"Die Hoffnung stirbt zuletzt", heißt es in einem Sprichwort. Doch so könnte auch der Titel des neuesten Streifens aus der Babelsberger Filmfabrik lauten. Hauptdarsteller ist der SV Babelsberg 03, der als Aufsteiger in die Regionalliga das vor der Saison ausgegebene Ziel 3. Liga nur noch durch ein kleines Wunder erreichen kann. Dennoch zollt Werder-Coach Thomas Wolter dem kommenden Heimspielgegner (Samstag, 05.04.2008, 14 Uhr) großen Respekt. "Hut ab vor dieser Mannschaft. Sie haben nur noch eine geringe Chance auf die Qualifikation zur 3. Liga und gehen die Spiele dennoch so engagiert an. Das zeugt von einem starken Charakter."
Babelsberger mit zwei beachtenswerten Siegen
Werders Trainer sprach damit vor allem die beiden letzten Begegnungen der Potsdamer an, die sich noch lange nicht aufgeben haben. Erst siegte der aktuelle Tabellenvierzehnte bei Rot-Weiss Essen mit 2:1 und anschließend setzte man sich auch mit 1:0 gegen das Topteam vom Wuppertaler SV mit 1:0 durch. Seit drei Spieltagen sind die Babelsberger auswärts nun schon ungeschlagen.
Der Abstand zu den Qualifikationsplätzen beträgt dennoch bereits elf Punkte. Ein schwieriges Unterfangen, auch wenn in dieser engen Regionalliga fast alles möglich zu sein scheint. Eine Serie von sieben sieglosen Spielen ließ für den SV Babelsberg den nötigen Platz 10 in fast unerreichbare Entfernung rücken. Doch damit nicht genug: In der Winterpause verabschiedete sich mit Shergo Biran auch noch der bis dato erfolgreichste Angreifer und wechselte ausgerechnet zum Stadtrivalen 1. FC Union Berlin.
Doch auch wenn es am Ende doch nicht für die 3. Liga reichen sollte, hat Babelsberg ein wichtiges Zeichen für die Zukunft gesetzt: Trainer Demuth hat vorzeitig seinen auch für die vierte Liga geltenden Vertrag verlängert. Um ihn herum soll nun ein professionelles Umfeld aufgebaut werden.
Artmann gesperrt - Löning und Ronneburg fallen wohl aus
Dass in Babelsberg der Fußball auf und neben dem grünen Rasen "gelebt" wird, durfte Werders U 23 im Hinspiel erfahren. Doch nicht nur die gute Stimmung, sondern auch das Ergebnis ist den Bremern in guter Erinnerung geblieben. Durch die Treffer von Marc Heider und Julian Grundt holten die Grün-Weißen einen 2:1-Sieg. "Da hatten wir einen richtig guten Tag. Und man hat gemerkt, dass Babelsberg zu dem damaligen Zeitpunkt noch nicht richtig in der Regionalliga angekommen war. Das sind sie nun jedoch", warnt Thomas Wolter, der optimistisch in die Partie geht. "Wenn wir das, was wir gegen Wolfsburg und auch in Braunschweig gezeigt haben, auch am Samstag umsetzen, ist mir nicht bange. Wenn wir selbst agieren und versuchen, das Spiel zu machen, sind wir stark."
Vor der Begegnung im Stadion "Platz 11" muss sich Trainer Thomas Wolter jedoch um die Einsätze einiger Akteure sorgen. Neben Kevin Artmann, der in Braunschweig seine 5. gelbe Karte gesehen hat, werden wohl auch Frank Löning und Stefan Ronneburg (beide Hüftprobleme) nicht zur Verfügung stehen. Zudem werden weiterhin Nico Pellatz (Mittelfußbruch), Thomas Johrden (Hüftverletzung) sowie Amaury Bischoff und Francis Banecki (beide Reha) nicht dabei sein. "Ob wir erneut von Spielern aus dem Profikader unterstützt werden, entscheidet sich erst kurzfristig. Es kann auch gut sein, dass wir auf einige Spieler der U 19 zurückgreifen werden", erklärt der Bremer Coach, dessen Team auf eigenem Platz noch nie gegen die Gäste gewinnen konnte.
Norman Ibenthal