Wesley Lopes Beltrame war kaum bei Werder angekommen, da musste er schon die erste Feuertaufe bestehen. Bei seinem persönlichen Bundesliga-Debüt traten die Grün-Weißen ...
Wesley Lopes Beltrame war kaum bei Werder angekommen, da musste er schon die erste Feuertaufe bestehen. Bei seinem persönlichen Bundesliga-Debüt traten die Grün-Weißen ...
Wesley Lopes Beltrame war kaum bei Werder angekommen, da musste er schon die erste Feuertaufe bestehen. Bei seinem persönlichen Bundesliga-Debüt traten die Grün-Weißen bei keinem Geringeren als dem ‚Erzrivalen' Bayern München an - ein aufreibendes Duell, in dem der Neuzugang aber auf Anhieb überzeugen konnte. Nicht nur Werder-Geschäftsführer Klaus Allofs zeigte sich vom „Riesenlaufpensum" des 23-Jährigen beeindruckt.
Und das nächste Saisonhighlight ließ nicht lange auf sich warten. Am sechsten Spieltag kam es im Weser-Stadion zum ‚Nordderby' gegen den Hamburger SV, dem Team von Wesleys großem Vorbild Zé Roberto. „Ich bewundere seine Spielweise und möchte meine Rolle so ausfüllen, wie er es tut - offensiv, aber gleichzeitig taktisch diszipliniert", schwärmt der Neu-Bremer von seinem Landsmann. Zu falscher Zurückhaltung sollte diese Bewunderung allerdings nicht führen, im Gegenteil: Fünf Minuten vor dem Ende legte Bremens Nummer Fünf das entscheidende 3:2 für Hugo Almeida auf - sein zweiter Assist für Werder, nachdem er bereits in der Champions League gegen Tottenham den 1:2 Anschluss-Treffer vorbereitet hatte. Auch sein erster Treffer sollte bald folgen, beim 4:1-Erfolg in Mönchengladbach (9. Spieltag) schraubte ‚Wes' die Führung auf 2:0.
Trotz des guten Einstands zeigt sich der Brasilianer vom Bundesliga-Niveau beeindruckt: „Das Spiel ist hier viel schneller, die Räume enger - man bekommt kaum Verschnaufpausen", analysiert der Allrounder, vertraut aber gleichzeitig auf die eigene Stärke. „Ich bin ein laufstarker Spieler, deshalb hatte ich keine großen Anpassungsschwierigkeiten." Die guten Leistungen des Werderaners blieben auch seinen Landsleuten nicht verborgen, im Oktober 2010 wurde Wesley erstmalig zur ‚Selecao' eingeladen.
Doch dann der jähe Dämpfer: Im Spiel gegen Schalke 04 zog sich der Brasilianer eine folgenschwere Sehnenverletzung im Oberschenkel zu, die ihn für drei Monate außer Gefecht setzen sollte. „Das war ein herber Rückschlag für mich, gerade weil es so gut lief", gibt Wesley unumwunden zu. Insofern verwundert es nicht, dass das 67-Kilo-Leichtgewicht seit seinem Comeback noch nicht auf Anhieb an seine starken Leistungen anknüpfen konnte. „Nach der Verletzung musste ich erst wieder meinen Rhythmus und mein Selbstvertrauen finden", gibt sich Wesley optimistisch. „Nächste Saison werde ich Werder Bremen noch mehr helfen."
Ebenfalls mit einer schweren Verletzung hatte Landsmann Naldo zu kämpfen, den Wesley inzwischen als „guten Freund" bezeichnet. „Naldo hat mir bei der Integration sehr geholfen", zeigt er sich dankbar.
Auch in der Stadt Bremen hat sich der ‚Sechser' schnell akklimatisiert. „Meine Frau und ich haben uns gut eingelebt, Bremen ist eine schöne und ruhige Stadt, die unserem Naturell entspricht." Sogar der deutschen Küche nähert sich die ‚Allzweckwaffe' allmählich an. Zwar ist er noch nicht bei Grünkohl, Knipp und Labskaus angelangt, dennoch versucht er in Restaurants „immer neue Gerichte kennenzulernen".
So zieht der Brasilianer ein positives Fazit seiner ersten Spielzeit in Deutschland. „Ich fühle mich sehr wohl in Bremen!" Wesley und Werder, das hat das Zeug zu einer langen und erfolgreichen Zusammenarbeit. Die Zukunft sieht der Brasilianer optimistisch: „Wenn wir uns gut vorbereiten und frei von Verletzungen bleiben, werden wir nächstes Jahr wieder Erfolge feiern können."