung ist der beste Koch, so lautet ein Sprichwort. Aber was hat es mit unserem Trainingslager in Belek zu tun? Ziemlich einfach: Auch für ein Trainingslager müssen die Zutaten stimmen, damit es gelingt. Und welche die besten sind, das lehrt die Erfahrung. Davon hat Thomas Schaaf durch seine Karriere als Spieler und Trainer einige. Einmal hat er in der Nähe von Rom ein Wintertrainingslager absolviert. Bitterkalt war es da – und auch sonst nicht wunschgemäß. Ziel gestrichen. Nun sind wir schon zum neunten Mal an der türkischen Riviera, zirka 30 km von Antalya entfernt. Die Region hat sich sensationell entwickelt. Es entstehen laufend Hotels, eines luxuriöser als das andere.

Waren wir anfangs dieses Jahrtausends noch in einem Mittelklasse-Haus gemeinsam mit insgesamt sieben anderen Mannschaften untergebracht und trainierten einige Kilometer entfernt im Massenbetrieb, heißt unsere Herberge diesmal Calista Luxury Resort, wurde von einer Stararchitektengruppe aus Hamburg entworfen und von einem Londoner Topdesigner ausgestattet. Der dazugehörige Sportkomplex liegt zwar 900 Meter entfernt, dafür stehen uns die zwei Plätze exklusiv für den gesamten Aufenthalt zur Verfügung. Und auch das Hotel haben wir abgesehen von einigen anderen Gästen für uns.

Natürlich ist auch WERDER.TV wieder mit dabei – im Moment exclusiv, als einziges TV-Team. Für den Samstag drehen wir zum Beispiel einen Report über unser Hotel, damit man sich auch optisch ein gutes Bild machen kann. Werder ist also die erste deutsche Fußballmannschaft im Calista, klar dass wir auch die ersten auf der neuen Sportanlage waren, die in einem halben Jahr Bauzeit seit Juli entstanden ist. Bodennebel zog auf, als Thomas Schaaf sein Team beim Trainingsauftakt am Donnerstagabend kurz vor 18.30 Uhr auf der Platzmitte versammelte. Und zeitgleich zur Ansprache des Cheftrainers rief unsichtbar ein Muezzin in der Nähe zum Gebet. Sie möge also gelingen, die Mission Belek 9.

Der Trainingsrhythmus ist ähnlich wie in den letzten Jahren. Heute, Freitag, absolvierte eine kleinere Gruppe bereits in aller Frühe ein Lauftraining, um die Grundlagen noch einmal zu verbessern. Dabei war zum Beispiel Petri Pasanen, der zum Jahresende verletzt war und den Jahresauftakt in Bremen wegen Krankheit verpasst hatte. Um 10 Uhr und noch einmal um 16 Uhr geht es zum Training auf die Anlage, dazwischen wird auch individuell gearbeitet.

Natürlich werden wir wieder von einer ganzen Menge Journalisten begleitet, so dass in der Presse und im Hörfunk einiges über Werder zu finden sein wird. Die türkischen Medien waren direkt bei unserer Ankunft am Airport in Antalya am Start. Der Fernsehsender NTV Istanbul hatte sogar einen Übertragungswagen geschickt, um ein Live-Interview mit Mesut Özil zu produzieren. Hätten sie vorher mit uns Kontakt aufgenommen, wäre ihnen der nutzlose Aufwand erspart geblieben. Es ist klar, dass die Frage, ob Mesut für die Türkei oder für die deutsche A-Nationalmannschaft spielen möchte, auch hier die Fußballfans sehr bewegt. Es gibt in dieser Frage aber keine neue Entwicklung. Mesut hat sich noch nicht entschieden, deshalb wird er sinnvollerweise im Moment gar nichts dazu sagen und die volle Konzentration auf die Saisonvorbereitung legen.

„Fleißig arbeiten“ möchte der Cheftrainer mit seinem Team – das Programm läuft!