Wunschlösung mit "Siegermentalität"

Baumann über Markus Anfang, die Ablöseverhandlungen und den Stand der Kaderplanungen

Frank Baumann im Mediengespräch über die Herausforderungen der kommenden Saison.
Frank Baumann spricht über den neuen Coach Markus Anfang (Foto: nordphoto).
Profis
Mittwoch, 02.06.2021 / 15:34 Uhr

Mit Markus Anfang ist der neue Cheftrainer des SV Werder Bremen gefunden (siehe Extrameldung). Rund um diese Position laufen die Planungen bei den Grün-Weißen auf Hochtouren. Frank Baumann, Geschäftsführer Fußball, äußerte sich am Mittwoch im Interview mit WERDER.TV und einer digitalen Mixed Zone mit den Medien noch einmal ausführlich zur Trainerverpflichtung, zum Stand der Kaderplanung, den Entwicklungen auf dem Transfermarkt und zu den Aufgaben bis zum Trainingsstart. 

WERDER.DE fasst die wichtigsten Aussagen zusammen.

Frank Baumann über ...

… die Qualitäten von Markus Anfang: "Mit Markus Anfang haben wir unsere Wunschlösung bekommen. Er hat in allen Stationen seiner Trainerlaufbahn Erfolg gehabt – ob im Amateurbereich, der Jugend oder in Kiel, Köln und Darmstadt. Markus steht für offensiven Fußball und vermittelt eine klare Handschrift. Er ist ein guter Typ, hat eine Vergangenheit als Spieler und ein gutes Gespür für das Mannschaftsgefüge. Außerdem gibt er eine klare Linie vor, fordert aber in diesem Rahmen die Eigenverantwortlichkeit der Spieler. Es war kein Nachteil für ihn, dass er in der zweiten Liga mit Klubs um den Aufstieg gespielt hat, dass er mit Köln einen Traditionsklub übernommen hat, der gerade abgestiegen ist und den Druck in einem etwas unruhigeren Umfeld miterlebt hat. Er konnte seine Lehren daraus ziehen. Es ist für mich kein Zufall, dass in seinen drei Jahren in der 2. Liga immer sein Team den Torschützenkönig gestellt hat. Seine Spielweise war definitiv ein Argument für Markus. Aber: Man sollte seine Arbeit nicht auf das Offensivspiel reduzieren. Er hat sehr klare Vorstellungen, wie man gegen den Ball arbeitet, kann den Spielern für verschiedene Systeme des Gegners unterschiedliche Lösungen präsentieren und kennt die Spielweise vieler Gegner in der zweiten Liga. Er kann die Mannschaft darauf einstellen."

… die Ablöseverhandlungen: "Da er noch unter Vertrag stand, war klar, dass es Verhandlungen geben, eine Ablöse fällig und Darmstadt um ihn kämpfen wird. Es wäre schlimm, wenn sie froh gewesen wären, dass er geht. Ich glaube, wir haben einen sehr guten Weg gefunden. Anders als in den Medien beschrieben war es ein branchenüblicher Prozess mit fairen Verhandlungen. Es gab ein Angebot von unserer Seite und ein schriftliches Gegenangebot von Darmstadt. Danach gab eine Verhandlungsrunde und dann hat man sich geeinigt. Daher kann ich die öffentliche Darstellung nicht verstehen. Am Sonntag haben Medien vermittelt, dass der Vertrag fix sei. Einen Tag später, dass er geplatzt sei. Beides waren Falschinformationen. Wir hatten seriöse, professionelle Verhandlungen mit Darmstadt. Wenn alle Verhandlungen so ablaufen würden, wäre unsere Arbeit deutlich einfacher."

… das Anforderungsprofil an Markus Anfang: "Die Erwartungshaltung ist keine andere als an einen Trainer mit Werder-Vergangenheit. Er soll möglichst erfolgreich und möglichst offensiven, attraktiven Kombinationsfußball spielen, Spieler weiterentwickeln und die Werte des Vereins nach außen vertreten."

… den Stand der Kaderplanungen: "Wir haben uns mit Markus im Vorfeld über unseren Kader und einzelne Spieler ausgetauscht, auch über Positionsprofile, die für seinen Fußball notwendig sind. Markus kennt aber auch unsere wirtschaftliche Situation. Er weiß, dass wir Leistungsträger und Stammspieler abgeben müssen. Wir sind uns einig, dass es eine gute Altersstruktur braucht. Wir brauchen erfahrene Spieler und wollen Talente weiterentwickeln, brauchen aber auch den einen oder anderen Spieler, der die zweite Liga kennt. Wir wissen alle, dass es keine optimale Position ist. Man muss davon ausgehen, dass wir zum Pflichtspielstart nicht den kompletten Kader für die restliche Saison zusammen haben werden, sondern, dass es im Juli und August noch Bewegung geben wird."

… das Ziel Wiederaufstieg: "Ich spüre bei ihm den Willen und traue ihm das absolut zu. Er hat in verschiedenen Konstellationen gezeigt, dass er in der zweiten Liga erfolgreich sein kann und möchte möglichst schnell mit Werder erstklassig spielen, um seine Qualitäten auch dort unter Beweis zu stellen. Er lebt eine Siegermentalität vor. Markus ist sehr ambitioniert und erfolgsorientiert, vielleicht sogar erfolgsbesessen. Dennoch gehen wir mit Respekt und Demut an diese Aufgabe. Wir werden automatisch in vielen Spielen in der Favoritenrolle sein. Dieser Rolle müssen wir uns stellen. Es ist nicht wichtig, was wir öffentlich als Ziel ausgeben, sondern wie wir handeln. Es wird vom ersten Tag an auf harte Arbeit ankommen."

… allgemeine Tendenzen auf dem Transfermarkt: "Ich nehme bis auf wenige Ausnahmen eine große Zurückhaltung wahr. Viele Klubs haben Einnahmeeinbußen und müssen das Kaderbudget reduzieren. Es wird voraussichtlich noch zwei, drei Wochen dauern, bis Schwung in den Transfermarkt kommt. Wir müssen nicht möglichst viele Spieler verkaufen, sondern bestimmte Transfererlöse erzielen. Die Anleihe gibt uns eine gewisse Sicherheit bei der Liquidität. Der Druck, unbedingt verkaufen zu müssen, ist geringer geworden. Wir werden keine Spieler unter Wert verkaufen."

… die Rolle von Thomas Schaaf im Auswahlprozess: "Thomas war an verschiedenen Stellen involviert, zum Beispiel schon bei der Erstellung des Aufgabenprofils, aber auch bei der Recherche indem er Informationen eingeholt hat. Über den engeren Kreis der Kandidaten standen wir mit ihm im Austausch. Er hat seine Meinung geäußert und die Entscheidung wurde in der Geschäftsleitung getroffen."

 

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