Rauch und Raketen aus Werder-Block vermiesen Stimmung

Die Werder-Fans hatten zum 110. Geburtstag von Werder Bremen eine besondere Choreographie ausgedacht.
Profis
Donnerstag, 19.03.2009 / 00:07 Uhr

Dem Torjubel nach sechs Minuten folgten die Sorgenfalten in Per Mertesackers Gesicht. Gerade hatte die Mannschaft den Hexenkessel erkalten lassen, in dem sie den Gastgebern mit ...

Dem Torjubel nach sechs Minuten folgten die Sorgenfalten in Per Mertesackers Gesicht. Gerade hatte die Mannschaft den Hexenkessel erkalten lassen, in dem sie den Gastgebern mit einem schnellen Tor die erste Euphorie genommen hatte. Gerade waren die Anhänger des AS Saint-Etienne verstummt, da waren es ausgerechnet Provokationen durch Rauchbomben, bengalische Feuer und sogar eine Rakete in den französischen Fanblock, die die Atmosphäre wieder zum Kochen brachten. Plötzlich stand das ganze Stadion wieder hinter ihrer so aufgestachelten Mannschaft. Über soviel sportliche Dummheit aus dem eigenen Fanblock, aber auch über so sinnlose, gefährliche Aggression zum Nachteil der eigenen Mannschaft und zum wirtschaftlichen Schaden des eigenen Klubs, herrschte bei den Grün-Weißen große Missstimmung.

 

„Wenn man das sieht, was da im eigenen Fanblock plötzlich los ist, da muss man als Spieler schon erstmal durchschnaufen. Da kommen einem schon Gedanken, dass wegen so etwas schon Spiele abgebrochen wurden und verloren gingen“, sagte Per Mertesacker zu den Aktionen und rief dazu auf, so etwas künftig zu unterlassen. Schon aus ganz praktischen Erwägungen, ist Merte für eine rauchfreie Zone im Stadion. „Es ist ja nicht nur gefährlich, sondern man sieht auf dem Platz auch ganz wenig, ist schon abgelenkt dadurch. Gerade in der zweiten Hälfte kam noch mal so eine grüne Wolke, obwohl wir mit der Viererkette direkt davor standen. Das war einfach wenig hilfreich. Wir freuen uns über lautstarke Unterstützung, wir freuen uns über die Gesänge, aber bitte lasst den Rauch weg.“

 

Auch Torsten Frings trennte die Dinge deutlich: „Unsere Fans begleiten uns überall hin, bieten einen tollen Rückhalt und sind wichtig für uns. Aber dieser Mist hat im Stadion nichts verloren. Es geht auch ohne Raketen und Rauch.“ Dass dies zutrifft, bewiesen die kreativen grün-weißen Anhänger mit einer aufwändigen Choreographie beim Einlaufen beider Teams. Leider ging auch die Wirkung dieser Arbeit letztendlich im Rauch unter.

 

Werders kommissarischer Vorsitzender der Geschäftsführung Klaus Allofs verurteilte dieses Treiben im Fanblock am schärfsten. Für ihn ist es nicht nachvollziehbar, dass die eigenen Anhänger dem Klub so schaden. „So etwas will keiner sehen. Das kostet uns wieder eine Menge Geld. Da wird eine saftige Strafe der UEFA auf uns zukommen. Solche Aktionen verderben sehr viel“, schimpfte er und drohte an: „Wir werden diese Vorgänge mit allen möglichen Mitteln aufklären und wenn wir Schuldige ermitteln können, dann wird das Stadionverbote zur Folge haben.“

 

Dass das keine leeren Worte waren, wurde eine Stunde nach dem Abpfiff bekannt. Da wurde bekannt, dass drei der „Feuerwerker“ identifiziert und nach dem Spiel festgenommen werden konnten. Sie sollen nach Angaben der Behörden nicht vor Freitag aus dem Arrest entlassen werden.

 

aus Saint-Etienne berichtet Michael Rudolph

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