Und jetzt ab in die Eistonne!

Hochintensives Duell zwischen Werder und Dortmund endet 2:2 Unentschieden

Erzielte den umjubelten Ausgleichstreffer: Werder- Verteidiger Marco Friedl
Spielbericht
Samstag, 28.09.2019 / 20:31 Uhr

Von Niklas Behrend

Ein Duell, das beste Werbung für den Sport Fußball war, fand am Samstagabend in Dortmund statt. Nach vielen Chancen auf beiden Seiten trennten sich Werder und der BVB mit 2:2 (1:2) Unentschieden. Ein klassisches Abtasten fand im Signal Iduna Park nicht statt. Bereits nach sieben Minuten zeigte Milot Rashica bei seinem Startelf-Comeback, wie wichtig er für den SVW ist und traf mit einem satten Rechtsschuss zum 1:0. Auf die Ekstase folgte schnell die kalte Dusche durch den vermeidbaren Kopfballtreffer von Mario Götze nur zwei Minuten später. Kurz vor der Pause traf Marco Reus zur 2:1 Führung für den BVB, die Marco Friedl in Spielminute 55 nach toller Vorarbeit von Joshua Sargent egalisierte. Anschließend erspielten sich beide Mannschaften in einer mitreißenden Partie einige hochkarätige Torchancen, die jedoch weder Werder noch der BVB für einen Lucky-Punch nutzen konnten.

Aufstellung und Formation: Der Rocket-Man des SV Werder, Milot Rashica, kehrte pünktlich zum Duell gegen Borussia Dortmund zurück in die Anfangsformation der Grün-Weißen. Für den zweiten "Neuen" in der Werder-Startelf war das Spiel gegen die Westfalen beinahe ein Heimspiel. Nuri Sahin bestritt 274 Pflichtspiele für die Schwarz-Gelben und rückte nach seiner Gelb-Rot-Sperre aus der Partie gegen Union Berlin zurück in die Startelf. Johannes Eggestein und Benjamin Goller nahmen im Vergleich zur letzten Partie gegen Leipzig zunächst auf der Bank Platz. Dort hielt sich ebenfalls Milos Veljkovic bereit, der sein Comeback im Werder-Kader feierte. Taktisch setzte Cheftrainer Florian Kohfeldt zu Beginn auf ein variables 4-3-2-1 System mit Sargent als Sturmspitze. Dahinter ordneten sich auf den Halbpositionen Rashica und Bittencourt ein. Die Dreierkette bildeten Maximilian Eggestein, Klaassen und Lang. In der Abwehr liefen Friedl, Groß, Sahin und Gebre Selassie auf, wobei Sahin stark mannorientiert gegen Reus spielte.

Die Werder-Startelf: Pavlenka - Friedl, Groß, Gebre Selassie - Bittencourt, Sahin, Klaassen, M. Eggestein - Sargent, Rashica

Es hielten sich bereit: Kapino – Veljkovic, Pizarro, J. Eggestein, Straudi, Goller und Bargfrede.

Auf den Traumstart folgt die kalte Dusche

Die Höhepunkte des ersten Durchgangs:

7.Min: Der Werder-Block explodiert! Die Grün-Weißen gehen durch ein traumhaften Treffer von Milot, Rückkehrer, Rashica mit 1:0 in Führung. Klaassen erobert im Halbfeld das Leder gegen Witsel und streichelt die Kugel dann buterweich auf Milot Rashica, der das halbhohe Zuspiel an der rechten Strafraumgrenze mustergültig mit Tempo aufnimmt. Ein kurzer Blick, ein satter Schuss. Das Leder schlägt unhaltbar unten links in den Dortmunder Maschen ein! Weiter so, Werder!

9.Min: Das gibt es doch nicht. Im Stile einer Spitzenmannschaft schüttelt sich der BVB nur ganz kurz und antwortet postwendend mit dem Ausgleich. Mario Götze, heute zum ersten Mal zum Anfangspersonal gehörend, nickt am zweiten Pfosten nach einer Flanke aus dem rechten Halbfeld von Piszczek per Kopf zum 1:1 Ausgleich ein. Was für eine Anfangsphase!

16.Min: Pavlenka muss sich zum ersten Mal ganz lang machen. Sancho kommt aus zentraler Position zum Schuss. Der junge Brite visiert das linke untere Eck an. Pavlenka kann den scharfgeschossenen Ball mit den Fingerspitzen ins Toraus lenken. Der BVB macht Druck...

30.Min: Nach einigen Minuten ohne echtes Highlight, was auch daran lag, dass die Grün-Weißen gegen die Ballbesitzdominanz des BVB kompakt verteidigten, ohne dabei allerdings eigene nennenswerte Konterchancen zu kreieren, sind es dann doch die Hausherren, die zumindest für die nächste Halbchance sorgen. Hazard nimmt an der rechten Strafraumgrenze Tempo auf, macht den Schlenker nach links und schließt dann ab. Der Versuch fliegt glücklicherweise zwei, drei Meter über das Werder-Gehäuse.

