Der zu Saisonbeginn von 1860 München an die Ostsee gewechselte Max erlebt mit 35 Jahren bei den Norddeutschen eine seiner erfolgreichsten Spielzeiten. In 16 Spielen erzielte der Torschützenkönig der Jahre 2000 und 2002 bereits 12 Treffer. Noch bessere Karten auf die Torjägerkanone hat Bremens "Kugelblitz" Ailton. In 15 Spielen traf der Brasilianer 15 Mal in das Tor des Gegners. Eine unglaubliche Quote, die Ailton auch gegen Rostock bestätigen möchte. "Tore schießen ist mein Job. Und der macht mir zur Zeit besonders viel Spass", sagte der 30-Jährige selbstbewusst vor der Partie.
Das Duell am Dienstagabend ist jedoch auch der Vergleich der beiden "Teams der Stunde"
Während Werder am vergangenen Wochenende durch den 3:1-Erfolg bei Bayer 04 Leverkusen die Tabellenführung zurückerobert hat, sind die Rostocker seit sechs Spielen ungeschlagen und siegten dabei gegen Teams wie Dortmund und Schalke. Seitdem Juri Schlünz das Ruder auf der Hansa-Kogge nach dem achten Spieltag übernommen hat, führte er seine Mannschaft von einem Abstiegsplatz auf einen sicheren Rang im Mittelfeld. Hoch konzentriert blickt deswegen Werders Cheftrainer Thomas Schaaf der Partie entgegen. "Für uns ist es ein wichtiges Spiel. Gegen Rostock haben wir uns in der Vergangenheit oft schwer getan", so Schaaf, der es gern sehen würde, wenn sein Team die gute Serie der Rostocker unterbrechen würde.
Wie Thomas Schaaf bereits andeutete, sieht die Bilanz der Werderaner gegen Rostock nicht ganz so gut aus. In neun Spielen im Weser-Stadion gingen die Bremer nur vier Mal als Sieger vom Platz. Das letzte Aufeinandertreffen an der Weser endete mit einem torlosen Unentschieden. In Rostock verlor Werder zuletzt sogar mit 0:1. An dieses Spiel erinnern sich die Werder-Anhänger besonders ungern. Neben der Niederlage mussten die Bremer auch noch zwei Platzverweise hinnehmen. Johan Micoud sah nach einem Foul die Ampelkarte und Krisztian Lisztes wurde rund zehn Minuten vor Schluss mit Rot frühzeitig zum Duschen geschickt.
Ein besonderes Wiedersehen wird es am Dienstagabend mit Razundara Tjikuzu geben. "Raschi", wie ihn die Fans liebevoll nennen, wechselte im Sommer 2003 von der Weser an die Ostsee und wird nun zum ersten Mal im Weser-Stadion gegen seinen früheren Verein antreten. "Ich freue mich auf das Spiel. Es ist immer schön, wenn man an seine alte Wirkungsstätte zurückkehren kann. Dann will man immer eine besonders gute Leistung zeigen. Wenn ich auch noch ein Tor schießen könnte, wäre es natürlich um so schöner", so Tjikuzu. Im Duell mit ehemaligen Kollegen hat der Namibier in dieser Saison schon gute Erfahrungen gemacht. Beim Spiel gegen Schalke 04 erzielte "Raschi" seinen ersten Bundesligatreffer ausgerechnet gegen Ex-Mitspieler Frank Rost.
Auf das Wiedersehen freut sich auch Werders Mittelfeldspieler Fabian Ernst, der früher mit Tjikuzu im Mannschaftshotel ein Zimmer teilte. "Es ist schön, ihn mal wiederzusehen. Wir werden sicher vor dem Spiel noch einmal mit ihm telefonieren", so Ernst.
Einen ganz wichtigen Werder-Profi werden die Bremer Anhänger auf dem Rasen des Weser-Stadions dagegen nicht begrüßen dürfen. Johan Micoud wird aufgrund seiner Gelb-Roten Karte im Spiel gegen Bayer 04 Leverkusen das Spiel nur von der Tribüne aus erleben. Des Weiteren werden Markus Daun und Victor Skripnik ausfallen. Daun konnte nach seinem Zehbruch zwar am Montag wieder das Training aufnehmen, doch gegen Rostock wird er noch nicht zum Einsatz kommen. Victor Skripnik befindet sich nach seiner Schambeinentzündung noch in seiner Reha-Phase und wird erst im neuen Jahr wieder für die Grün-Weißen auflaufen können. Auf der Seite der Gäste werden Kevin Hansen und Gernot Plassnegger nicht mit von der Partie sein. Hansen machen Probleme am Zeh zu schaffen und der Österreicher klagt über Probleme an der Achillessehne. Zudem wird mit Marcus Lantz ein weiterer ganz wichtiger Rostocker Spieler ausfallen. Der 29-Jährige Mittelfeldspieler hatte sich beim Heimspiel gegen Köln die fünfte Gelbe Karte eingehandelt.
Für das Nordderby gegen den FC Hansa Rostock vertraut Werders Cheftrainer Thomas Schaaf folgenden 18 Spielern: Reinke, Borel, Davala, Stalteri, Ismaël, Krstajic, Baumann, Ernst, Lisztes, Banovic, Magnin, Borowski, Schulz, Charisteas, Ailton, Klasnic, Wehlage, Valdez.
Norman Ibenthal
