Lehmann-Vorwürfe gegen Diego sorgen für Kopfschütteln

Auslöser der Diskussionen: Der Freistoß nach Foul an Diego und seine Folgen in Form der 1:0-Führung für Werder.
Profis
Sonntag, 15.03.2009 / 21:09 Uhr

Ein guter Verlierer sieht anders aus. Mit VfB-Torhüter Jens Lehmann hat er auf jeden Fall keine Ähnlichkeit. Der streitfreudige ehemalige Nationaltorhüter stellte sich lange nach Abpfiff vor die ...

 

Ein guter Verlierer sieht anders aus. Mit VfB-Torhüter Jens Lehmann hat er auf jeden Fall keine Ähnlichkeit. Der streitfreudige ehemalige Nationaltorhüter stellte sich lange nach Abpfiff vor die Medienvertreter und wetterte gegen Diego, so wie es nach dem Abpfiff unter Kollegen nicht gern gesehen wird. "Ich habe Diego gesagt, dass er ein 'Cheater' ist, ein Spieler der Freistöße schindet. Spieler, die sich so verhalten kann ich nicht respektieren", so der VfB Keeper. Werder-Profis, die an der Szenerie vorbeihuschten, schüttelten nur mit dem Kopf.

 

Bereits in der Halbzeitpause hatte sich Lehmann in dieser Form im Kabinengang über den Brasilianer beschwert und stieß schon da auf Unverständnis in den Bremer Reihen. Obwohl er sich nach dem klaren 4:0-Sieg gerne mit anderen Dingen beschäftigt hätte, sah sich Geschäftsführer Klaus Allofs gezwungen, die Aussagen von Lehmann gerade zu rücken. "Ich habe eine sehr hohe Meinung von Jens als Spieler und als Mensch, aber bisweilen schießt er über das Ziel hinaus. Er erkennt viele Dinge richtig, aber nicht alle. Dennoch glaubt er ganz allein die Wahrheit zu erkennen. Aber in diesem Fall liegt er einfach falsch. Wer Diego länger verfolgt, muss mitbekommen, wie oft er Opfer von Fouls wird, wie oft er gezielte unfaire Aktionen über sich ergehen lassen muss. Wer all diese Dinge mitbekommt, kann solche Behauptungen einfach nicht aufstellen. Das ist einfach nicht korrekt, wie Jens Lehmann sich da äußert", so Allofs, dem vor allem die Vorgehensweise nach dem Spiel missfiel. "Er ist doch selbst ein Typ, über den es genug Dinge gibt, die man nicht gut finden kann, aber es stellt sich doch auch nicht jedes mal ein Spieler der anderen Mannschaft hin und prangert ihn so an."

 

Bestes Beispiel für die Allofs-Aussage war Diego selbst, der natürlich auf die Szenen mit Jens Lehmann angesprochen wurde, aber ganz ruhig und kollegial reagierte. "Es gab im Spiel und in der Halbzeit ein paar Probleme mit ihm, aber das ist nach dem Schlusspfiff vergessen. Es hat uns nicht von unserer Konzentration abgelenkt, sondern eher zusätzlich motiviert. Wir haben danach noch drei Tore geschossen, das war wichtig. Wir sind hier zum Fußball spielen und das haben wir gut gemacht."

 

Auslöser aller folgenden Dispute war vor allem die Szene vor dem 1:0. Diego erhielt einen Freistoß, nach dem er kurz vor dem Strafraum gestoßen wurde. Nach einigen Diskussionen, in die sich auch Lehmann einmischte, legte der Schiedsrichter den Ball einen Meter nach hinten. Diego zeigte sich verwundert, nahm die Korrektur hin und haute den Ball in den Winkel. "Das war ein klares Foul. Ich glaube auch, dass der Schiedsrichter sich bei der Korrektur des Freistoßes geirrt hat, das Foul war weiter vorn. Aber er hat dennoch eine gute Stelle gewählt. Ich habe den Ball von dort richtig gut getroffen." Über die Intervention von Jens Lehmann sagte Diego: "Vielleicht vergisst er manchmal, dass er Spieler und nicht Schiedsrichter ist. Auch er sollte wie alle anderen die Entscheidungen des Schiedsrichters akzeptieren."

 

Übrigens: Schiedsrichter Günter Perl bestätigte eine Stunde nach dem Abpfiff nach Sichtung aller TV-Bilder, dass er von seiner Freistoßentscheidung überzeugt ist. Die Aktion an Diego war ein klares Foul.

 

von Michael Rudolph und Dominik Kupilas

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