„Die Duelle gegen Italien waren die vielleicht größten Spiele meiner Karriere, die ich bisher bestreiten durfte“, erinnert sich die grün-weiße Nummer fünf mit hell leuchtenden Augen an die erfolgreichen Playoff-Duelle gegen den Weltmeister von 2006. Dabei war am Spieltag gar nicht so klar, ob Augustinsson überhaupt auflaufen kann. „Als ich morgens aufgewacht bin, hatte ich Halsschmerzen, mein Kopf tat weh und ich fühlte mich krank. Zum Glück haben mich die Betreuer aufgepeppelt , sodass ich dieses Gefühl überwinden konnte und abends fit war“, verrät der 23-jährige.
Schon vor dem Anpfiff des Rückspiels im traditionsreichen San Siro-Stadion bekam Augustinsson einen Vorgeschmack darauf, was für eine Atmosphäre während der Partie um ihn und seine Teamkollegen herrschen wird. „Wir konnten unsere eigene Hymne nicht hören, geschweige denn mitsingen, weil die Fans so laut gepfiffen haben. Diese Stimmung war total verrückt, 80.000 Leute waren gegen uns. Das war eine ganz spezielle Erfahrung.“
Während des Spiels übernahmen die Hausherren, die nach dem 0:1 im Hinspiel zum Siegen verdammt waren, schnell das Kommando. Schweden konnte sich nur ganz selten befreien: „Ich denke, im Hinspiel war es ein sehr guter Auftritt von uns. In Mailand war es spielerisch nicht schön. Normalerweise guckt man nicht auf die Uhr, aber die Italiener drängten uns immer weiter in die eigene Hälfte und das Match war so wichtig. Also habe ich hin und wieder mal hinschauen müssen“, ordnet Augustinsson die Leistung seines Teams ein. Nach dem Abpfiff brachen dann bei allen Blau-Gelben die Dämme. „In der Kabine haben wir gejubelt, gesungen, uns in den Armen gelegen. Es sind bei einigen auch Freudentränen gekullert. Ich habe lange nicht so wunderbare Emotionen bei so vielen Menschen gesehen.“ Nach dem offiziellen Teil der Feierlichkeiten, ging es für den Blondschopf und einige Kollegen noch in die Stadt, um den großen Erfolg standesgemäß zu feiern. Doch allzu lange machten Augustinsson und Co. die Nacht nicht zum Tage.