Für die Gäste aus Wattenscheid verlief die Saison alles andere als rund. Bereits drei Spieltage vor dem Saisonende standen die Wattenscheiderinnen neben dem SV Blau Weiß Hohen Neuendorf als Absteiger in die Regionalliga fest. Ein 0:6 bei der Zweiten des Hamburger SV besiegelte den Gang in die Drittklassigkeit.
Die Niederlage gegen die Hanseaten war ein Spiegelbild der zurückliegenden Saison. Lediglich nach dem ersten und dem siebten Spieltag verließ man aufgrund des besseren Torverhältnisses die Abstiegsplätze oder den Relegationsrang. Nach dem Jahreswechsel holte man aus acht Spielen nur zwei Siege und musste sich sechs Mal geschlagen geben. Darunter deutlich mit 1:6 gegen Potsdam, 0:5 gegen Magdeburg, 0:7 gegen Herford und wie bereits geschrieben dem Hamburger SV.
Damit endet vorerst eine recht erfolgreiche Bundesliga-Geschichte der Wattenscheiderinnen. 1994 war die SG, für die unter anderen auch Kerstin Stegemann und Annike Krahn die Fußballschuhe einst schnürte, erstmals in die Bundesliga aufgestiegen, musste aber nach nur einer Spielzeit in die Regionalliga zurückkehren. 2004 gelang die Qualifikation für die eingeführte 2. Bundesliga, 2007 folgte der Aufstieg in die Bundesliga, in der man sich jedoch erneut nur eine Saison hielt.
Mit dem Abstieg aus der 2. Bundesliga endet zugleich die 1973 eingeführte Ära des Frauenfußballs bei der SG Wattenscheid 09. Die Abteilung wird sich vom Verein lösen und sich dem VfL Bochum anschließen, der bereits seit 2008 mit dem TuS Harpen im Bereich des Frauenfußballs kooperiert. Unter neuem Emblem will man sich anschließend schnell in der 2. Bundesliga zurückmelden.
Norman Ibenthal