Ratskeller-Gespräche: „Im Fußball ist Bremen eine Metropole“

Freute sich über die Wertschätzung von Werder Bremen: Meistertrainer Otto Rehhagel.
Profis
Freitag, 05.02.2010 / 00:15 Uhr

Der Lautstärke-Pegel im Ratskeller war naturgemäß etwas höher, nachdem es in der Oberen Rathaushalle auch leise Töne und klassische Musik zu hören gegeben hatte. Tief unter dem Bremer Marktplatz ...

Der Lautstärke-Pegel im Ratskeller war naturgemäß etwas höher, nachdem es in der Oberen Rathaushalle auch leise Töne und klassische Musik zu hören gegeben hatte. Tief unter dem Bremer Marktplatz wurden dann die lustigen Geschichten und Anekdoten, manch verloren geglaubte und gemeinsame Erinnerungen ausgetauscht. Zu den Gesprächsthemen Nummer eins gehörte der vorangegangene Festakt im Rathaus, der sehr gut ankam. „Ich habe die Hälfte meines Fußballer-Lebens mit Werder verbracht. Mein Herz hängt immer an diesem Verein und dieser Stadt. Das war heute ein sehr außergewöhnlicher Tag, ein schöner Moment für mich. Ich habe die Wertschätzung dieses Vereins deutlich gespürt“, sagte Otto Rehhagel in seiner persönlichen Rückschau auf den Nachmittag.

Auch Willi Lemke freute sich über den werder-typischen Festakt. „Es war sehr harmonisch. Der Druck, den die Mannschaft gerade sportlich auszuhalten hat, war hier nicht zu spüren. Weil die Menschen begriffen haben, dass man trotz allem diese lange Erfolgsgeschichte in so einem Rahmen würdigen muss. Wir bleiben uns treu und werden uns auch in Zukunft nicht durcheinander bringen lassen“, sagte Neu-Ehrenmitglied Willi Lemke und berichtete noch einmal von der außergewöhnlichen Strahlkraft der Grün-Weißen. „Mein Amt bei der UN bringt es mit sich, dass ich viel unterwegs bin und das immer wieder zu spüren bekomme. Wann immer ich sage, dass ich mit Werder Bremen verbunden bin, geht ein respektvolles Raunen durch die Menge – egal ob in Sibirien, Ghana oder Rio. Viele nennen mir dann einige Spielernamen, ich ergänze dann immer ein paar und schon ist man im Gespräch und man sieht das Funkeln in den Augen des Gesprächspartners. Bremen als Stadt ist ein liebenswertes regionales Zentrum, im Fußball aber ist Bremen eine Metropole.“



Auch Deutschlands Fußball-Idol Günther Netzer, der den Feierlichkeiten als geladener Gast aus den Reihen von Werders Vertragspartner Infront, beiwohnte, fühlte sich außerordentlich wohl. „Ich musste an diesem Nachmittag daran denken, dass ich fast mal bei Werder gespielt hätte. Werder wollte mal das gesamte Gladbacher Mittelfeld kaufen, aber als sie zwei von uns hatten, war für mich dann wohl kein Geld mehr da“, schmunzelte Netzer und legte nach: „Ganz ehrlich, ich wäre mehr als bereit gewesen, zu Werder zu kommen.“ Doch auch ohne eine grün-weiße Vergangenheit an der Weser fand Netzer interessante Gesprächspartner: „Mit Werder zusammen zu arbeiten ist ein Glücksfall. Eigentlich kann man dem Verein nur wünschen, dass er so weitermacht. Er lebt im Fußball etwas Einzigartiges vor. Diese 111 Jahre mit dieser Bilanz sind eine ganz große Nummer.“ Am Netzer-Lob ändert auch der aktuelle sportliche Durchhänger nichts. „Ich mache mir da keine Sorgen. Diese Schwächeperiode wird Werder aus der eigenen Stärke heraus meistern, weil sie große Qualität im Kader haben und die Ruhe behalten.“

Auf Otto Rehhagel freute sich Günther Netzer ganz besonders an diesem 111. Geburtstag. „Wir sehen uns immer mal wieder, zuletzt in der Schweiz und nun heute hier. Wir haben immer etwas zu erzählen, weil ich einer der wenigen bin, der ihn auch noch hautnah auf dem Feld erleben durfte. Ich musste immer gegen ihn spielen und das war damals keine Freude. Heute sind wir befreundet und ich muss sagen, dass ich niemandem den Erfolg so gönne wie Otto Rehhagel. Ich habe seine erfolgsorientierte Arbeit immer sehr geschätzt. Er lebt Fußball wie kein anderer.“

aus dem Bremer Rathaus berichtet Michael Rudolph

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