Ein Ruhepol mit Kapitänsbinde
Im Angriff rotierte Thomas Schaaf und stellte Markus Rosenberg für Hugo Almeida auf. Peter Niemeyer bekam im Mittelfeld eine Chance neben dem wieder genesenen Mesut Özil. In der Innenverteidigung fehlten Per Mertesacker erkrankt und Naldo aufgrund seiner Rot-Sperre - so rutschte Sebastian Prödl erstmals nach der Winterpause wieder in die Startelf. Leider überdauerte auch die Viererkette Pasanen-Baumann-Prödl-Boenisch nur 22 Minuten; Petri Pasanen musste aufgrund einer Knöchelverletzung früh vom Platz. Dennoch sollte das defensive Herzstück – angeführt vom Ruhepol mit Kapitänsbinde Frank Baumann - in der Folge alles andere als improvisiert auftreten.
Die Anfangsphase war von vielen Zweikämpfen geprägt, wenig Raum stand in den Schaltzentralen zur Verfügung. Anflüge von offensiver Kreativität wurden beiderseits aufmerksam vereitelt. Die erste Lücke sah Diego, da Stuttgarts Schlussmann Jens Lehmann etwas weit vor seiner Linie stand, doch der Lupfer des Brasilianers verlor erst hinter der Latte an Luftfahrt (6.). Sieben Minuten später schaute der bis dahin beschäftigungslose Tim Wiese urplötzlich so entgeistert, als hätte er am Bremer Abendhimmel ein unbekanntes weißes Objekt im Tiefflug erspäht, dass da nur Zentimeter neben seinem linken Pfosten das Außennetz touchierte.
Unbekanntes Flugobjekt hinten, Diegos Formvollendung vorn
Was war passiert? Sebastian Boenisch spekulierte an der Außenlinie auf einen Pressschlag mit Marica. Dieser entpuppte sich jedoch als Querschläger aus 25 Metern auf das eigene Gehäuse und ließ Wiese verständlich kurz um Fassung ringen. Dass Boenisch ebenfalls in die korrekte Richtung Gefahr heraufbeschwören kann, bewies der 22-Jährige dann mit einer herrlichen Flanke von links auf Pizarro, dem sich gleichzeitig allerdings Boka regelrecht um den Hals geworfen hatte und somit Schlimmeres für die Schwaben verhinderte (22.).