"Überzeugt, dass die Hartnäckigkeit bald Früchte tragen wird"

U16-Trainer Markus Fila im Hinrundenrückblick

Laufduell gegen einen Gegenspieler.
Die U16 will im neuen Jahr erfolgreicher als in der Hinserie abschneiden (Foto: Rospek).
Junioren
Mittwoch, 31.01.2024 / 13:30 Uhr

Das Interview führte Noah Brodersen

Die bisherige Saison der U16 des SV Werder verlief noch nicht optimal. Als U16-Jahrgang spielen die Grün-Weißen in der B-Junioren-Regionalliga Nord gegen zahlreiche U17-Mannschaften, die der Mannschaft von Chefcoach Markus Fila vor allem im physischen Bereich ein Jahr voraus sind. In der Winterpause belegen die Werderaner aktuell mit sieben Punkten den zwölften Tabellenplatz. Im Interview mit WERDER.DE erzählt Fila, wie er und seine Mannschaft mit den Gegebenheiten umgehen und warum er sich berechtigte Hoffnungen auf eine erfolgreichere Rückrunde macht.

WERDER.DE: Hallo Markus, du bist mit deiner Mannschaft gemeinsam vor dieser Saison aus der U15 in die B-Jugend hochgegangen. Jetzt spielt ihr als U16-Jahrgang in der B-Junioren Regionalliga Nord. Mit was für Erwartungen und Zielen seid ihr in die Saison gegangen?

Markus Fila: Für uns als Team ist es das erste Jahr als U16 in einer U17-Liga. Uns war zu Saisonbeginn bereits bewusst, dass wir rein physisch, auch im Vergleich zu anderen U16-Mannschaften, noch Potenzial hatten. Diese Erwartung hat sich dann zum Teil bewahrheitet, gerade auf eine Spieldistanz von 80 Minuten. Phasenweise sind wir in allen Spielen mindestens auf Augenhöhe, aber auf ein gesamtes Spiel gesehen hat man das anfangs schon gemerkt. Das Ziel bleibt, die Spieler besser zu machen. Wenn man das als priorisiertes Ziel weiterhin vorlebt, wird man auf lange Sicht auch andere messbare und tabellarische Ziele erreichen.

WERDER.DE: Wie würdest du dieses physische Verbesserungspotenzial genauer charakterisieren?

Markus Fila: Es ist so, dass der Großteil in der Liga ein Jahr älter ist. Dazu kommt die Komponente des biologischen Alters. Ein 15-Jähriger kann auch körperlich 13 oder 17 Jahre alt sein. Im Durchschnitt ist unsere Mannschaft biologisch ein bisschen weiter zurück als die anderen Jahrgänge. Wir hoffen natürlich für das ganze Team, dass sich das in nächster Zeit relativiert und dass sich das Potenzial, dass die Jungs definitiv haben, in den nächsten Monaten noch mehr auf den Platz zeigt.

WERDER.DE: Ein Punkt, an dem ihr auch im Training ansetzt. In welchen Bereichen wollt ihr euch sonst noch verbessern?

Markus Fila: Neben dem physischen gibt es auch den psychischen Aspekt. Wir merken, dass es für viele Spieler neu ist, mehrere Spiele zu verlieren und nicht ganz oben zu stehen. Da müssen wir unsere Verhaltensweisen auf dem Platz punktuell anpassen. Es geht darum, in speziellen Situationen konsequenter und weniger risikobehaftet zu handeln, als es noch in den vorherigen Altersklassen der Fall war.In den vorherigen Spielklassen hat man dann trotzdem noch jedes Spiel gewonnen. Die U16 eine super Altersklasse, um diesen mentalen Reifeprozess zu starten und voranzutreiben. Das Entscheidende bleibt, dass wir trotz allem unserer mutigen, offensiven Spielweise treu bleiben. Dafür hat die individuelle Arbeit an den technischen und spielerischen Details weiterhin Priorität.

