Allofs: „Der Schiri hat uns nicht wirklich weitergeholfen“

Tim Borowski war einer von drei Werder-Akteuren, der am Donnerstagabend nach dem Champions-League-Duell 2004, noch immer im Kader der Bremer stand.
Profis
Freitag, 12.03.2010 / 03:33 Uhr

Das konnte Marko Marin nun wirklich nicht glauben. Da lag Werders Offensivkraft am Boden und hielt sich das Gesicht. Gerade war Ever Banega im Mittelkreis ...

Das konnte Marko Marin nun wirklich nicht glauben. Da lag Werders Offensivkraft am Boden und hielt sich das Gesicht. Gerade war Ever Banega im Mittelkreis, weit abseits des Balles an ihm vorbei gekommen und hatte ihn geschlagen. „Er hat auch noch ein paar Worte zu mir gesagt, aber um was es da ging, weiß ich nicht. Ich kann gar kein spanisch“, grinste der Werderaner. Die Strafe für seinen Gegner im Mittelkreis folgte mit Verzögerung. Der englische Schiedsrichter Martin Atkinson klärte zunächst eine Szene vor dem Bremer Gehäuse, erkundigte sich dann bei seinem Assistenten und beim Kapitän des FC Valencia zum Sachverhalt, zitierte den jungen Ever Banega zu sich und schickte ihn mit Rot vom Platz.

„Das war eine richtige Entscheidung, denn es war eine klare Tätlichkeit. Wir gehen beide durch den Mittelkreis und plötzlich schlägt er mir mit der flachen Hand ins Gesicht“, unterstrich Marin noch ein weiteres Mal und verwies auf verschiedene Augenzeugen, zu denen Naldo und zum Glück auch der Linienrichter gehörten, denn TV-Kameras hatten die Szene nicht aufgezeichnet. „Der Assistent stand keine 20 Meter von dem Vorfall entfernt und hat wohl genau gesehen, wie Banega Marko Marin ins Gesicht gefasst haben soll“, fügte Klaus Allofs hinzu.

 

Weniger deutlich war die andere Entscheidung, mit der sich der Unparteiische beim Publikum schon zuvor um jeden Kredit gebracht hatte. Nach einem Trikotzupfer und einem kurzen Stoß gegen Claudio Pizarro zeigte der Schiedsrichter in der 24. Minute völlig überraschend für die Beobachter und die meisten Akteure auf den Elfmeterpunkt. „Ich weiß, dass es die meisten in unserer Mannschaft gar nicht bemerkt haben, aber mir war gleich klar, was der Schiri meinte. Er stand direkt vor mir und zeigte sofort auf den Punkt“, freute sich der Gefoulte. „Wenn ich in der Luft bin, habe ich keine Stabilität, dann reicht oft ein kleiner Schubser um mich zu foulen. Ich bin schon vorher immer wieder so bei der Ballannahme gefoult worden und hatte dem Schiedsrichter das auch schon signalisiert. Gut, dass er es dann gesehen hat.“

 

Ganz überraschend dürfte beiden Teams die strenge Regelauslegung allerdings nicht gewesen sein, denn Klaus Allofs verriet nach dem Spiel, dass der Referee darauf extra hingewiesen hatte. „In der gemeinsamen Sicherheitsbesprechung mit beiden Teams, hat der Schiedsrichter klargemacht, dass er darauf achten wird, dass im Strafraum nicht gehalten, gezogen und gezerrt wird. Und dass er das sofort unterbinden wird. Im Gegensatz zu vielen seiner anderen Kollegen, hat er das dann auch umgesetzt. Und eines will ich auch ganz deutlich sagen: Nach den Regeln war es ein klarer Elfmeter, nur es hat sich in letzter Zeit eingebürgert, dass man anscheinend so ziemlich alles im Zweikmapf im Strafraum machen kann, ohne dass es geahndet wird.“ Bei den beiden Kapitänen scheint die strenge Regelauslegung bereits angekommen zu sein. Elfmeterschütze Torsten Frings zu dieser Szene: „Das war ein klares Foul, Claudio hat keine Chance den Ball zu kontrollieren.“ Per Mertesacker sagte: „Ja, das war zuvor ein Thema, dass es da jetzt eine strengere Regelauslegung geben soll.“

 

Trotz der beiden Schlüsselszenen des Spiels, in der der Schiedsrichter gegen die Spanier entschied, war aus Sicht von <bKlaus Allofs</b> der Unparteiische keineswegs ein Pluspunkt für Werder. Ganz im Gegenteil. „Er hat uns nicht geholfen. Man muss leider sagen, dass er unnötig viel Hektik in die Partie gebracht hat. Nach dem Tor und dem Platzverweis begannen jeweils unsere schlechtesten Phasen. Außerdem hat er am Ende eine Menge gelber Karten verteilt, die uns noch wehtun könnten im laufenden Wettbewerb.

 

 

aus Valencia berichtet Michael Rudolph

 

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