32.Min: Ist das ein Flitzer! Rashica mit der Chance für den SVW. Die Mannschaft von Florian Kohfeldt mit einem guten Umschaltmoment. Sargent spielt Rashica mit einem feinen Heber auf dem linken Flügel frei. Der zieht Richtung Dortmunder Tor, schließt dann aus spitzem Winkel flach auf die kurze Ecke ab. Bürki ist rechtzeitig unten und verhindert vorläufig den Doppelpack für Werders Nummer sieben.

41.Min: Und das ist die kalte Dusche für den SVW. Nachdem der SVW sich im bisherigen Spielverlauf durch eine gute Kompaktheit auszeichnete, hat Hazard im rechten Halbfeld zu viel Platz zum Flanken. Die Kugel landet leider perfekt auf dem Kopf von Reus, der den Ball gekonnt über den Scheitel ins lange Eck rutschen lässt. Pavlenka ist machtlos und der BVB führt mit 2:1. Bitter....

45+1.Min: Halbzeit in Dortmund. Der SVW erwischte einen Start nach Maß und liegt nach dem ersten Durchgang trotzdem nicht unverdient hinten. Fährt der SVW seine eigenen Angriffe aber mit noch ein wenig mehr Präzision und verteidigt gerade die Flanken des BVB konsequenter, ist hier noch alles drin!..

Intensiv und mitreißend

Die Höhepunkte des zweiten Durchgangs:

50.Min: Werder hat sich einiges für die zweite Halbzeit vorgenommen! Der SVW kommt mit Tempo aus der Halbzeit und hat durch den starken Rashica die erste gefährliche Möglichkeit. Lang dribbelt sich zunächst an die Grundlinie und legt dann zurück auf den Flügelflitzer. Dieser zieht direkt ab. Geblockt!

55.Min: Werder arbeitet entschlossen am Ausgleich! Dortmund vertändelt das Leder vor dem eigenen Strafraum. Schlussendlich scheint Sargent nahe des Elfmeterpunktes ungestört abschließen zu können. Der US-Boy schießt, doch ein Dortmunder wirft sich in allerletzter Sekunde noch heldenhaft in den Ball und verhindert den Werder-Ausgleich.

56.Min: Da ist der verdiente Ausgleich. Werder beisst sich zurück in die Partie. 2:2 durch Marco Friedl. Sargent verlängert eine Ecke per Kopf auf den zweiten Pfosten und da schmeißt sich Friedl in die Kugel und drückt das Leder zum Ausgleich über die Linie. Sauber, Männer!

64.Min: Jetzt geht es hier rauf und runter. Ein Fallbeispiel für eine offene Partie. Diesmal hat der BVB die Chance zum nächsten Treffer. Götze kommt im Strafraum aus fünf Metern per Kopf zum Abschluss, doch Pavlenka bleibt stehen und kann den mittigen Kopfball sicher fangen.

70.Min: Dortmund drückt aufs Gas! Hakimi dribbelt von der linken Strauframgrenze horizontal ins Zentrum und schließt flach und wuchtig ab. Pavlenka zeigt abermals seine Klasse und entschärft den gefährlichen Versuch zunächst. Der Abpraller landet dann bei Hazard, dessen Schuss von Friedl  noch entscheidend abgefälscht wird und so knapp am Tor vorbei fliegt. Poahh, kein Spiel zum Durchatmen.

77.Min: Sargent mit dem Versuch. Der Angreifer im Werder-Dress hält aus der zweiten Reihe drauf, doch Bürki kann den zu zentralen Ball sicher parieren.

78.Min: Pavlenka wieder mal mit einer Glanzleistung. Hazard zieht ab, doch Pavlenka kann abermals mit einer starken Parade entschärfen.

90+2Min: Werder hält mit ganzer Kraft dagegen, doch die letzte große Möglichkeit gehört dem BVB. Brandt fummelt sich in die Box und bedient den eingewechselten Alcacer am Elfmeterpunkt, dessen Direktabnahme glücklicherweise knapp über das Tor rauscht. Das sollte der letzte Nervenkitzel der Partie gewesen sein.

90+3Min: Schluss, aus und vorbei. Werder und Dortmund trennen sich nach einer hochklassigen Partie Remis. Diesen Punkt hat sich Werder nicht nur erkämpft, sondern genauso erspielt.

Fazit: Ein hochintensives, hochspannendes und hochklassiges Bundesliga-Spiel endet mit einem gerechten 2:2 Unentschieden. Im ersten Durchgang erwischt Werder einen Traumstart, macht dann aber zu wenig aus dem eigenen Ballbesitz und verteidigt bei den Gegentoren zu passiv. Die 2:1 Pausenführung für den BVB war verdient. Im zweiten Durchgang stimmt neben dem Kampfgeist bei Werder auch das spielerische Element. Es entwickelte sich eine rasante Partie mit Chancen auf beiden Seiten. Werder nutzte eine dieser Möglichkeiten durch Friedl. So errang der SVW schlussendlich einen verdienten Punkt gegen einen starken BVB. Die Folge sollte eine gehörige Portion Vertrauen in die eigene Stärke sein, die in den nächsten Wochen sehr hilfreich sein kann.

 
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