1:1 bei Inter: Pizarro knackt Mailänder Defensive

Claudio Pizarro streckt das Bein aus und erzielt den 1:1-Ausgleich für Werder.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Werder Bremen hat sich im zweiten Champions-League-Gruppenspiel bei Inter Mailand ein 1:1- Unentscheiden (0:1) erarbeitet. Im Giuseppa-Meazza-Stadion ging Inter durch Maicon mit 1:0 in Führung (13.) und schien das Spiel in der Folgezeit unter Kontrolle zu haben. Werder fand kaum ein Durchkommen gegen kompakt stehende Mailänder, steckte aber nicht auf und erzielte verdient den Ausgleich. Claudio Pizarro durfte sich nach Vorarbeit von Mesut Özil als Torschütze feiern lassen (62.).

Werders Cheftrainer Thomas Schaaf entschied sich im Vergleich zur Bundesliga-Partie gegen 1899 Hoffenheim für eine defensivere Ausrichtung. Sebastian Prödl und Petri Pasanen ersetzten Clemens Fritz und Sebastian Boenisch auf den Außenbahnen in der Viererkette, Frank Baumann rückte anstelle von Aaron Hunt in die Startformation und begann auf der Sechser-Position. Inter formierte sich dagegen zunächst offensiv. Coach Jose Mourinho agierte mit drei Stürmern, suchte sein Glück vornehmlich über die Außen.

Inter geht früh in Führung und schaltet einen Gang zurück

Schiedsrichter Lubos Michel hatte die Partie gerade angepfiffen, da deuteten die Italiener bereits ihr Offensivpotenzial an. Zlatan Ibrahimovic flankte den Ball von links auf Adriano, aber dessen Einschussversuch segelte über den Bremer Kasten (1.). Erste Warnung, die zweite ließ nicht lange auf sich warten. Im umgekehrten Zusammenspiel passte Adriano die Kugel auf Ibrahimovic, aber auch der Schwede, von Petri Pasanen gut gestört, vermochte nicht einzuschieben (8.). In der 13. Spielminute klingelte es dann aber doch im Bremer Kasten. Maicon nutze Abstimmungsprobleme in der Werder-Defensive, durchbrach die Abwehrreihe und ging allein auf Tim Wiese zu. Der musste chancenlos zusehen wie Maicon die Kugel über ihn hinweg in den Kasten spitzelte – 1:0 für Inter.

Mit der Führung im Rücken ließen die Gastgeber Werder kommen. Die Bremer fanden allerdings kaum ein Mittel gegen nun vorbildlich defensiv eingestellte Mailänder. Inter agierte äußerst diszipliniert, formierte sich bei Vorstößen der Werderaner hinter dem Ball – ein Lehrstück in Sachen Taktik, für die Grün-weißen war kaum ein Durchkommen. Nur selten gab es Torraumszenen: Diego probierte es mit einem Fernschuss (15. Julio Cesar hält im Nachfassen), auf der Gegenseite scheiterte Dejan Stankovic aus spitzem Winkel an Wiese (37.).

Werder mit mehr Ballbesitz, aber ohne zwingende Torchancen, hätte kurz vor der Pause beinahe den Ausgleich bejubeln dürfen. Prödl spielte das Leder vom rechten Flügel scharf und flach in den Sechzehner, Pizarro traf das Rund aber nicht richtig und der Ball sprang gegen den Pfosten – beste Chance für die Schaaf-Elf (39.). Vor dem Halbzeitpfiff mussten die Bremer noch einmal kräftig durchatmen. Mario Balotelli, von Adriano in Szene gesetzt, war schon einschussbereit. Pasanen ging dazwischen und lenkte die Kugel aufs Werder-Tor. Nur der großartige Reflex von Wiese verhinderte einen höheren Rückstand aus Bremer Sicht. So ging Werder mit dem Stand von 0:1 in die Pause.

Werder mit Geduld, Pizarro mit dem langen Bein

Die zweite Hälfte plätscherte zunächst so vor sich hin. Lediglich Adriano (46.), Özil (51.) und Ibrahimovic (52.) suchten ihr Glück ohne Erfolg aus

der Ferne. Inter stand hinten weiter sicher, doch Werder steckte nicht auf, ließ den Ball in den eigenen Reihen laufen, wartete ab und fand schließlich ein Loch in der kompakten Defensive der Gastgeber. Özil flankte den Ball von rechts in den Strafraum, Pizarro machte sich ganz lang und drückte die Kugel mit der Fußspitze über die Linie - 1:1, der verdiente Ausgleich für Werders Mühen (62.). Inter im Anschluss nur punktuell gefährlich. Ibrahimovic (74.) und Ricardo Quaresma (76.) verzogen, ehe Maicon noch einmal Fahrt aufnahm und das Leder per Außenrist an den linken Pfosten klatschen ließ (88.). Zuvor hatte Diego eine gute Möglichkeit aus halbrechter Position vergeben (67. Rechts am Tor vorbei).

Zum Ende der Partie hätte Werder den Mailändern beinahe noch die lange Nase zeigen können. In der Nachspielzeit drosch Naldo einen Freistoß wuchtig aufs italienische Gehäuse. Cesar konnte nur abklatschen und der Ball sprang Pizarro vor die Füße, der möglicherweise überhastet den Abschluss suchte. Pizarros Direktabnahme zappelte nur im Außennetz. So muss sich Werder mit dem 1:1-Unentschieden begnügen, darf sich aber über einen verdienten Auswärts-Punktgewinn gegen eine kompakt stehende und schwer zu knackende Inter-Mannschaft freuen. Letztere muss sich den Vorwurf gefallen lassen, nach der Führung zu wenig in die Offensive investiert zu haben.

von Timo Strömer

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