Arnautovic' großer Schritt in die Herzen der Fans

Zwei Tore, ein Assist: Marko Arnautovic war gegen Köln der überragende Mann auf dem Platz
Profis
Samstag, 28.08.2010 / 19:12 Uhr

Als die Kritiken ganz besonders unfair wurden und das Sommerloch mit überzogenen Arnautovic-Geschichten gefüllt wurden, prophezeite Werders Cheftrainer Thomas Schaaf: "Marko muss man kennenlernen und die Bremer werden ihn kennenlernen. Wir werden es hinkriegen, dass alle ihn lieben." Dass er schon nach dem Bundesliga-Heimdebüt bei dieser Mission einen so eindrucksvollen Etappensieg vorweisen konnte, hatte der Bremer Coach sicher selbst nicht gedacht. Marko Arnautovic spielte erstmals von Beginn an, erzielte zwei Tore, bereitete eins vor und wurde "TARGOBANK Man of the Match". Noch Minuten nach der Partie wurde er von den Rängen mit Sprechchören bedacht.

 

Und natürlich lobte auch Thomas Schaaf: "Für uns standen seine

Fähigkeiten nie in Frage. Er hat heute ein sehr gutes Spiel gemacht, auch wenn noch nicht alles hundertprozentig war. Er hat mit vielen Aktionen begeistert. In Genua hat er das schon angedeutet, heute war es ganz deutlich." Die Entwicklung stimmt beim Österreicher, ist sich Schaaf sicher. "Er weiß jetzt immer mehr, was bei uns gefordert ist, was wir hier spielen wollen. Es war doch klar, dass wir einem jungen Menschen die Zeit geben mussten, sich zurechtzufinden. Als er kam, wurde ihm gleich ein Image angeklebt, das nicht wirklich zu ihm passte. An einigen Dingen war er nicht ganz schuldlos, aber wir müssen doch auch sehen, dass er ein junger Mann ist, der viel in den letzten Jahren erlebt hat, der vielleicht gar nicht alles verarbeiten konnte und der hier von Beginn an hohe Erwartungen erfüllen muss. Erwartungen der Medien, der Fans, der Teamkollegen. Er hat die Zeit hier genutzt und konzentriert gearbeitet."

 

Das bewies der Doppeltorschütze auch in den Interviews nach dem Spiel, trotz aller Lobeshymnen blieb er bescheiden. Marko Arnautovic: "Das war ein gutes Spiel von mir, aber auch von der ganzen Mannschaft. Einen besseren Einstand hier in der Bundesliga kann man sich nicht

vorstellen. Aber es ist auch klar, dass ich noch Luft nach oben habe und ich werde mich jetzt einsetzen, auch diesen Teil noch abzurufen", erklärte der Österreicher, den die Schlagzeilen der Vorbereitung schon getroffen haben. "Das war nicht immer schön, aber damit musst du ein paar Tage leben und dann musst du einfach weitermachen. Es gibt Leute, die dann über die Medien antworten, aber ich bin nicht so ein Typ. Ich will es auf dem Platz zeigen. Die Trainer und das Team haben mir dabei geholfen."

 

Dann sprach er ganz offen die Gespräche mit Thomas Schaaf an: "Er hat mich ein paar Mal zur Seite genommen und genau gesagt, was er von mir sehen will und was nicht. Dann habe ich darüber nachgedacht und ein paar Sachen geändert. Jetzt hat er mir Vertrauen geschenkt und ich möchte ihm das wieder zurückgeben."

 

Über diese Bescheidenheit hat sich vor allem Klaus Allofs gefreut, der noch am Mittwoch sagte, dass die Entwicklung bei dem 21-Jährigen weiter andauern würde. "Ja, er hat mich heute positiv überrascht. Damit meine ich nicht einmal seine Offensiv-Aktionen, sondern auch seine Arbeit nach hinten. Gerade wie er nach eigenen Fehlern, die er machen darf, sofort hinterher gegangen ist. Das war eindrucksvoll." Aber Allofs freute sich natürlich auch über das Offensiv-Feuerwerk: "Am schnellsten ist er ein Teil von Werder, wenn das Team merkt, dass er für die Mannschaft etwas bewirkt. Und auch für uns ist es jetzt leichter. Bisher mussten wir immer erzählen, was er kann und hoffen, dass die Leute uns glauben. Jetzt haben es die Leute auch mal selbst gesehen."

 

Sorge, dass Marko Arnautovic seine Bescheidenheit jetzt verliert, hat Allofs nicht. "Das werden wir schon verhindern. Ich bin sicher, dass er weiß, dass jetzt die Schwierigkeit auf ihn zukommt, dass er solche Leistungen auch bestätigen muss."

 

Für den Marko Arnautovic geht es nach seinem ersten Bundesligaspiel international weiter. Am Dienstag reist er zu Österreichs U 21, die ihr EM-Qualifikationsspiel gegen Schottland am 07.09.2010 bestreitet. Auch dort zeigt sich Werders Neuzugang erfolgreich: Momentan sind er und die Österreicher Tabellenführer der Gruppe 10.

 

von Michael Rudolph und Paul Hüsing

 

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