TL-Tagebuch 8: Der Bazar ist geschlossen

Das Trainingslager der Werder-Profis ist zu Ende und damit schließt Mediendirektor Tino Polster vorerst auch sein Tagebuch wieder.
Profis
Donnerstag, 15.01.2009 / 22:04 Uhr

Werders Mediendirektor Tino Polster gibt während des Trainingslagers in Belek wieder exklusive Einblicke in die Welt der Werder-Profis. In seinem persönlichen Tagebuch, das er auf WERDER.DE ...

Werders Mediendirektor Tino Polster gibt während des Trainingslagers in Belek wieder exklusive Einblicke in die Welt der Werder-Profis. In seinem persönlichen Tagebuch, das er auf WERDER.DE veröffentlicht, kommentiert er die jüngsten grün-weißen Ereignisse, gibt detaillierte Informationen und erzählt Anekdoten rund um das Team von Cheftrainer Thomas Schaaf.

 

Donnerstag, 15.01.2009, 22:48 Uhr, "Calista Luxury Resort" Belek:

 

Nichts Neues aus Belek! Wieder mal gegen ein türkisches Team verloren, wie so oft in den letzten Jahren hier. Wieder mal ein Schiedsrichter-Trio, das zusätzlich zum Gegner zur Aufgabe wurde. Diesmal: Prüfung ohne Ausfall bestanden. Obwohl es in beiden Hälften wieder Ungerechtigkeiten in Serie zu überstehen gab. Leider, so verriet mir einer der örtlichen Organisatoren, besteht der türkische Verband darauf, ausschließlich Unparteiische - oder ist Schiedsrichter vielleicht doch der bessere Ausdruck - aus der Region anzusetzen. Hochklassig pfeift keiner. Man merkt es.

 

Das Spiel gegen ein gut besetztes Besiktas aber hätten wir so oder so gewinnen müssen. Genug Chancen waren da. Nun haben wir drei Niederlagen im Gepäck, aber trotzdem kein völlig schlechtes Gefühl. Die Ausstrahlung der Mannschaft wächst, die harte Arbeit scheint zu fruchten, Fortschritte sind sichtbar. In den Medien war angesichts der roten Karte gegen Torsten Frings und der verlorenen Spiele teilweise transportiert worden, hier ginge alles drunter und drüber. Das hat Klaus Allofs sauer gemacht, er widersprach diesem Eindruck in einem WERDER.TV Interview heute vehement. In seinem Fazit stellte er heraus, dass vor allem sehr diszipliniert und zielgerichtet gearbeitet wurde, was ihn zuversichtlich für eine gute Rückrunde macht.

 

Zum Glück sind wir hier von schlimmen Verletzungen verschont geblieben. Naldo musste nach seinem Comeback-Versuch gestern nach einer Reaktion im Problembereich Wade/Achillessehne zwar wieder aussteigen und heute mit Übungen im Wasser und auf dem Fahrrad vorlieb nehmen, aber auf seinen Wiedereinstieg hofft der Trainer ebenso für die nächste Woche wie bei Said Husejinovic (war umgeknickt) und Timo Perthel (hat Bandscheibenprobleme). Von den in Bremen zurück gebliebenen Verletzten macht nach Aussage von Thomas Schaaf Martin Harnik die besten Fortschritte und trainiert bereits mit dem Ball. Daniel Jensen und Aaron Hunt sind leider noch nicht so weit.

 

Der Trainer hat immer einen heißen Draht in die Heimat. Denn natürlich muss er vorausschauen. Welche Trainingsbedingungen erwarten ihn in Bremen? Die Trainingsplätze sind dank der milderen Temperaturen angetaut, im Weser-Stadion läuft die Rasenheizung. Es wird kurzfristig entschieden, wie und wo die morgendliche Trainingseinheit am Samstag ablaufen wird. Was am Sonntag geschieht, steht dagegen schon fest: nämlich nichts. Verdienter freier Tag für alle!

 

Am Freitagmittag heißt es also Abschied zu nehmen vom Calista Luxury Resort. Untrügliches Zeichen, dass es hier zu Ende geht, war schon heute Nachmittag die Präsenz des nachfolgenden Teams von Spartak Moskau auf unserer Trainingsanlage. Was nehmen unsere Spieler außer hoffentlich hervorragenden Grundlagen für die Rückrunde noch mit nach Hause? Portraitzeichnungen zum Beispiel. Ibrahim Zeytin heißt der Künstler, arbeitet im Hotel und hat einige unserer Stars mit seiner Kunst überzeugt. Diego zum Beispiel hatte er im Auftrag eines weiblichen Fans gemalt (nicht Frau C. aus D.) Diego gefiel sich so gut, dass gleich auch eine Arbeit bestellt hat.

 

Belek 2009 ist also Geschichte und ich werde es vermissen. Wo gibt es sonst noch so skurrile Fußballbegebenheiten wie hier? Als ich mit Klaus Allofs zwei Hotels weiterging, um die Qualität der dortigen Plätze in Augenschein zu nehmen, spielte um 12 Uhr mittags gerade die Reserveelf von Terek Grosny (Tschetschenien) gegen den türkischen Drittligisten Izmirspor. Vom Spielfeldrand erhob sich plötzlich ein Mann in einem Trainingsanzug älteren Datums: „Mister Klaus“, sprach er radebrechend englisch, wohl wissend, wer vor ihm stand. „I have player here.“ Er zeigte auf das Team von Grosny. „Look number 43, good player from Brazil!“

Der Bazar ist nun geschlossen.

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