Nach einem Heimsieg über den HSV (1:0) zu Beginn verloren sie gegen Augsburg (1:2) und in Köln, dazu gesellte sich das knappe Pokal-Aus in München (0:1). Doch dem sogleich hoffnungsvollen 2:1-Erfolg gegen 1899 Hoffenheim schloss sich jene bittere jüngste Pleite in Dortmund an. Wiederholt musste Valérien Ismaël seinen Kopf angesichts jener „zwei Gesichter“ seiner Mannschaft schütteln. Lediglich 16 Punkte in 14 Bundesligapartien stehen unter der Anleitung des Franzosen zu Buche. 22 Zähler insgesamt können die morgigen Gastgeber bis dato für sich beanspruchen. Stück für Stück hat sich derweil die Konkurrenz von unten an die Wolfsburger herangepirscht. „Das, was uns den Druck jetzt macht, sind die anderen Ergebnisse“, mahnte Rebbe noch in den Katakomben des Dortmunder Stadions im Wissen darum, dass der HSV, Ingolstadt und dazwischen Werder wieder in Schlagdistanz liegen. Wie bei den allermeisten Klubs in sportlich prekären Situationen bleibt eine dadurch entstandene Unruhe auch im Umfeld des VfL nicht aus.
Angesprochen auf die Eventualitäten bei einer anhaltenden Ergebnismisere wurde Sportdirektor Rebbe unlängst im Weser-Kurier wie folgt zitiert: „Ich weiß, was zu tun ist. Wir werden alle Möglichkeiten, die wir haben, voll ausschöpfen.“ Mit Blick auf den Kader erscheinen jene Möglichkeiten ungeachtet aller fehlenden Konstanz auf dem Papier immer noch beeindruckend. „Individuell sind sie top besetzt“, weiß Werders Cheftrainer Alexander Nouri, „sie verfügen einfach über eine extrem hohe Qualität.“ Zuletzt vertraute sein Wolfsburger Kollege Ismaël stets „einem 3-5-2 beziehungsweise 3-6-1“, sagte Nouri. „Da haben sie sich auch eine gewisse Variabilität erarbeitet, spielen viel über die Flügel, suchen ihren Zielspieler Mario Gomez und gehen auf den zweiten Ball.“ Darauf und auf einen erheblichen Wiedergutmachungswillen des nicht weniger unter Erfolgsdruck geratenen VfL werden sich die Grün-Weißen gefasst machen müssen. „Wir dürfen jetzt nicht mehr reden, wir müssen abliefern“, unterstrich Linksverteidiger Jannes Horn bei WÖLFE TV.