1:2-Heimniederlage. Arminia kontert Werder aus

Alexandros Tzsiolis im Duell mit dem Bielefelder Torschützen Thorben Marx.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Die Bundesliga-Rückrunde begann für Werder Bremen gleich mit einem herben Rückschlag. Arminia Bielefeld entführte beim 2:1 (1:1) alle drei Punkte aus dem Weser-Stadion. Thorben Marx hatte die Gäste aus Ostwestfalen nach einem schnell vorgetragenen Konter in Führung gebracht (24.), ehe Hugo Almeida wie schon am vergangenen Mittwoch den Ausgleich der Grün-Weißen besorgte (44.). Doch Bielefelds bester Angreifer Artur Wichniarek erzielte kurz nach Wiederbeginn sein elftes Saisontor (49.). Es sollte der letzte Treffer an diesem Sonntagabend bleiben.

 

Als wenn die Sperren von Diego und Claudio Pizarro Werder nicht schon schwer genug ins Mark trafen, fehlten zudem die weiter verletzten oder erkrankten Frank Baumann, Naldo, Sebastian Prödl, Petri Pasanen, Aaron Hunt. Das Fehlen diverser Defensiv-Spezialisten hatte zur Folge, dass Per Mertesacker mit Peter Niemeyer abermals einen neuen Partner in der Innenverteidigung zur Seite gestellt bekam. Cheftrainer Thomas Schaaf standen aufgrund der elendig langen Ausfallliste nur 17 Mann im dezimierten Kader zur Verfügung, darunter auch Talent Timo Perthel. Immerhin konnte Markus Rosenberg nach seiner Grippe Hugo Almeida im Sturm wieder aktive Gesellschaft leisten.

 

Kaum konstruktiv gegen rüttelfesten ostwestfälischen Beton

 

Bereits die erste Viertelstunde stand symbolisch dafür, welche Entwicklung die Partie auch insgesamt nehmen sollte. Werder besaß die deutliche Feldüberlegenheit, agierte jedoch besonders im Spielaufbau ungenau, wenig durchdacht und kaum konstruktiv. Bielefeld stand erwartet tief, in der vorderen Ferne lauerten einzig Artur Wichniarek und leicht zurückgezogen der quirlige Chris Katongo. Das klingt banal, aber aufgrund der größtenteils unpräzisen Bremer Eingaben über die Außen und des rüttelfesten ostwestfälischen Betons in der Zentrale sollte es sich als nicht minder ertragsreich für die Gäste erweisen.

 

So etwas wie Gefahr konnten die Grün-Weißen erstmals ausstrahlen, da waren bald 18 Minuten vorüber. Rosenberg verlängerte im Strafraum eine Tosic-Flanke auf Almeida, der aber keine Kontrolle über den Ball erlangen konnte und Kucera darauf entschlossen klärte.

 

Ein Weckruf zur richtigen Zeit?

 

Dass die Mannschaft von Trainer Michael Frontzeck aus der eigenen Abwehr heraus fix umschalten kann, deutete sich erstmals in der 20. Minute an. Artur Wichniarek schickte den über die Außenbahn gestarteten Rechtsverteidiger Michael Lamey weit bis in Werders Hälfte, Lamey zog aus spitzem Winkel beherzt ab, doch Tim Wiese musste nicht eingreifen. Der am langen Pfosten allein gelassene Wichniarek winkte vergeblich nach einem Querspiel.

 

Arminia wurde frecher in der Offensive. Erneut klaffte eine Riesenlücke auf Werders linker Seite, Lamey konnte nun in aller Ruhe etwas genauer zielen als zuvor und der aus dem Rückraum gestartete Thorben Marx rutschte in die Eingabe zur überraschenden Führung (24.). Ein Weckruf zur richtigen Zeit? Eher ein unerwarteter Schock. Teilweise zu einfache Ballverluste prägten das Bremer Spiel, klappten dagegen die Spielzeuge, fehlte im Strafraum dann das letzte Zehntel, um Keeper Dennis Eilhoff in Nöte zu bringen; so bei Rosenberg (26.) oder Vranjes (36.). Den ersten richtigen Schuss auf das gegnerische Gehäuse gab Mesut Özil in der 38.Minute ab. Wäre Arminia in zwei weiteren Situationen nicht so sorglos mit Kontern umgegangen, hätten sich die Hausherren nicht über ein weiteres Gegentor beschweren können.

 

Almeidas brachiale Erlösung, Wichniareks Eiseskälte

 

Kurz vor dem Halbzeitpfiff spritzte dann Rosenberg in einen Befreiungsversuch Lameys, Eilfhoff warf sich dazwischen, glitt jedoch in Curling-Manier mit Ball im Arm aus dem Strafraum. Den fälligen indirekten Freistoss nutzte Hugo Almeida gewohnt brachial zum erlösenden Ausrufezeichen. Endlich der Ausgleich zum bestmöglichen Zeitpunkt (44.).

 

Aber eiskalt war Arminia sofort nach der Pause entscheidend zur Stelle. Torsten Frings verlor den Ball im Aufbau an Chris Katongo, der entsandte Artur Wichniarek, frei vor Wiese behielt der Angreifer im Strafraum die Nerven und traf zum größtmöglich unpassenden Zeitpunkt (49.). Werders Torwart war nie wirklich gefordert und trotzdem bei zwei plötzlichen Kontern einfach machtlos.

 

Der eingewechselte Daniel Jensen zwang Dennis Eilhoff drei Minute darauf aus 20 Metern zu dessen erster Parade. Einen angedachten, doch verunglückten Rettungskopfball des eigenen Innenverteidigers Mijatovic klärte Eilhoff zur Ecke, welche eben jener Mijatovic dann an die Hand bekam. Babak Rafatis Pfeife blieb stumm (54.).

 

Eilhoff ohne Tadel, Arminia verteidigt clever

 

Beim ansehnlichsten und mit der nötigen Schnelligkeit und Pass-Präzision vorgetragenen Bremer Spielzug des Abends landete Jensens Ball auf Almeidas Brust, der sah Özil in den freien Raum starten, doch den Drehschuss des U 21-Nationalspielers vereitelte abermals der tadellose Eilhoff im Bielefelder Gehäuse.

 

Drei Möglichkeiten binnen Augenblicken läuteten die letzten zehn Minuten ein. Erst blockte Lamey Martin Harniks artistischen Fallrückzieher in höchster Not zur Ecke. Nach deren Ausführung klärte ein Armine aus dem 16’er, doch im Rückraum platzierte Niemeyer einen Fernschuss – wieder flog Eilhoff genau -, dann sicherte sich Jensen den Rebound doch vergab diesen zweiten Ball ebenfalls knapp. Werder musste, Werder wollte, nur der Ganghebel für die nötige Schlussoffensive schien schier zu klemmen, sodass Arminia die restliche Spielzeit clever verteidigte und dabei nicht mehr bedeutend in Not geriet.

 

 

von Maximilian Hendel

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