"Ein sehr spannender Jahrgang"

U17-Trainer Björn Dreyer im Hinrundenrückblick

Die U17 ist am Jubeln.
Die U17 belegt in der Winterpause den vierten Tabellenplatz (Foto: Rospek).
Junioren
Dienstag, 16.01.2024 / 15:35 Uhr

Von Noah Brodersen

Die bisherige Saisonbilanz der U17 des SV Werder kann sich sehen lassen. Mit 33 Punkten aus 17 Spielen und einem Torverhältnis von 57:27 belegen die Grün-Weißen den 4. Tabellenplatz der B-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost. Im Interview mit WERDER.DE thematisiert Coach Björn Dreyer die positive Mannschaftsentwicklung, aber auch wie sich seine Mannschaft, entsprechend der Jahreszeit, noch zu oft aufs Glatteis führen lässt.

WERDER.DE: Hey Björn, du bist schon seit einiger Zeit Trainer der U17 und erlebst deswegen auch jedes Jahr neue Mannschaften. Wie viele Spieler der diesjährigen Mannschaft waren denn neu für dich?

Björn Dreyer: Dadurch, dass wir mit der U16 eng zusammenarbeiten und einmal die Woche gemeinsam trainiert haben, habe ich mit allen Spielern schon mindestens ein Jahr, teilweise aber auch schon länger zusammengearbeitet. Von daher würde ich behaupten, dass ich viele Spieler schon recht gut kannte, als ich sie übernommen habe.

WERDER.DE: Mit was für Erwartungen und Zielen seid ihr dann in die Saison gestartet?

Björn Dreyer: Unser Ziel im Nachwuchsbereich ist es natürlich, so viele Spieler wie möglich in die nächste Altersstufe zu bringen. Im Trainerteam haben wir uns das sehr ambitionierte Ziel gesetzt, dass es 60% in die U19 schaffen. Sportlich haben wir gemerkt, dass wir dieses Jahr eine Mannschaft haben, die im oberen Tabellendrittel mitspielen kann. Für mich ist das erste Halbjahr in der U17 das ehrlichste Halbjahr im Jugendbereich. In der U19 spielen die besten Spieler des Jahrgangs schon teilweise bei den Profis oder U23, im zweiten Halbjahr der U17 schieben die Leistungsträger in die U19 hoch. Daher treffen für mich im ersten U17-Halbjahr die besten Spieler des Jahrgangs aufeinander und man sieht, wie die Spieler dastehen. Ich glaube mit dem vierten Tabellenplatz sind wir da ganz gut bedient.

WERDER.DE: Gib uns doch einmal einen Überblick über das Team. Wie würdest du die Mannschaft charakterisieren?

Björn Dreyer: Ein sehr spannender Jahrgang, der als Team gut Fußballspielen kann und versucht sehr viel spielerisch zu lösen. Allerdings gehen die Spieler auch gerne mal im Erfolgsfall aufs Glatteis. Da ist es für uns als Trainerteam sehr wichtig, die Jungs nach Erfolgserlebnissen runterzubringen und ein bisschen zu mahnen (lacht).

WERDER.DE: Erst einmal zum ersten Teil deiner Einschätzung. Du sprichst von einem spannenden Jahrgang. Welche Entwicklung war bei euch als Mannschaft besonders vielversprechend?

Björn Dreyer: Ich bin zufrieden mit der Entwicklung der Offensive. Als wir die Spieler kennengelernt haben, war es so, dass die Mannschaft sehr gut Fußball spielen konnte, aber das Ziel Tore zu schießen ein bisschen aus den Augen verloren hatte. Wer meine Mannschaften kennt, der weiß, dass wir jedes Jahr einen sehr großen Wert auf das Tore schießen legen. Das war mir ein Hauptaugenmerk und wenn man auf die Zahlen schaut, ist uns zumindest in dieser Hinsicht ein großer Entwicklungsschritt zu sehen.

WERDER.DE: Allerdings, ihr stellt mit 57 erzielten Treffern die beste Offensive der Liga. Eure Tore verteilen sich auf viele Spieler und nicht auf einen einzigen Torjäger. Kann man das auch mit eurem Spielstil erklären?

Björn Dreyer: Unser Spiel ist so angelegt, dass wir immer sehr variabel in der Offensive sein wollen. Beispielsweise haben wir in der Hinrunde auch mit zwei komplett unterschiedlichen Systemen agiert, dabei teilweise mit zwei und teilweise mit drei Stürmern. Dadurch müssen die Jungs immer auf unterschiedlichen Positionen spielen und kommen dementsprechend auch mal in unterschiedliche Abschlusspositionen. Es ist vor allem schön zu sehen, dass wir auch aus dem Mittelfeld so viel Torgefahr ausstrahlen.

