Der WERDER-Almanach 2008: Teil 6 - U bis W

Profis
Dienstag, 30.12.2008 / 20:17 Uhr

Zwölf Monate sind wie im Flug vergangen. Höhen und Tiefen, Jubel und Enttäuschung. Das Jahr 2008 hatte besonders viel Abwechslung zu bieten. Nicht leicht den Überblick zu behalten. Deswegen bietet WERDER.DE zum Jahresende den grün-weißen Almanach an. Werder 2008 von A bis Z, zum Erinnern und Schmunzeln.

 

 

U – Uludasdemir, Emre: Ungeduldig scharrte Werders Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer an diesem Dienstagvormittag im Juli bereits mit seinen Hacken am Eingang des WUSEUM. Denn es war ein besonderer Tag für Werders Museum. Noch fünf, vier, drei, zwei, eins, dann überquerte der 15-Jährige Emre Uludasdemir die Türschwelle und war damit der genau abgezählte 100.000. Besucher seit Eröffnung des WUSEUMs am 10.12.2004. Er war mit seiner Schulklasse des Förderzentrums Schule Grolland in die Franz-Böhmert-Straße 1c gekommen, um auf den 400 Quadratmetern Ausstellungsfläche in die Geschichte Werders einzutauchen. Hochzufrieden konnte Klaus-Dieter Fischer eine erfolgreiche Zwischenbilanz ziehen: „100.000 Besucher – das ist eine tolle Entwicklung. Im Schnitt strömen jährlich mittlerweile rund 35.000 Besucher in unser WUSEUM. Das zeigt auch, dass die Euphorie um Werder sich auch im WUSEUM widerspiegelt und unser Konzept aus der Geschichte Werders und verschiedenen Ausstellungen wie 'Kicker, Kämpfer und Legenden' stimmt.“

 

V – Veni vidi vici (lat. 1.Pers. Sg. Perfekt aktiv; ich kam, ich sah, ich siegte): Die Jahre des Traditionsvereins Zonguldakspor in der türkischen Eliteklasse liegen lange zurück. Mesut Özil war noch nicht einmal geboren, da bestritt man im Sommer 1988 das letzte Punktspiel in der SüperLig vor dem Abstieg. Damals wie heute lebten und leben im anatolischen Zonguldak an der Schwarzmeerküste große Teile von Özils Verwandtschaft. Sie können diese 20 Jahre der Enthaltsamkeit zumindest halbwegs verkraften, indem sie am Wochenende über Satellit die deutsche Bundesliga einschalten. Denn dort sorgt Enkel, Neffe oder Cousin Mesut mächtig für Furore. Im Januar wechselte der gebürtige Gelsenkirchener vom FC Schalke an die Weser. „Seine Fähigkeiten sind überragend“, sagten Klaus Allofs und Thomas Schaaf damals im Einklang. Sie mussten sich in den folgenden Monaten noch oft wiederholen. Özil selbst tritt vom ersten Tag an still, zurückhaltend, beinah wortkarg auf. Das erste Funkeln des Rohdiamenten auf dem Rasen dagegen lässt nicht lange auf sich warten. Technisch überdimensional beschlagen, flinker mit Ball vor den Füßen als manch anderer ohne Spielgerät, dazu ein wachsames Auge für den kreativen Pass. Drei Monate nach der Verpflichtung gelingt ihm in Karlsruhe sein erstes Bundesliga-Tor. In überwältigender Manier nimmt der zu dem Zeitpunkt noch 19-Jährige am Saisonbeginn 08/09 den nächsten Leistungssprung, findet schier spielerisch leicht und elegant die Lücken der defensiven Schnittstellen der Kontrahenten und darüber hinaus das Dreiangel im Gehäuse des FC Bayern und von 1899 Hoffenheim. Auch die persönliche Reife hält der sportlichen Evolution stand. „Auf und neben dem Platz geht er die Sache etwas offensiver an und stellt sich vielen Dingen“, bescheinigt ihm Thomas Schaaf. Dennoch werden in Zukunft einige Rückschläge (-> Platzverweis in Bochum, der) und Täler in der sportlichen Entwicklung zu überstehen sein. Nicht nur die Familie in Zonguldak drückt Mesut Özil dabei fest die Daumen.

 

W – Wadenkrampf, der: Es ereilt uns in den ungünstigsten Situationen an den ungünstigsten Orten. Ein Riss in der Jeans beim Bücken auf offener Straße, knapp dahinter läuft die neue Flamme, oder ein offener Hosenstall während einer wichtigen Dienstkonferenz oder ein beim Husten eingeklemmter Nerv im Rücken. Am liebsten möchten wir uns nach derartigen Ereignissen sofort und wortlos zu den Maulwürfen unter die Erde schaufeln. Hugo Almeida kennt diesen Weg. Einsam und verlassen machte er sich in dieser 88. Minute gegen Anorthosis Famagusta auf, um einer formidablen Aufholjagd ein glückseliges Ende zu bescheren. Das Champions-League-Achtelfinale auf dem starken linken Fuß, ein vermeintliches Kinderspiel. Hochspannung. Nur die Wadenmuskulatur mochte nicht mehr hinsehen, „machte zu“, wie es in der heutigen Fan-Fachterminologie heißt. „Ich dribbelte dann auf den Keeper zu und sah, dass er sich schon bewegt. Dann habe ich direkt draufgeschossen. Schon bei dem Schuss habe ich Krämpfe in beiden Beinen gespürt. Dass ich diese Chance nicht reingemacht habe, werfe ich mir vor“, resümierte Almeida sichtlich geknickt. Dabei besaß er nur Augenblicke vorher dank seines sehenswerten 2:2-Ausgleichs noch maßgeblichen Anteil, dass Werder überhaupt einen kleinen Strohhalm für den Verbleib im europäischen Wettbewerb fassen konnte. Der Grat zwischen Heldentat und Unglückspilz war nie dünner.

 

 

Die letzten drei Buchstaben des WERDER-Almanachs 2008 folgen am Sonntag

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