Wenn wir aus der momentanen Situation rauskommen, dann wird sich das für die langfristige Entwicklung aller Beteiligten bezahlt machen.
Markus Fila

WERDER.DE: Welche positiven Aspekte ziehst du denn aus der bisherigen Spielzeit?

Markus Fila: Ich bin stolz, wie die Jungs jedes Spiel trotz der physischen Überlegenheit einiger Gegner angenommen haben. Ich sehe es als sehr positiv an, wie wir unseren offensiven Spielstil trotz aller Widrigkeiten und obwohl der Mut bei der Tabellensituation nicht selbstverständlich ist, sowohl mit als auch ohne Ball durchgezogen haben. Sicherlich geht das auch mal auf Kosten der Ergebnisse, aber im Sinne der Entwicklung bin ich davon überzeugt, dass sich das bald auszahlen wird. Auch wenn es momentan tabellarisch nicht gut aussieht, bin ich mir sicher, dass die positive Grundstimmung der Jungs und des Trainerteams dazu führen wird, dass wir in der Rückrunde deutlich häufiger belohnt werden.

WERDER.DE: Was tut ihr denn als Trainerteam, um die Jungs trotz auch mal drei weniger erfolgreichen Spielen in Serie weiter zu motivieren?

Markus Fila: Es ist ganz wichtig, dass wir als Trainerteam vorleben, wie wir Fußball spielen wollen. Das soll nicht bedeuten, dass wir nicht gewinnen wollen. Aber wir legen den Fokus auf den Prozess und wollen den Jungs zeigen, dass das der Weg ist, um besser zu werden und dass das die Basis für bessere Leistungen und somit auch bessere Ergebnisse ist. Einfach den Optimismus vorleben und den Prozess hervorheben. Denn ich behaupte, wenn wir aus der momentanen Situation rauskommen, dann wird sich das für die langfristige Entwicklung aller Beteiligten echt bezahlt macht.

WERDER.DE: Wie gehst du denn überhaupt persönlich mit Niederlagen um?

Markus Fila: Das muss man im Nachwuchs differenziert betrachten. Bei unserer 0:1-Niederlage gegen Wolfsburg beispielsweise waren wir mindestens auf Augenhöhe. Am Ende war es dann so, dass Wolfsburg kurz vor Schluss das Tor macht und wir in diesem Fall eben nicht. Mit so einer Niederlage kann ich besser leben als mit Spielen, in denen wir gar nicht das umsetzen, was wir uns vorgenommen haben. Nichtsdestotrotz machen Niederlagen natürlich keinen Spaß.

WERDER.DE: Vor der Saison hast du zusammen mit U19-Trainer Cédric Makiadi deinen A+ Trainerlehrgang abgeschlossen. Inwiefern helfen dir die dabei gewonnenen Einblicke für diese Saison?

Markus Fila: Die Ausbildung hat meinen Blick auf den Fußball nicht grundlegend verändert, sondern eher bestärkt. Vor allem in der Art und Weise, wie ich auf Spieler zugehe, beispielsweise im Umgang mit verschiedenen kulturellen Hintergründen. Es war sehr hilfreich, dass ich die Dinge während der Ausbildung direkt auf den Platz bringen konnte. Eines meiner Ziele am Ende der Lizenz war es, neue Situationen kennenzulernen und diese trotzdem als Chance zu sehen. Das wird in dieser Saison schon sehr stark auf die Probe gestellt (lacht).

WERDER.DE: Und was nehmt ihr euch für die Rückrunde vor?

Markus Fila: Wir wollen unseren Optimismus beibehalten und weiterhin den Fokus auf unsere eigenen Fähigkeiten legen. An der Tabelle lässt sich das nicht ablesen. Dennoch haben die Jungs in den letzten Monaten riesige Entwicklungsschritte gemacht. Ich bin davon überzeugt, dass die Hartnäckigkeit der Jungs und Entwicklung der letzten Monate sehr bald Früchte tragen wird.

WERDER.DE: Vielen Dank für deine Zeit, lieber Markus!

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