Ich habe am Anfang der Saison gesagt, dass den Zuschauern bei uns Spektakel geboten wird.
Björn Dreyer

WERDER.DE: Du hast bereits vorhin erwähnt, dass ihr die Mannschaft im Erfolgsfall ein bisschen runterbringen müsst. Womit bist du denn bislang weniger zufrieden?

Björn Dreyer: Gegen vermeintlich kleinere Leistungszentren haben wir zu viele Punkte liegen lassen. Gegen Wolfsburg oder Leipzig kann man mal verlieren. Aber die Niederlagen gegen Viktoria Berlin, zweimal gegen Dynamo Dresden und in Cottbus sind Dinge, die wirklich wehtun. Wir müssen daran arbeiten es hinzubekommen, Woche für Woche eine grundlegende Leistung zu bringen, die nicht so sehr nach unten ausschlägt. Diesen Punkt meine ich, wenn ich sage, dass wir manchmal aufs Glatteis gehen.

WERDER.DE: Ist es diese Konstanz, die euch bis zur Spitze fehlt?

Björn Dreyer: Das würde ich schon behaupten, wenn wir uns mit Leipzig und Wolfsburg vergleichen. Leipzig hat nur gegen uns und Wolfsburg verloren. Das ist dann die Konstanz, bei der uns ein paar Jahrgangsmannschaften ein bisschen voraus sind. Das müssen die Jungs lernen, wenn sie als Jahrgang und Einzelner vorankommen wollen. Wir versuchen sie da durch Wettkämpfe in jedem Training an ihr Maximum zu treiben und zu nerven.

WERDER.DE: Hast du einen Lieblingsmoment aus der Hinrunde?

Björn Dreyer: Natürlich war es schon etwas Besonderes, dass wir in Berlin in der 93. Minute das Siegtor schießen. Ich habe am Anfang der Saison gesagt, dass den Zuschauern bei uns Spektakel geboten wird. Und ich glaube, dass in sehr vielen Spielen von uns insgesamt mehr als fünf Tore gefallen sind. Aber auch für uns als Trainerteam sind das 2:1 in Leipzig in der 84. Minute und das 1:0 in der 93. Minute in Berlin Momente, die einfach auch ergebnistechnisch echt Spaß gemacht haben.

WERDER.DE: Welches Fazit ziehst du generell aus der Hinrunde?

Björn Dreyer: Ich würde die Hinrunde in vier Teile unterteilen. Einmal die Vorbereitung und die ersten Spiele. Das war richtig gut, auch dass der Verein uns das Trainingslager ermöglicht hat, in dem wir zusammengewachsen sind. Da haben wir auch drei Siege geholt bis zur ersten Länderspielpause. Dann die zweite Phase zwischen erster und zweiter Länderspielpause, in der wir ein wenig aufs Glatteis gekommen sind, in der wir uns ergebnistechnisch und spielerisch nicht gut präsentiert haben. Unsere beste Phase ging dann bis zur dritten Länderspielpause, wo wir überragend gespielt und hohe Siege geholt haben. Danach sind wir dann an unsere Grenzen gekommen. Wir haben den kleinsten Kader der Liga und mit ein paar Verletzen und Kranken waren unsere Akkus dann irgendwann leer. Grundsätzlich bin ich schon zufrieden, aber hätten wir zwischen erster und zweiter Länderspielpause besser abgeschnitten, dann hätten wir ein paar Punkte mehr und würden noch um die Meisterschaft mitspielen. Das ist sehr ärgerlich.

WERDER.DE: Woran wollt ihr in der Winterpause arbeiten und was sind eure Ziele für die Rückrunde?

Wir wollen jeden Spieler individuell auf seiner Position noch einmal besser machen. Mit Mick Schmetgens und Wesley Adeh werden wir zwei Stützen in die U19 abgeben. Das gilt es von anderen Spielern aufzufangen und in die Führungsrollen hineinzuwachsen. Es wird für uns eine sehr spannende und anstrengende Rückrunde, auf die wir uns aber sehr freuen. Platzierungstechnisch muss es ganz klar unser Anspruch sein, unter die Top 4 zu kommen.

WERDER.DE: Vielen Dank für deine Zeit, lieber Björn!

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