Die verletzungsfreie Zeit möchte man der ganzen Mannschaft wünschen. Da seid ihr doch schwer gebeutelt worden in den letzten Monaten.
Man kann ja sagen, dass alles mit meiner Verletzung anfing. Im Sommer-Trainingslager in Schruns haben einige noch EURO-Pause gehabt, aber sonst waren alle fit. Auch bei mir lief es eigentlich ganz gut. Dann kam das Testspiel gegen St. Gallen, als ich mir das Innenband im Knie leicht eingerissen habe. Da fing auch das allgemeine Pech in der Mannschaft an. Bei mir schlug es wieder beim Länderspiel gegen die Färöer mit dem Bänderriss im Sprunggelenk zu, der mich wegen eines dann auftretenden Knochenödems bis jetzt außer Gefecht setzte. Ach ja letzte Woche war ja dann auch noch die Zerrung im Hüftbeuger.
Anfang Januar hast du deinen persönlichen Startschuss gegeben für den langen Weg zurück ins Team.
Die Entscheidung habe ich nicht allein getroffen. Es war ja auch mal eine Ausleihe im Gespräch. Aber wir haben uns Ende des Jahres noch einmal alle zusammengesetzt – Klaus Allofs, Thomas Schaaf, mein Berater und ich. Wir haben über meine Situation gesprochen und ich gewann den Eindruck, dass alle Seiten 100prozentig dahinterstehen, wenn ich nach meiner Verletzungspause hier den Durchbruch anstrebe. Bei allen Problemen, die vielleicht noch auftauchen. Ich stehe zu 100 Prozent hinter diesem Plan.
Was hat der Trainer gesagt? Wie kann man sich das vorstellen?
Der Trainer hat noch mal unterstrichen, dass ich die gleichen Chancen habe, mich in den Fokus zu spielen wie alle anderen. Aber er hat auch gesagt, dass er sich vor allem in den Trainingseinheiten noch mehr Konstanz von mir wünscht. Daran muss ich jetzt arbeiten. Ich weiß, dass er damit Recht hat. Das ist schon seit längerem so.
Wie oft zieht man als Spieler Zwischenbilanz - nach jeder Einheit oder blickt man auf die Trainingswoche oder den letzten Monat zurück?
Nein, bei mir ist das eigentlich von Training zu Training. Es gibt Abende, da gehe ich zufrieden nach Hause. Da weiß ich, dass es gut lief, dass einiges gelungen ist. Aber es gibt auch andere, wo du zu Hause sitzt und denkst: mein Gott, was hast du heute zusammengespielt.
Die neue Situation im Sturm muss dir doch einen besonderen Kick geben. Durch den Wechsel von Sanogo rückst du mehr in den Blickpunkt. Sogar Klaus Allofs verwies bei WERDER.TV darauf, dass man einen Martin Harnik nicht vergessen sollte.
Von dem Sanogo-Wechsel, habe ich sicher als Letzter erfahren. Ich hatte damals den ganzen Tag Reha-Training und habe abends beim Surfen im Internet die Meldung gelesen. Als ich sah, was Klaus Allofs bei WERDER.TV dazu sagte, habe ich mich natürlich gefreut. Aber es bleibt dabei: Bei Werder Stammspieler zu werden, wird jetzt auch nicht einfach.