Irgendwann in dieser Zeit muss der talentierte Straßenkicker dann beschlossen haben, sein Talent in professionelle Bahnen zu leiten und den Traum so vieler, Fußballprofi zu werden, Realität werden zulassen. Nach anderthalb Jahren Profifußball bei Juventude, wo unter anderem auch Paulinho und Dante ihre Profikarriere begannen, wagte Naldo im Sommer 2005 als 22-Jähriger den großen Schritt vom sonnigen Brasilien in den kühlen Norden, zum SV Werder.
Der Beginn einer Erfolgsgeschichte, die damals kaum einer erahnte. „Wenn ein Brasilianer kommt, hat man schon gewisse Klischees im Kopf. Sie sind oftmals sehr emotional und das kann auch schwierig sein“, erinnert sich Werders Doubletrainer Thomas Schaaf an die Verpflichtung des damaligen Youngsters. Doch Naldo belehrte alle Skeptiker eines Besseren. „Mir sind beispielsweise Werte wie Pünktlichkeit sehr wichtig“, klärt Naldo auf und auch Thomas Schaaf spürte schon nach wenigen Tagen, dass Naldo nicht nur talentiert, sondern auch hochprofessionell ist. „Er war immer sehr fokussiert, konzentriert, aber auf eine äußerst positive Art“, so Schaaf.
In den ersten fünf Jahren an der Weser ging es für den Brasilianer nur bergauf. Auf Anhieb eroberte Naldo sich einen Stammplatz, bildete mit Per Mertesacker ab 2006 ein perfekt eingespieltes Abwehrduo. Dazu 24 Spiele mit Werder in der Champions-League und der DFB-Pokal-Sieg 2009 mit anschließendem Cabrio-Autokorso durch die Innenstadt. An seiner Seite damals: Kein geringer als Werders Nummer 10, Kumpel und Naldo-Nachbar Diego. Bremen und Naldo das passte. Neben sportlichen Erfolgen, feierte der Familienmensch mit seiner Frau in der Hansestadt auch die Geburt seines mittlerweile 12-jährigen Sohnes.