Erste Ursachenforschung nach dem Champions-League-Aus

Die Enttäuschung bei den rün-Weißen war nach dem Schlusspfiff groß.
Profis
Donnerstag, 27.11.2008 / 23:34 Uhr

Eine General-Abrechnung wollte Geschäftsführer Klaus Allofs unmittelbar nach dem Spielende in Nikosia und dem feststehenden Ausscheiden aus der Champions League nicht vornehmen ...

Eine General-Abrechnung wollte Geschäftsführer Klaus Allofs unmittelbar nach dem Spielende in Nikosia und dem feststehenden Ausscheiden aus der Champions League nicht vornehmen. Eine nüchterne Betrachtung dieser Vorrunde wäre nur wenige Minuten nach dem Schlusspfiff gar nicht möglich. Diese Erkenntnis hat er schon in seiner aktiven Zeit gewonnen. "Früher wollte man auch oft nach einem

schlechten Spiel alle Spieler entlassen, aber das hat auch nicht weitergeholfen",so Allofs, der es sich aber nicht nehmen ließ, zumindest einen kleinen Einblick in seine Gedanken zu geben, in seine erste Analyse des Scheiterns in der Königsklasse. "Das hatten wir uns natürlich ganz anders vorgestellt", setzte der Geschäftsführer an, "wir wollten hier ja nicht nur für die Tabelle drei Punkte holen, sondern unbedingt gewinnen, um den Beweis anzutreten, dass wir eine Achtelfinal-Teilnahme verdient gehabt hätten. Doch wer in zwei Spielen keinen Sieg gegen Famagusta einfahren kann, der ist einfach auch nicht gut genug."

 

Fünf Spiele haben die Grün-Weißen in dieser Vorrunde absolviert, doch nur ein einziges hat die Erwartungen des Geschäftsführers erfüllt. "Positiv lässt sich sicher das 1:1 in Mailand herausheben, in den anderen Spielen, haben wir jedoch nicht unser Potenzial abrufen können." Die Gründe dafür sind vielfältig. Fehlender Konkurrenzkampf ist für Allofs einer davon. "Der Druck aus der zweiten Reihe ist nicht so groß, wie wir uns das wünschen. Im vergangenen Jahr haben wir trotz unserer Verletztensituation gute Spiele abgeliefert, weil die Spieler, die hereinkamen, darauf gebrannt haben sich zu zeigen und sofort starke Leistungen abgerufen haben. Das ist in diesem Jahr nicht in dem Maß der Fall. Wir hatten vor der Saison den Eindruck, dass wir mit diesem Kader gut gerüstet sind. Das muss man natürlich jetzt noch mal hinterfragen. Da müssen wir mit Sinn und Verstand und mit Blick auf unsere finanzielle Situation vielleicht einiges neu bewerten."

 

Beim Blick auf die nähere Zukunft steht für Allofs nun der erneute Kampf um die internationalen Wettbewerbe im Vordergund. Und der soll schon am Samstag beginnen. "Wir müssen sehen, dass diese Mannschaft wieder so schnell wie möglich in die Champions League kommt. Das ist ein weiter Weg. Wir haben jetzt noch vier richtig schöne Spiele. Da wollen wir unsere Chance nutzen, vielleicht doch noch in den UEFA-Cup zu kommen und in der Bundesliga noch Boden gut zu machen. Wir werden diese Spiele jetzt mit aller Energie und Konsequenz angehen. Wir müssen

in der Bundesliga wieder angreifen."

 

Das Fazit der Spieler fiel ebenfalls recht kritisch aus. Von einem unverdienten Ausscheiden sprach aber niemand. "Wir haben unser Ziel verpasst, da musst du nicht nach Ausreden suchen, da fehlt dir als Spieler einfach jedes Argument", so Christian Vander, der vor allem die Auftritte in den Heimspielen des Teams für das Ausscheiden verantwortlich macht. "Insgesamt waren wir auswärts im Soll haben drei Unentschieden geholt. Aber zu Hause hätten wir gegen Famagusta und Athen gewinnen müssen. In diesen beiden Spielen haben wir das Weiterkommen verpasst. Wir sind einfach nicht gut genug gewesen." So ähnlich hörten sich fast alle Spieler-Aussagen an. Torsten Frings dazu: "Wir hatten es einfach nicht verdient weiterzukommen. Wir haben in der Champions League diesmal nie abgerufen, was wir können."

 

Beim Abschiedsspiel aus der Königsklasse gegen Inter Mailand will Werder sich nun noch einmal von seiner starken Seite zeigen. Bei einem Sieg könnten die Bremer noch auf Platz drei rutschen. Kapitän Frank Baumann sieht darin auch eine Verpflichtung. "Die Ausgangslage ist im Grunde ganz einfach. Wir müssen unseren Beitrag abliefern, ein Sieg gegen Inter. Da können wir fast befreit aufspielen. Ein Überwintern im UEFA-Cup wäre wenigstens ein kleiner Trost."

 

aus Nikosia berichtet Michael Rudolph

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