WERDER.DE: Durchaus, nur das man während der Kohlfahrt häufig Spiele veranstaltet und abends für ein deftiges Grünkohlessen einkehrt. Die meisten Leute sind zwischen Januar und März unterwegs...
Jerome Gondorf: „Keine gute Zeit für mich als Fußballer. Das ist mitten in der Saison, deshalb habe ich davon noch nichts mitbekommen.“
WERDER.DE: In einem deiner ersten Interviews hast du angekündigt, Bremer Spezialitäten, beispielsweise ein 'Rollo', probieren zu wollen. Schon geschafft?
Jerome Gondorf: „Ja, habe ich. Ehrlich gesagt habe ich mir etwas total Spezielles vorgestellt, aber in Süddeutschland sagen wir dazu einfach Döner im Yufka, also ins Fladenbrot eingerollt.“
WERDER.DE: Wenn du beim Bäcker oder im Dönerladen stehst, wirst du da durch deine blonden Haare jetzt häufiger erkannt?
Jerome Gondorf (lacht): „Es hat auf jeden Fall dazu beigetragen, dass mein Bekanntheitsgrad gestiegen ist. Für mich war das gar kein Thema. Ich hatte die Frisur schon mal, für die Bremer war es neu. Aber natürlich war der Bezug zu Robert Lewandowski da, der sich damit frisch gestaltet hat. Für mich ist das nichts Spektakuläres.“
WERDER.DE: Wie wichtig ist dir Privatsphäre und wie viel Privatsphäre hast du?
Jerome Gondorf: „Ich bin ehrlich. Ich habe das Glück, kein Hauptdarsteller zu sein und nicht so im Fokus zu stehen wie zum Beispiel Max. Ich fühle mich wohl in dieser Rolle, mir ist es sehr recht, dass mich nicht jeder erkennt. Von daher fühle ich mich in meiner Privatsphäre überhaupt nicht eingeschränkt. Ich habe aber auch kein Problem damit, ein Foto oder ein Autogramm zu geben. Ich bin auch immer dabei, wenn man mal ein kleines Plauderchen halten möchte.“
WERDER.DE: Und dennoch hast du deine Social-Media-Kanäle vor einiger Zeit gelöscht. Warum?
Jerome Gondorf: „Das hatte einen einfachen Grund: Ich habe die Seite während der Zweitligazeit mit Darmstadt erstellt. Damals wollte ich mit den Fans in einen regen Austausch kommen. Aber ich habe durch die Geburt meiner Tochter immer weniger Zeit gefunden, habe immer weniger Nachrichten beantworten können. Für mich stand nie zur Diskussion, ob ich jemand anderem die Rechte für meine Seite übertrage. Das wäre nicht ich gewesen, das hätte nicht zu meinem Charakter gepasst.“
WERDER.DE: Inwiefern?
Jerome Gondorf: „Ich denke nicht, dass ich Privates unter Verschluss halte, aber ich bin einfach kein Social-Media-Typ. Dieser Trend, dass Stars, Fußballspieler oder Promis Alltägliches aus ihrem Leben posten, hat mich nie gepackt. Ich wüsste auch nicht, warum ich viel von der Familie preisgeben müsste, warum ich meinen Kaffee fotografieren müsste oder wie ich durch den Bürgerpark laufe. Wir unterscheiden uns nicht von anderen Familien.“