Früh wurde das Talent von ,Maxi' entdeckt. „Mit sieben oder acht Jahren“, ganz genau weiß er das nicht mehr, wechselte er zu Havelse, dem Ex-Klub des Vaters, dessen 1. Herren damals in der Oberliga und nicht in der Kreisliga wie Schloß Ricklingen spielte, und dessen Jugendabteilung sich einen guten Ruf erarbeitet hatte. Allerdings begab sich der ehrgeizige Kicker auf Abwege. „Eine Saison lang, ich glaube es war das zweite oder dritte Jahr, habe ich nur Torwart gespielt.“ Eine Erinnerung, bei der der 20-Jährige schmunzeln muss. Auch als Innenverteidiger und Stürmer lief der Rechtsfuß auf. „Zu Beginn hat ja ohnehin jeder überall gespielt“, lacht Eggestein, „aber als es mehr um die Leistung ging, bin ich schnell im zentralen Mittelfeld gelandet. Das ist meine Position.“
2011 zog Eggestein ins Werder-Internat. „Man muss sich mit 14 erst einmal daran gewöhnen, nicht mehr zuhause zu wohnen. Man wechselt den Freundeskreis, kommt auf eine neue Schule, lernt komplett neue Leute kennen. Ich hatte ganz zu Beginn auch mal Heimweh. Und, man wohnt mit 20 anderen Jungs zusammen – da kommt man auch auf schlechte Ideen“, blickt er schmunzelnd zurück. Früh dazu gezwungen, erwachsen zu sein, galt es auf vieles zu verzichten, was in dem Alter angesagt war. Kochkurse statt Partys, Sonder-Krafttraining in der Talentgruppe statt freie Nachmittage, Nachhilfe nach dem Training statt Freibadbesuche. „Man muss verzichten können und bereit sein, Opfer zu bringen. Ich habe mir immer gesagt: ‚Wenn du das auf dich nimmst, dann willst du irgendwann auch etwas daraus für dich ziehen können‘.“