Am Freitagabend hatte sich der 20-Jährige im Drittliga-Spiel zwischen Werder und Kickers Emden bei einem Zweikampf mit Emdens Akteur Markus Unger das rechte Schienbein gebrochen. Die Unglückssituation in der 63. Spielminute schildert Max Kruse wie folgt: "Bereits vor dem Unfall hatte ich eine Situation, bei der ich nicht konsequent genug zum Ball gegangen war und da war mein Gegenspieler an mir vorbei gekommen. Daher wollte ich den Ball dieses Mal unbedingt erreichen und bin hineingegrätscht. An den Knall kann ich mich aber nicht mehr erinnern, nur noch an die Schmerzen", so Kruse, dessen Erinnerung bis zum Abtransport in das Krankenhaus nur noch vage vorhanden sind. "Das Gegentor habe ich noch mitbekommen."
Von Gegenspieler Markus Unger hat Kruse noch am Abend eine SMS erhalten, in der er sich nach dem Wohlbefinden des Mittelfeldspielers erkundigt hat. "Das ist ein feiner Zug. Er wollte in den kommenden Tagen auch noch einmal persönlich vorbeischauen", so Kruse, der Unger keinen Vorwurf macht. "Wir wollten beide zum Ball. So etwas passiert."
Bereits am Dienstag wird Max Kruse voraussichtlich das Krankenhaus schon wieder verlassen können. "Gestern bin ich schon auf Krücken gelaufen, heute habe ich das Knie bereits wieder belastet und meine erste Reha-Anwendung hinter mir", verriet der Junioren-Nationalspieler, der in den kommenden Wochen an die Krücken gebunden sein wird. "Sechs Wochen soll der Heilungsverlauf dauern, bis alles wieder zusammengewachsen ist." Bis der 20-Jährige wieder um Punkte und Tore kämpfen kann, dauert es noch ein wenig länger. Mit einer Rückkehr ist erst nach der Winterpause zu rechnen.
Norman Ibenthal