Auf Schalke konnte der Cheftrainer Zlatko Junuzovic frisch ins Spiel werfen. Der Kapitän zahlte es mit einem Treffer in letzter Sekunde zurück. Gegen Wolfsburg kam Thomas Delaney von der Bank, spulte fünf Kilometer ab, brachte 80 Prozent seiner Pässe zum Mitspieler und ackerte aufopferungsvoll im Mittelfeld. Überstrahlt werden diese Leistungen von Florian Kainz‘ Glanzpunkten: ein Schlenzer, für den er „noch einen ausgeben muss“, wie Landsmann Junuzovic forderte, ein eiskalter Abschluss „mitten in der wichtigsten Phase der Partie“. „Ich bin sehr stolz auf ihn“, sagte Abwehrchef Niklas Moisander: „Er hat sehr viel dafür getan, in der Startelf zu stehen. Das waren wirklich tolle Tore, das hat er stark gemacht. Er hat heute gezeigt, über was für eine Qualität er verfügt.“
Ausnahmslos große Freude herrschte unter den Mitspielern. „Er arbeitet unglaublich hart und gibt nie auf. Heute hat er sich mit zwei Toren für eine sehr starke Leistung belohnt“, konstatierte Ludwig Augustinsson. „Ich freue mich sehr für ihn“, gaben Max Kruse, Zlatko Junuzovic und Geschäftsführer Fußball, Frank Baumann, wie aus einem Mund zu Protokoll. Es war zu spüren, dass die Grün-Weißen ihrem akribischen Arbeiter und Doppeltorschützen den Erfolg gönnten.
Doch Florian Kainz ist niemand, der sich nach gerne im eigenen Erfolg sonnt. Fast ein wenig unangenehm schien die Aufmerksamkeit dem zurückhaltenden Grazer. „Es war ein guter Tag für uns“, erklärte Kollektivspieler Kainz. „Der Sieg ist sehr viel wichtiger“, lautete ein weiteres Zitat. „Wenn es mal nicht so gut läuft, hat man in der Woche darauf eine neue Chance, sich zu beweisen.“ Und diese Chance hat Kainz genutzt. Zumindest ein kleines Lächeln dürfte dem Österreicher darüber dann doch noch über die Lippen gehuscht sein.