Vollgas-Start für Tziolis: Nach 10 Minuten auf dem Platz!

Gleich im ersten Training musste sich Alexandros Tziolis mit den Gummibändern von Fitnesstrainer Yann-Banjamin Kugel auseinandersetzen.
Profis
Montag, 10.01.2000 / 06:22 Uhr

Ein Grieche in der Türkei wird aus historischen Gründen nicht immer mit großem Bahnhof empfangen, aber am Freitagnachmittag war alles anders im Trainingslager der Werderaner. Neuzugang Alexandros Tziolis kam gemeinsam mit Geschäftsführer Klaus Allofs in Belek an und wurde von den zahlreichen Medienvertretern schon heiß erwartet. Doch für sie hatte der 23-Jährige zunächst noch gar keinen Blick. Kaum angekommen wurde er von Zeugwart Uwe Behrens mit den wichtigsten Trainingssachen eingekleidet und schon ging es raus auf den Platz, wo die Kollegen bereits schwitzten. Endlich war es soweit: „Alex“, wie ihn Freunde, Fans und Trainer nennen können, konnte sich als Werderaner fühlen, mittendrin und bereit das Abenteuer Rückrunde anzugehen.

 

Dass er dieses Gefühl gern schon zu Saisonbeginn haben wollte, wurde am Abend bei seiner offiziellen Vorstellung deutlich. „Wir hatten schon im Sommer erste Gespräche geführt, aber die Rahmenbedingungen haben damals noch nicht gepasst“, berichtete Klaus Allofs, für den sich mit dieser ersten Kontaktaufnahme 2008 auch erklärt, wieso Tziolis zuletzt bei Panathinaikos nicht so zum Zuge kam. „Das hat auch daran gelegen, dass es schon vor dieser Spielzeit diese Gespräche mit uns gegeben hat und die sind auch den Verantwortlichen nicht verborgen geblieben. Sie haben sich dann wohl gedacht, dass er schon mit den Gedanken woanders ist, dass sie nicht so auf ihn zählen können und ihn dann nicht so berücksichtigt.“

 

Den Gegenbeweis trat Werders dritter Grieche der Vereinsgeschichte aber eindrucksvoll an. Ausgerechnet als es im wichtigen Champions-League-Spiel im Weser-Stadion gegen Werder ging, trumpfte er groß auf, bereitete das 1:0 für den griechischen Rekordmeister vor und schoss das 3:0 selbst. „Das war uns damals natürlich nicht Recht, aber seine Qualitäten konnte man da schon sehen“, erinnerte sich Thomas Schaaf, der sich auf die Zusammenarbeit freut. „Alex ist schon sehr lange im Blickfeld, wir haben ihn schon oft beobachten lassen. Er ist ein sehr junger, ein sehr interessanter Spieler, der aber auch schon über eine gewisse Erfahrung verfügt. Er ist torgefährlich und kann auch mal in die Spitze mit reinstoßen, auch wenn man ihn generell eher als defensiven Mittelfeldspieler bezeichnen kann. Ich sehe aber auch Einsatzmöglichkeiten auf den Halbpositionen für ihn.“

 

Beim Nationalspieler, dessen Eltern ein Restaurant in Stuttgart geführt haben bevor sie wieder nach Griechenland zurückgingen als er neun Jahre alt war, schätzt Schaaf auch dessen offene Art. „Ein großer Vorteil von ihm ist, dass er ein sehr umgänglicher Typ ist, der deutsch spricht und gut zur Mannschaft passt.“ Klaus Allofs ergänzt: „Wir sind davon überzeugt, dass Alex die Qualität unserer Mannschaft anheben wird und dass wir mit ihm die Ziele für die Rückrunde erreichen werden.“

 

In den restlichen Spielen der Saison soll Tziolis vor allem den befürchteten Personalengpass im Mittelfeld verhindern. „Das war natürlich auch ein Beweggrund, ihn schon jetzt mit dazu zu holen, gerade in diesem Bereich haben wir ja den einen oder anderen Verletzten, bei dem wir nicht wissen, wann und in welchem Umfang er wieder belastbar ist“, so der Trainer.

 

Alexandros Tziolis, der in seiner ersten Trainingseinheit gleich voll gefordert wurde und einen ersten Vorgeschmack bekam, was ihn in den nächsten Tagen erwartet, motivieren diese Vorschusslorbeeren noch mehr. „Ich habe ja in den vergangenen Tagen schon mehrfach gesagt, dass Werder eine große Mannschaft ist. Und nach all dem was ich in den ersten Stunden hier so gesehen habe, werde ich da voll bestätigt.“ Um seinen Vollgas-Start abzurunden, würde er am liebsten schon am Samstag gegen Bursaspor spielen (17.30 Uhr Bremer Zeit / live bei WERDER.TV), aber der Trainer legte sich da wie gewohnt noch nicht fest. Auf jeden Fall werden die ersten Tage im neuen Klub aufregend für den Griechen in der Türkei.

 

von Michael Rudolph

 

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