Für Sebastian Mielitz und Toni Gänge hätte es eine rundum gelungene Rückkehr an alte Wirkungsstätte werden können. Werders U 23 zeigte am Mittwochabend tollen Fußball im Cottbuser "Stadion der Freundschaft", war über die gesamte Spielzeit die aktivere Mannschaft und sorgte für zahlreiche brenzlige Situationen im Strafraum des FC Energie. Lediglich der Ball wollte einfach nicht ins Tor. „Wir haben heute alles gegeben und bis zum Umfallen gekämpft. Aber der Fußballgott war heute kein Bremer“, zeigte sich Werders Schlussmann Sebastian Mielitz angesichts der 0:1-Niederlage enttäuscht.
Werder dominiert – Cottbus trifft
Lediglich vier Mal waren die Gastgeber seinem Tor an diesem Abend näher gekommen, eine der wenigen Chancen nutzten sie jedoch kurz nach dem Seitenwechsel zur Führung. Marc Hensel passte in den Lauf von Alban Ramaj, der den Angriff mit dem 1:0 abschloss (52.).
Ein Tor, das den Spielverlauf bis dahin komplett auf den Kopf stellte. Werder war von Beginn an die spielbestimmende Mannschaft, überzeugte mit tollen Kombinationen und erspielte sich zahlreiche gute Möglichkeiten. Ein Schlenzer von Dominic Peitz ging aber knapp am Tor vorbei (6.), ein Schuss von Martin Harnik wurde abgeblockt (9.), Kevin Artmann verfehlte den Cottbusser Kasten ebenfalls um Zentimeter (22./35.) und Martin Harnik scheiterte an FC-Torwart Martin Männel (38.). Cottbus schoss in den ersten 45 Minuten nur einmal auf das Bremer Tor, doch Sebastian Mielitz wehrte den Schuss von Sebastian Schuppan zur Ecke ab (9.).
Treffer von Peitz und Hessel werden nicht anerkannt
Aber auch der Gegentreffer kurz nach der Pause änderte nicht viel am Spielgeschehen. Zwar hätte Cottbus durch Ramaj (60.) und Schuppan (66./76.) die Führung durchaus ausbauen können, doch waren es weiterhin die Bremer, die das Spielgeschehen auf dem Rasen prägten. Zweimal lag der Ball sogar im Netz der Gastgeber, doch der Kopfballtreffer von Dominic Peitz wurde wegen Foulspiels nicht anerkannt (64.) und Alexander Hessel stand bei seinem Tor im Abseits (79.). Aber auch ansonsten stand den Grün-Weißen an diesem Abend das Glück wahrlich nicht zur Seite. Kevin Artmann verfehlte das Tor mehrfach um Zentimeter (59./90.) und ein Kopfball von Sandro Stallbaum wurde noch von Keeper Männel auf der Linie gerettet (84.).
„Wir haben heute einen hohen Aufwand betrieben, jedoch leider ohne Ertrag. Wir waren im Ausnutzen der Chancen einfach nicht konsequent genug“, so das Fazit von Trainer Thomas Wolter, der mit dem Auftreten seiner Mannschaft keineswegs unzufrieden war. „Im Vergleich zu den Spielen in Essen und Erfurt kann ich mich heute mit der Leistung des Teams identifizieren. Wir werden jetzt die Kräfte sammeln und versuchen am kommenden Wochenende gegen den HSV die nötigen Punkte für die Qualifikation einzufahren.“
Norman Ibenthal